Iotas, eine kleine Notizanwendung

Mi, 12. April 2023, Ralf Hersel

Alle lieben Markdown-Editoren, weil sie den Spagat zwischen einfachem Texteditor und aufgeblasener Textverarbeitung schaffen. Gerne mit Formatierungs- und Exportmöglichkeiten, aber bitte nicht zu viel. Alle lieben Notiz-Apps, weil diese so vielfältig sind: Rezeptsammlung, Editor, Knowledge-Base. Treue Leser:innen erinnern sich an unsere Serie dazu. Und alle lieben Synchronisation, damit man die wertvollen Inhalte auf allen Geräten zur Verfügung hat.

Die ganz frische GTK4-Anwendung Iotas bietet genau das. Iotas ist eine einfache App für Notizen mit mobilem Design und dem Schwerpunkt auf der Synchronisierung mit Nextcloud Notes. Obwohl bewusst nüchtern gehalten, gibt es ein paar Funktionen:

  • Synchronisierung mit Nextcloud Notes
  • Offline-Bearbeitung von Notizen, Synchronisierung, wenn wieder online
  • Einfache Suche
  • Favoriten
  • Rechtschreibprüfung
  • Einfache Bearbeitung und Filtern von Kategorien
  • Optionale Markdown-Syntaxhervorhebung und gerenderte Ansicht
  • Verwendet das Systemthema oder erlaubt die Auswahl eines eigenen Stils
  • Möglichkeit, die Schriftgrösse zu ändern

Die Synchronisierung mit Nextcloud Notes erfolgt über die REST-API und nicht über WebDAV, was sie sehr schnell macht. Es gibt eine grundlegende Sync-Konflikterkennung. Die Notizen werden ständig gespeichert und grosse Notizsammlungen werden partiell geladen, um das Starten zu beschleunigen.

Doch wie fühlt sich die Anwendung an?

Über das Plus-Zeichen in der Menüleiste erstellt man eine neue Notiz. Iotas öffnet seinen Texteditor und man kann mit dem Schreiben beginnen. Ob man normalen Text oder Markdown schreibt, spielt keine Rolle. Mir ist der grosse Font aufgefallen, der das Schreiben und Lesen angenehm macht. Um das Speichern muss man sich nicht kümmern, die Anwendung erledigt das permanent im Hintergrund.

Mit dem Auge-System kann in die Render-Ansicht geschaltet werden, was nur Sinn macht, wenn man Markdown geschrieben hat. In dieser Ansicht kann nicht editiert werden. Von dort gelangt man mit dem Stift-Symbol wieder zurück zum Editor. Iotas bietet eine Rechtschreibkorrektur; als falsch erkannte Wörter werden rot unterstrichen. Mit einem Rechtsklick darauf erhält man Korrekturvorschläge.

Ein Klick auf den Pfeil links oben öffnet die Übersicht der Notizen:

Die Notizen werden nach Datum geordnet, wodurch sich ein Journal ergibt. Mit einem Stern markierte Notizen werden zuoberst als Favoriten angezeigt. Ausserdem können Notizen Kategorien zugewiesen werden, die ebenfalls in der Übersicht erscheinen (siehe "Test-Kategorie"). Mit der Schaltfläche oben links kann ein Overlay mit allen Kategorien eingeblendet werden.

Das Lupen-Symbol öffnet die Suche, die sich über alle Notizen erstreckt. Ausserdem schaltet man mit dem Haken-Symbol in die Auswahlansicht. Dort können die Aktionen: Kategorisieren, Favorisieren und Löschen auf die ausgewählten Notizen angewendet werden.

Die Synchronisation mit Nextcloud hat bei meinem Test nicht funktioniert. Die Verbindung zur Nextcloud kann hergestellt werden, indem man die URL angibt und im daraufhin gestarteten Browserfenster Iotas die Erlaubnis für den Zugriff erteilt. Gleich darauf beginnt die Anwendung mit der Synchronisation (siehe Meldung im Screenshot rechts oben). Allerdings wird das Sync-Symbol nicht animiert und der Vorgang endet nicht. Ich nehme an, dass diese Funktion noch fehlerhaft ist. Grundsätzlich traten bei meinem Test ein paar Fehler auf, was bei der frühen Version 0.1.13 kein Wunder ist.

Mir gefällt die Kombination von Notiz-App, Markdown-Editor und Nextcloud-Synchronisation ausgezeichnet. Iotas ist schön gestaltet und gut bedienbar. Auch der Funktionsumfang ist zweckmässig. Sobald die Anwendung stabil ist, werde ich sie noch einmal in Augenschein nehmen.

Quelle: https://gitlab.gnome.org/cheywood/iotas

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Iotas, markdown, Editor, Synchronisation, Nextcloud, Notizen