Ich habe unter KDE Plasma vier Arbeitsflächen (virtuelle Desktops) eingestellt. Sie werden also nicht dynamisch bei Bedarf erzeugt (so wie es GNOME standardmäßig handhabt), sondern sind immer vorhanden. Einerseits starte ich KDE Plasma stets mit einer leeren Sitzung (was bei Wayland zumindest eine Zeit lang gar nicht anders ging), andererseits möchte ich als Gewohnheitstier einige Anwendungen gerne auf bestimmten Arbeitsflächen haben, vor allem die, die "ständig" laufen: Thunderbird auf der #1, den Browser auf der #2, die Konsole auf der #3.
Nun könnte man nach dem Systemstart auf der Arbeitsfläche #1 Thunderbird starten, dann per Arbeitsflächen-Umschalter auf #2 wechseln und den Browser starten und auf #3 die Konsole. Doch da es bei KDE Plasma kaum etwas gibt, was man nicht einstellen kann, geht es auch einfacher: Über Systemeinstellungen → Fensterregeln lässt sich voreinstellen, wo welche Anwendung geöffnet werden soll.
Am Beispiel von Firefox ist das Vorgehen wie folgt: Man wechselt auf die gewünschte Arbeitsfläche und startet den Browser. Anschließend öffnet man die Systemeinstellungen. Bei den Fensterregeln klickt man auf Neu hinzufügen … und nutzt dann am einfachsten die Funktion Fenstereigenschaften ermitteln (Button im unteren Bereich des Dialogfensters). Bei Bedarf kann man noch einen Countdown für das Ermitteln festlegen, was hier jedoch nicht notwendig ist, da sich das Fenster der Systemeinstellungen schon direkt über dem Browserfenster befindet. Mit dem Fadenkreuz klickt man nun einfach auf das Browserfenster, worauf entsprechende Fenstereigenschaften angezeigt werden.
Fenstereigenschaften ermitteln
Hier klickt man dann auf die Haken bzw. Plus-Zeichen neben den relevanten Eigenschaften, die zu der Fensterregel hinzugefügt werden sollen, wie etwa
- Fensterklasse (Programm)
- Fenstertypen
- Virtuelle Arbeitsflächen
Anschließend kann man das Eigenschaftsfenster schließen und die Fensterregel sieht aus wie folgt:
Fortan wird der Browser also auf der Arbeitsfläche #2 geöffnet, egal von wo aus er gestartet wird. Sicherlich lassen sich noch viel ausgefuchstere Fensterregeln erstellen. Gerne könnt ihr in den Kommentaren weitere Beispiele nennen.
Quellen:
Ja, das geht nicht nur für Arbeitsflächen an sich, sondern auch wo genau das Programm (Fenster) erscheinen soll. Wenn man mehr als einen Monitor hat, kann man so einstellen auf welchen Monitor das Programm gestartet wird. Ich selber habe z.b. in den Fensterregeln eingestellt, das Krita immer auf meinem Tablett Monitor gestartet wird, und der Bildbetrachter auf dem großen Hauptmonitor.😉 in Kombination mit den Arbeitsflächen, hat man dann beim Start des Rechner alles direkt wieder so wie man es braucht, und kann sofort wieder loslegen.😎
genau, nicht nur der Desktop und Bildschirm, auch die genaue Position, Größe, maximiert (waagerecht und/oder senkrecht)
Weil du Monitore ansprichst: mein Problem ist, dass ich z.B. einen Laptop mal alleine unterwegs, mal per Dockingstation zu hause mit zusätzlich externem Monitor oder ganz exzellent im Büro auch per Dockingstation mit zusätzlich 2 Monitoren nutze. Und da dann außer der Anzahl auch die Position und Auflösung der Monitore variieren, komme ich mit der Positionierung nie so recht klar.
Beim Stand PC zu hause, der immer nur den einen Monitor hat, ist das unkompliziert. Da wäre so was wie Profile gut. Gibts da ne Lösung?
Verständnisfrage: Legt diese KDE-Funktion nur den Ort fest, also wo die Anwendungen gestartet werden oder kann damit auch ein Autostart der Programme direkt nach dem Booten eingestellt werden (gibt es das bei KDE)? Durch festlegen der Größe und Position der Fenster könnte man sich damit eigene Dashboards bauen.
Diese KDE Funktion legt nur fest, wo die App gestartet wird!, und nein es ha nichts mit Autostart zu tun. Dafür gibt es in den Einstellungen eine eigen Funktion.
Und bei Plasma ist es so, das alle Programme, die vor dem Herunterfahren des Rechners nicht explizit beendet würden, beim nächsten Start wieder gestartet werden.😉😎
...es sei denn du weist KDE , wie der Autor an, immer mit einer leeren Sitzung zu starten, was auch meine Empfehlung ist.
Ein sehr netter Beitrag, der auch gerne hätte länger sein können ;-)
(Auch) Genau für diese Features liebe ich KDE Plasma. Und wie so oft "führen viele Wege nach Rom". Z.B. kann man statt über Systemeinstellungen → Fensterregeln alternativ auch über das Fenstermenü des jeweiligen Objekts gehen. Mein bevorzugter Weg per Shortcut
Alt+F3
, hier am Bsp. Kate: (Screenshot)Hier wird dann unter weitere Aktionen angeboten, Spezielle Einstellungen für diese Anwendung einrichten... Wie zu sehen, kann man statt Anwendung auch Fenster wählen.
So köntte z.B. das Hauptfenster der Mailapp eine andere Position haben, als das Fenster zum verfassen einer Mail.
Wie in Martins Screesnhot zu sehen, gibt es jede Menge weitere Optionen, die man den Fenstern zuweisen kann.
Z.B. nutze ich sehr gerne für Messenger die Option "ohne Titelleiste und Rahmen" oder auch Deckkraft für aktive und inaktive Fenster. So habe ich z.B. 2 Messenger nebeneinander platziert und der jeweils inaktive hat eine leichte Transparenz.
Ach es gibt so viele tolle Möglichkeiten in dieser Funktion, das sprengt jetzt schon die Kommentarfunktion.