Die meisten Artikel von GNU/Linux fokussieren ein bestimmtes Thema: Anwendungen, Vorgehensweisen oder Meinungen zu einem Sachverhalt werden mehr oder weniger ausführlich dargestellt. Die kleine Reihe "Tipps & Tools" soll weniger der Hauptgang sein - eher der Espresso mit dem Keks am Nachmittag. Kompakt, kurz und bündig sollen nützliche Kleinigkeiten vorgestellt werden, Tipps zu bekannten Programmen, Hinweise auf kleine Tools für den Alltag usw. Schaut einfach mal, ob Euch das Format gefällt - und schreibt gerne in einem Kommentar oder in einem Mastodon-Tröt Eure Meinung dazu.
1. Nextcloud-Dateien im Filemanager freigeben
Für Filemanager wie Nemo oder Nautilus gibt es in den Paketmanagern Nextcloud-Erweiterungen. Sofern man für den Sync den Nextcloud-Desktop-Client eingerichtet hat (der übrigens flotter und stabiler als eine WebDAV-Verbindung funktioniert), kann man das Kontextmenü im Dateimanager nutzen:
Für externe Links stehen die gleichen Optionen zur Verfügung, die man sonst via Webseiten-Aufruf aktiviert:
2. Hybrid-PDF mit LibreOffice-Writer erstellen
Writer beherrscht neben dem gängigen PDF-Export ein besonderes Format: Hybrid-PDF.
Auf den ersten Blick stellt man keinen Unterschied zu einer "normalen" PDF-Datei fest. Man kann das exportierte Dokument wie gewohnt weitergeben und mit jedem PDF-Programm aufrufen. Öffnet man aber die gleiche PDF-Datei wieder in Writer, so sieht man dort die (im PDF-Dokument eingebettete) ursprüngliche Writer-Datei. Programme wie Word & Co. können nur konvertieren, was rasch zu unsauberen Ergebnissen bei komplexen Formatierungen führt. Writer bearbeitet hingegen die Original-Datei, was meist deutlich bessere Ergebnisse liefert.
3. Markdown-Dateien ohne Export in Okular öffnen
Manche (Markdown-)Editoren - z. B. Ghostwriter - verfügen über keine Druckfunktion (Markdown ist in erster Linie für die Bildschirmausgabe gedacht). Man kann zwar in PDF oder HTML exportieren und anschließend über einen Browser drucken - aber mit dem PDF-Programm Okular geht es einfacher. Dieses kann Markdown-Dateien direkt öffnen und so zum Drucker schicken:
4. Terminal: Bessere Textanzeige mit "bat"/"batcat" statt "cat"
Für die rasche Anzeige einer Textdatei, eines Skripts usw. im Terminal nimmt man meist den Befehl "cat". Deutlich hübscher und lesbarer formatiert erhält man die Darstellung mit "bat" (bzw. wegen eines Namenskonflikts) "batcat":
Die Installation des Befehls hat bei meinem Linux Mint geklappt mit
sudo apt install bacula-console-qt
5. Terminal: Übersichtliche Tabellen für den Speicherplatz mit "duf"
Eine rasche Übersicht zur Belegung des Speicherplatzes und angeschlossener Speichermedien erhält man mit "duf":
Installation:
sudo apt install duf
Wie üblich gibt es eine Reihe von Parametern für den Befehl. Man kann diese wie gewohnt mit "man" abrufen (für Manpages/Handbuchseiten) - oder man probiert das nächst Tool aus: TLDR.
6. Terminal: "TLDR" statt "man"
Mit "tldr" erhält man Beschreibungen/Erläuterungen zu Terminal-Befehlen, die von einer Community gepflegt werden. Die Texte sind oft klarer und übersichtlicher als bei "man" - dafür weist "man" oft mehr Details auf. Ausprobieren lohnt sich.
Installation:
sudo apt install tldr
Bildnachweis
Titelbild vom Artikelautor








Uh, duf ist wieder so eine schöne "reimplementierung" von coreutils die ein Blick wert sind.
Danke dafür!
duf und tldr „mal mitgenommen“. Danke!
sudo apt install tldr- Bei mir gibt es keinen Installationskandidaten (Debian Trixie). Hierhttps://github.com/tldr-pages/tldr-python-client#installationwird auch kein Debian unterstützt. Ich habe es mitpipx install tldrumgesetzt.Tolle Idee!
Ich mag
ncdunoch gerneIst für die nächste Folge notiert :-)
gdu ist in go statt in python geschrieben und erheblich schneller als ncdu, ansonsten gleich in der Funktionalität
Klasse, das wußte ich alles noch nicht.
zu 1 / Nextcloud-Dateien im Filemanager freigeben: Das sollte auch mit dem KDE/Plasma Desktop und Dolphin funktionieren. War 'ne zeitlang kaputt und aktuell ist meiner Erinnerung nach (ich sitze gerade nicht am Linux Notebook) das Kontextmenü zum Teilen noch buggy, es fehlen glaube ich Symbole oder es hat weiße Schrift auf weißem Grund.
Einfach ein paar interessante Tools die im Alltag helfen können - ohne großen Schnickschnack - kurz vorgestellt. Mir gefällt diese Idee sehr gut. Danke und Daumen hoch! 👍👍👍
Danke Herbert, das war duf(te) ! Gruß Olli
Danke für die guten Tipps. Bin gerade unterwegs werde aber zuhause mal schauen ob es duf und bat auch für FreeBSD gibt ...
sudo apt install bacula-console-qtinstalliert den bacula client bat, nicht "bat cat"Bei mir (Pop OS mit Cosmic) ist heißt der Befehl für den viewer batcat, enthalten im Paket bat, der befehl bat ist der bacula client enthalten im Paket bacula-console-qt. 🤦
Top! Gerne mehr solche kurzweiligen Tipps und Tricks!