Money - eine einfache Kontoverwaltung

Mo, 7. November 2022, Ralf Hersel

Am Freitag hat Entwickler Nick Logozzo die erste stabile Version seiner Finanzverwaltung Money herausgebracht. Er bezeichnet die Anwendung als persönliche Finanzverwaltung, was hochtrabend klingt, tatsächlich aber eine einfache Kontoführung ohne Bank-Anbindung ist. Wegen ihrer Einfachheit könnte Money für manche jedoch genau das Richtige sein.

Die Anwendung gibt es als Flatpak, welches ich noch nicht in im Repository finden konnte. Daher geht man für die Installation auf diese Flathub-Seite und klickt auf Install. Im Download-Verzeichnis findet man danach die Flatpak-Konfigurationsdatei org.nickvision.money.flatpakref. Diese wird mit diesem Befehl im Terminal installiert:

flatpak install org.nickvision.money.flatpakref 

Money verwaltet die Konten als separate Dateien. Dabei handelt es sich um Sqlite-Datenbanken, die auch unabhängig von der Anwendung eingesehen werden können, weshalb man keine Sorge über ein proprietäres Format der Datenablage haben muss.

Startet man Money, kann entweder ein neues Konto angelegt, oder ein neues eröffnet werden. Im Titelbild seht ihr, wie sich ein Konto präsentiert. Zuoberst wird der Saldo des Kontos angezeigt. Darunter stehen die Summen der Ein- und Ausgaben. Dieser Bereich kann eingeklappt werden. Zurzeit gibt es Money nur mit englischen Labels. Unterhalb der Summen befinden sich die einzelnen Buchungen, welche nummeriert und mit dem Buchungsdatum versehen sind.  Über die Schaltfläche + New können weitere Buchungen hinzugefügt werden.

Im Screenshot seht ihr, welche Felder geboten werden. Hier habe ich an der Benutzungsfreundlichkeit etwas auszusetzen. Um zu entscheiden, ob es sich über eine Einnahme oder Ausgabe handelt, sind immer zwei Klicks vonnöten; zwei Radioboxen wären hier besser gewesen. Das Betragsfeld ist immer mit einer Null vorbelegt, die nicht markiert ist. Daher kann nicht sofort ein Betrag eingegeben werden; zuerst muss die Null gelöscht werden. Das sind zwar Kleinigkeiten, die aber doch einen Einfluss auf die Akzeptanz einer Anwendung haben.

Schön finde ich, dass alle Felder auch nachträglich bearbeitet werden können, obwohl man das aus buchhalterischen Gründen auch als Nachteil empfinden kann. Ausserdem kann eine Buchung mit einem Wiederholintervall versehen werden. Dadurch wird dieselbe Buchung im gegebenen Intervall automatisch gebucht. Das Währungskürzel ($, €, CHF, usw.) kann in den Einstellungen von Money frei vergeben werden, wirkt sich jedoch erst nach einem Neustart der Anwendung aus.

Ansonsten bietet Money vordefinierte Keyboard-Shortcuts an, die nicht angepasst werden können. Die Transaktionen eines Kontos können als CSV importiert und exportiert werden. Das sieht dann (in LibreOffice Calc) so aus:

Bis auf das RepeatInterval (3 = monatlich) ist das alles selbsterklärend. Das Importieren habe ich auch ausprobiert. Es funktioniert problemlos, wobei vorhandene Buchungen nicht dupliziert werden.

Was soll ich sagen? Money macht, was es soll; nicht mehr und nicht weniger. Da es sich um die erste stabile Version handelt, wird es im Laufe der Zeit bestimmt noch neue Funktionen geben. Da wäre zum Beispiel die fehlende Sortierung oder Filterung der Buchungsliste. Eine Kategorisierung der Buchungen könnte ich mir auch vorstellen. Eine Übersicht über alle Konten gibt es nicht. Auch das wäre eine sinnvolle Erweiterung.

Zum Schluss werfe ich einen Blick in die Datenspeicherung. Jedes Konto liegt in einer eigenen Datei mit der Endung .nmoney. Das ist eine Sqlite-Datei, die sich leicht untersuchen lässt:

sqlite3 ralf_account_1.nmoney
sqlite> .tables
transactions
sqlite> select * from transactions;
1|2022-11-05|Einkaufen|1|0|215.0
2|2022-11-05|Gehalt|0|3|1500.0
3|2022-11-05|Kino|1|0|25.0

Erwartungsgemäss gibt es hier keine Überraschungen. Alles ist maximal simpel: eine Tabelle, deren Inhalt dem CSV-Export entspricht.

Die Gtk4-Anwendung Money eignet sich für alle, die eine sehr einfache und schön gestaltete Kontoverwaltung für den GNOME-Desktop brauchen. Der bescheidene Funktionsumfang ist schnell begriffen und bietet Potenzial für zukünftige Erweiterungen.

Quelle: https://github.com/nlogozzo/NickvisionMoney

Tags

Konten, Finanzen, Money, Geldverwaltung