Murena: HIROH Smartphone

  Ralf Hersel   Lesezeit: 2 Minuten  🗪 12 Kommentare Auf Mastodon ansehen

Murena bringt mit dem HIROH ein Oberklassen-Smartphone heraus. Ob es wirklich Oberklasse ist, welche Funktionen es bietet, und welche Alternativen es gibt, lest ihr hier.

murena: hiroh smartphone

Die französische Firma Murena mit ihrem CEO Gaël Duval, muss ich hier nicht mehr vorstellen. Der Laden ist durch seine entgoogelten Smartphones und das Custom-Android /e/OS bekannt. Wer auf die Produktseite schaut, findet dort diese Geräte:

  • Teracube 2s
  • Pixel 7 und Pixel 8 (auch refurbished)
  • Fairphone 5 und 6
  • SHIFTphone 8
  • und ein Pixel Tablet

Das sind Geräte anderer Hersteller, auf die das Custom-ROM /e/OS installiert wird. Als Dreingabe erhält man einen Nextcloud-Account von Murena. /e/OS reicht nicht an den Goldstandard (GrapheneOS) bei Custom-Androids heran, ist jedoch besser als nichts, wie ich als /e/OS-Benutzer mit einem Fairphone 5 von Murena bestätigen kann.

Vor Jahren hat die Firma das Murena 2 verkauft, ein gebrandetes Gerät von irgendeiner Asia-Bude. Dieses Telefon verkaufte sich nicht wie erwartet, weshalb es im Murana-Shop nicht mehr erscheint. Den potenziellen Nutzern war dieses Gerät zu leistungsschwach. Murena hat auf ihre Kunden gehört und bietet ab Anfang 2026 ein Oberklasse-Modell an.

Das HIROH

Und so sehen die Leistungsmerkmale des HIROHS aus:

  • 16 GB RAM und 512 GB Speicher, erweiterbar auf bis zu 2 TB.
  • Ein 6,67-Zoll-AMOLED-Display und ein Kamerasystem, das einen 108-MP-Samsung-Sensor mit einer 32-MP-Frontlinse von Sony kombiniert.
  • Ein Hardware-Kill-Switch, der das Mikrofon und die Kameras auf Schaltkreisebene ausschaltet und somit keine Angriffsfläche für Eindringlinge bietet.
  • Ein softwarebasierter Schalter, mit dem sich alle Funksignale, Wi-Fi, Bluetooth und NFC einfach abschalten lassen.
  • Als CPU werkelt eine MediaTek Dimensity 8300.
  • Die GPU ist eine ARMv9 Mali-G615 MC6.
  • Das Gerät wird mit einer /e/OS-Version ausgeliefert, die auf Android 16 basiert.
  • Der Akku bietet 5000 mAh und lässt sich mit 33 Watt schnell laden.
  • Das HIROH erhält mindestens 5 Jahre lang Software- und Sicherheits-Updates.
  • Die Technik steckt in einem Metallrahmen.

Die vollständigen Specs findet ihr hier.

Beim Preis macht Murena Vorbestellungs-Voodoo. Ich mache es kurz: Das Ding kostet 1000 Euro. Wer das HIROH haben möchte, kann es in zwei Farben vorbestellen: grau oder schwarz.

Fazit

Mein Überblick über den Smartphone-Markt hält sich in engen Grenzen, weshalb ihr auf mein Fazit nicht viel geben solltet.

Positiv:

  • Erweiterbarer Speicher durch microSD-Karten-Einschub
  • 5000-mAh-Akku
  • Kamerasystem mit Samsung- und Sony-Sensoren
  • Hardware-Kill-Switch
  • /e/OS basierend auf Android 16
  • Metallrahmen

Die Leistung von CPU und GPU kann ich nicht beurteilen.

Negativ:

  • Die Kamerasensoren moderner Smartphones liefern erst dann hervorragende Bilder, wenn die Software dazu passt. In diesem Bereich bietet /e/OS wenig.
  • Der softwarebasierte Schalter ist wohl ein Witz; das kann jedes Smartphone seit Ewigkeiten.
  • 5 Jahre Software- und Sicherheits-Updates sind mir zu wenig.
  • 1000 Euro für ein Gerät der oberen Mittelklasse, sind zu teuer.

Glaskugel:

Für 1000 Euro bekommt ihr ein Pixel 10 Pro und könnt darauf warten, bis die Leute von GrapheneOS den DeviceTree erklommen haben.

Titelbild: https://murena.com/de/laden/smartphones/brandneu/hiroh-phone-powered-by-murena-pre-sale/

Quelle: https://murena.com/de/laden/smartphones/brandneu/hiroh-phone-powered-by-murena-pre-sale/

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Murena, eOS, HIROH, Smartphone

Thoys
Geschrieben von Thoys am 22. September 2025 um 09:32

Ich würde gerne Smartphones von murena kaufen und das auch anderen empfehlen, allerdings ist der Aufschlag bei manchen Telefonene sehr hoch. Bspw. kostet das cmf phone 1 unter 200 Euro (neu) und der Nachfolger ca. 250. Bei Murena kostet das 1er Modell 360. Beim Fairphone 6 sieht es anders aus. 600 und 650 Euro - das ist in Ordnung. (alles gerundet) Allerdings bin ich nicht bereit so viel Geld für ein Smartphone auszugeben. Ich selber betreibe ein Sony xperia ax2 mit /e/ und das ist langsam 8 Jahre alt. (Gebraucht für 200 Euro gekauft)

Die cmf Geräte sind für einen großen Teil der Bevölkerung ausreichen. Und sie haben genug Power, um auch in 5 Jahren noch zu taugen. Wenn der Aufschlag nicht so groß wäre, könnte imho da mehr gehen.

Ich frage mich auch ein wenig, ob es wirklich nicht möglich ist, mit dem Herstellern einen Deal zu machen. "Wir nehmen 2000 Smartphones ab, bekommen 20 Prozent, spielen e drauf und verkaufen die zum uvp. und haben dann 20 Prozent Gewinn." Funktioniert unsere Welt so nicht mehr?

ABER es gibt wohl für das cmf Phone einen Installer per Browser (leider Chrome). Das ist schon ziemlich cool. Es sollte nur irgendwo stehen, dass man das Android davor nicht updaten darf (meistens steht überall, dass es aktuell sein soll). Wenn das für mehr Smartphones immer einfacher wird, könnte das einen gewissen Schub für die Verbreitung geben. Ich persönlich würde sogar ein paar Euro Lizenzkosten zahlen. So macht es Sailfish ja auch.

Schönen Gruß

Naja
Geschrieben von Naja am 22. September 2025 um 09:41

Ganz schön viel schlechte Laune in dem Artikel... Oder nehme ich das nur so negativ wahr?

Ein Gedanke zum Preis: Klar ist das teuer. Das Problem haben aber alle Konkurrenten der Monopolisten, die nur kleine Stückzahlen bestellen können.

gun630
Geschrieben von gun630 am 22. September 2025 um 12:47

Da warte ich lieber auf das GrapheneOS eigene Gerät, das irgendwann kommen soll. Und bis dahin ist es halt ein Pixel!

Tim
Geschrieben von Tim am 22. September 2025 um 13:11

Kann nicht ganz verstehen, warum GrapheneOS immer als "Goldstandard" beschriehen wird und damit die anderen alternativen OS praktisch schlecht gemacht werden.

Weil E. Snowden dies mal gesagt hat? Das war 2019 und seit dieser Zeit ist eine Menge passiert. Auch wenn ich M. Kuketz' Expertise soweit schätze, auch er hat nicht immer recht.

Manchmal entsteht bei mir der Eindruck, die Leute wissen im Grunde nur sehr wenig über die Technik dahinter und "plappern" nur sehr viel nach, weil sie es mal so gehört haben. Ich gehöre dazu, muss ich zugestehen. Allerdings scheine ich mir aber noch Gedanken zu machen, für wen welches OS taugen kann, denn nicht jeder benötigt immer das High-End-Gerät.

Wenn ich fies wäre, würde ich jetzt einfach mal behaupten, dass einige GrapheneOS-Nutzer sich so sicher fühlen, dass sie direkt beim Einrichten diverse Apps drauppacken (whatsapp, Kleinanzeigen, Komoot usw.), ohne sich wirklich mit den Einstellungen dahinter auszukennen. Mit dem Effekt, dass man glaubt, man wäre sicher. nur weil ein anderer Nutzer es scheint. Trügerische Sicherheit, finde ich.

Es sollte m.E. darum gehen, dass sich "normale" Nutzer darüber Gedanken machen, was es bedeutet, das mitgelieferte OS seines gekauften Smartphone zu nutzen. Und dass es durchaus fürs Erste ausreicht, sich soweit mal abzusichern, dass z.B. mehr als die Hälfte des "ausspionierens" verhindert wird. Das wäre zumindest mal ein richtiger, kleiner Schritt. Ein Schritt, welchen man im nachhinein mit weiteren kleinen Schritten ausbauen kann.

Dies kann auch z.B. mit einem /e/ möglich sein, es kommt halt auf die Nutzung des Einzelnen an. Oder seinem Geldbeutel, seinem persönlichen Geschmack Wenn ein User mit seinem Smartphone (egal, ob Samsung, Xiaomi o.ä.) zufrieden ist, warum soll er sich ein -in meinen Augen- überteuertes Google-Smartphone kaufen, wenn sein Gerät für ein altern. OS tauglich ist. Verstehe ich eh nicht, warum ich google Geld hinterherschmeissen soll, um google zu entkommen. Finde, da entsteht eine andere Abhängigkeit, die man ja gerade nicht will. Abgesehen davon kann man dessen Speicherplatz nicht mal mit einer SD-Karte vergössern, was z.B. für mich Must ist.

Was benötigt wird, ist es, die Leute aufzuklären und Mut zu machen, mal ein alternatives OS auszuprobieren. Dieses "nur GrapheneOS ist gut", "nur mit Pixel-Geräten bist du sicher" halte ich grundsätzlich falsch. Es gibt keine 100%ge Sicherheit und ein erster Schritt mit einer passablen Steigerung hinsichtlich Privatsphäre ist allemal sinnvoller und hilfreicher, als ein "ich trau mich nicht, weil ich mir das nicht leisten kann" oder "ich kann doch nicht den "Goldstandard" erreichen, also bin ich ja immer noch unsicher".

Dass es die Hersteller der Geräte und auch die Anbieter der alternativen OS es einem Nutzer teilweise schon etwas schwer machen, spräche zwar schon ein wenig für GrapheneOS. Allerdings könnten die anderen Anbieter hier hinsichtlich Benutzerfreundlichkeit beim Installieren durchaus noch Punkte sammeln. Alternativ wären auch hilfreiche Anleitungen für Dummies hilfreich, statt nur auf Pixel-Geräte zu verweisen. Das könnte vielen die Angst nehmen, es mal zu versuchen.

Für die "Nerds" ist das kein Problem, umzustellen (mit Tücke und Spucke ggf.), aber es sollte ja eigentlich um Otto bzw. Renate Normalverbraucher gehen. Wir sehen es doch gerade beim Win10-Ende: wieviele gehen lieber auf Win11, kaufen ggf. sogar ein neues Gerät, statt die doch recht einfache Lösung Linux anzugehen? Da sind die ständigen Diskussionen, welches nun die beste Distribution das Nonplusultra ist, in meinen Augen eher kontraproduktiv. Egal, für welche Lösung sich jemnad entscheidet, es bleibt immer die Suche nach was Besserem und der Blick auf das Negative seiner Wahl. Nahezu jeder quatscht einem Umsteiger rein, dass er doch besser Lösung XY genommen hätte.

Wenn man die Marktmacht von Google auch nur ansatzweise reduzieren möchte, bedarf es mehr Nutzer der Alternativen. Potentielle Nutzer dann zu verunsichern, dass es nur EINE gute Lösung gibt, spielt dem grossen G nur weiter in die Hände.

Naja
Geschrieben von Naja am 22. September 2025 um 16:44

Bin deiner Meinung und wollte zum Thema Installation ergänzen, dass der /e/os Installer von Murena ganz ohne Geduld und Spucke funktioniert hat, als ich ihn spaßhalber mit einem älteren Handy getestet habe. Ich bin erstaunt wie schnell sich neuwertig sich das alte Gerät damit anfühlt.

Naja
Geschrieben von Naja am 22. September 2025 um 16:55

"wie schnell und neuwertig" sollte das heißen

gun630
Geschrieben von gun630 am 22. September 2025 um 16:51

GrapheneOS ist nun einmal aktuell das beste und sicherste CustomROM auf dem Markt, das kannst Du drehen und wenden wie Du willst. Und es ist sogar weit aus sicherer als das StockROM, weil das System von Grund auf gehärtet wurde. Und dazu ist es alltagstauglich. Meine wenigen Apps aus dem Play Store (installiert via Aurora Store) laufen in der vertraulichen Umgebung, separiert von meinen anderen Apps. Mittels Storage und Contact Scopes kann ich die Berechtigungen sehr granular und auf das allernotwendigste beschränken. Bei Bedarf kann ich die Apps deaktivieren, sperren und sogar verstecken. Man muss sich schon ein wenig mit den Features auseinandersetzen, sonst kann man sie nicht nutzen. Aber eine Grundinstallation ist immer noch weit aus sicherer und datenschutzfreundlicher als jede StockROM-Installation. Ein gebrauchtes Pixel 6a (~150,- €) kann man günstig erwerben und das Aufspielen des OS ist nun auch keine Raketenwissenschaft. Das bekommen die meisten User hin. Dafür bekommt man dann ein System das funktioniert und halbwegs sicher und datenschutzfreundlich ist. Danach kann man sich dann mit den weiteren Features befassen. Bei LineageOS konnte ich noch nicht einmal den Bootloader nach Installation sperren! Und wer zu viel Geld und/oder es besonders nötig hat (Journalisten und Demokraten in den USA z.B.) besorgt sich ein Gerät bei Nitrokey und lässt dann noch Mikrofon und Lautsprecher auslöten, damit man nicht abgehört werden kann!

MarKre72
Geschrieben von MarKre72 am 22. September 2025 um 21:16

Dann kann man aber auch nicht mehr mit seinem Gegenüber sprechen... ;) Alle alternativen Systeme sprechen bestimmte Nutzergruppen an. Und bei GrapheneOS sind's dann die "Hartgesottenen"...

Marco
Geschrieben von Marco am 22. September 2025 um 16:10

Die CPU und GPU werkeln auch in einem Xiaomi 14T bzw, einem POCO X6 Pro. Beides Geräte aus 2024. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass das HIROH Anfang 2026 alles andere als die aktuelle Oberklasse darstellen wird. Tut es dank der CPU sowieso schon nicht.

Im Antutu V10 Benchmark liegen die beiden Geräte bei ca. 1,5 Mio. Punkten.

Das Xiaomi 14T bekommt man mittlerweile unter 500 Euro, das POCO X6 Pro sogar schon unter 300 Euro.

999 Euro für das Hiroh wären mir definitiv auch zu teuer, auch wenn es mit 16GB Arbeitsspeicher ausgestattet ist statt 12GB bei den beiden anderen genannten Geräten. Auch ist vielleicht die Kamera gegenüber den beiden anderen Geräten etwas besser (unklar!), aber definitiv ist das den Aufpreis nicht wert.

Meine Preisgrenze liegt derzeit bei 300 Euro, dafür habe ich vor 4 Jahren ein POCO F3 bekommen, auf welchem mittlerweile /e/OS zu meiner Zufriedenheit werkelt.

Ich würde mir allerdings wünschen, dass auch die neueren Modelle von Xiaomi oder POCO wieder von den Custom ROMs unterstützt werden. Leider ist dem aktuell aber nicht mehr so wie bei früheren Modellen.

Marco

MarKre72
Geschrieben von MarKre72 am 22. September 2025 um 21:25

Ich denke auch, dass Murena's Ansprüche sehr abgehoben scheinen, ein 700 Euro teures Fairphone sind schon "harter Tobak", aber 1000 Euro für ein Phone von einem chinesischen Auftragsfertiger sprengen nun alle Grenzen! So wird das nichts, Murena. Den meisten Nutzern genügt ein solides Mittelklassephone des unteren Preissegments (ca. 300 Euro), alles andere wirkt abgehoben....

Leser
Geschrieben von Leser am 23. September 2025 um 06:37

Da beim USB-C Port kein Standard angegeben ist, ist es vermutlich USB 2.0... Oberklasse sieht anders aus

gun630
Geschrieben von gun630 am 23. September 2025 um 06:48

Mich nervt ein wenig dieser Trend zu Monstergeräten, 6.67 Zoll sind doch Wahnsinn. Vom Preis mal ganz abgesehen!