Nach 4 Jahren hat das warten nun bald ein Ende.
Entgegen den kürzlichen Aussagen von Eben Upton erscheint der neue Raspberry mit der Nummer 5 nun doch schon in diesem Jahr und nicht erst wie angekündigt 2024
Die Daten klingen mehr als interessant und verheissungsvoll.
- Neuer SOC mit Namen BCM2712 der einen Quadcore aus ARM Cortex-A76 Kernen mit 2,4 GHz Takt beinhaltet. Der RPi4 hatte noch A72 Kerne.
512 KByte L2 Cache pro Kern
Gemeinsamer 2 MByte großer L3-Cache
Das bedeutet eine um das 2- bis 3-fache gesteigerte CPU-Leistung im Vergleich zum Raspberry Pi 4,
Die CPU-Kerne haben Beschleuniger für Verschlüsselungsfunktionen wie AES. Das beschleunigt OpenSSL und VPN Verbindungen. - Der Videocore VII soll zwei 4K-Displays mit 60 Hz per HDMI betreiben können. Dazu gibt es einen Hardware-Decoder für HEVC, der ebenfalls 4Kp60 unterstützen. Unterstützt wird OpenGL ES 3.1 und Vulkan 1.2
- Ausgelagerter I/O-Chip, der RP1 genannt wird.
An den Hauptchip ist der RP1 per PCIe x4 angebunden, was 16 GBit/s bieten soll.
Die USB-Bandbreite wurde mehr als verdoppelt. - PCI-Express-Anschluss (PCIe 2.0 x1)
Im nächsten Jahr soll eine Adapterplatine kommen, die den Anschluss von M.2 NVMe SSDs ermöglichen soll. - Der RPi 5 hat nun einen Ein-Ausschalttaster was lange vermisst wurde. Das macht die Verwendung als NAS sehr viel einfacher und kompakter als mit externen USB Platten.
- Eingebaute RealTimeClock, die jedoch mit einer externen Batterie (oder Akku) versorgt werden muss.
- Bluetooth 5.0 / Bluetooth Low Energy (BLE)
- High-speed microSD card interface mit SDR104 mode support
Der dritte neue Chip auf dem Board ist ein IC zur Energieverwaltung mit dem Namen Renesas DA9091.
Voraussichtlich sollen nur Versionen mit 4 und 8 GB RAM erhältlich sein.
Modelle mit 1 oder 2 GB sind also für den RPI 5 nicht mehr zu bekommen.
Die 4 GByte Variante soll ca. 60 US-Dollar kosten, 8 GByte kosten ca. 80 US-Dollar.
Doch wo viel Licht ist da ist auch Schatten.
Das mit Einführung des neuen Raspberry Pi 5 in Bruch mit der Rückwärtskompatibilität erfolgen musste war vielen schon lange klar.
- Einige HAT`s werden nicht mehr passen und Gehäuse müssen geändert werden. Die USB Ports und der Ethernet Port sind seitenvertauscht, so das vorhandene Gehäuse für den $er Pi nicht mehr passen werden.
- Der neue Raspi braucht nun Minimum 5V / 3A, besser noch 5V / 5A
Damit sind die meisten älteren Netzteile nicht mehr mit dem Raspberry Pi 5 kompatibel. - Der Betrieb in einem geschlossenen Gehäuse ohne Lüfter soll aufgrund der gestiegenen Wärmeabgabe ebenfalls nicht mehr möglich sein. Den passenden Lüfter mit Kühlkörper gibt es als Zubehör
Vielleicht erscheint bald nach dem RPi 5 auch eine neue Version von Raspberry OS mit dem aktuellen Debian Bookworm als Basis.
Fazit:
Der Details des neuen Raspberry lassen ihn als potenzielle Desktop-Alternative erscheinen.
Das wurde schon mit dem 4er versprochen hat sich aber insgesamt nicht bewahrheitet.
Ein späterer Test wird zeigen ob der 5er in der Praxis die Messwerte bestätigt.
Für kleine Bastelprojekte sind jedoch die kleinen Vorgänger des Raspberry Pi 5 immer noch uneingeschränkt zu empfehlen.
Hier noch die offizielle Ankündigung des Raspberry Pi 5 von Eben Upton im Video
"Vielleicht erscheint bald nach dem RPi 5 auch eine neue Version von Raspberry OS mit dem aktuellen Debian Bookworm als Basis."
In dem offiziellen Blog-Post wird zweifelsfrei angekündigt, dass eine auf Bookworm basierende Version erscheint, noch bevor der RPi 5 in den Regalen landet.
Was ich etwas enttäuschen finde ist, dass die freien Formate AV1 und VP9 nicht durch den Hardware-Decoder unterstützt werden.
Noch mehr Leistung, noch mehr Wärme, noch mehr Stromverbrauch. Ich wünsche mir eigentlich mehr einen Pi-Zero mit LAN und PoE. :-) Aktuell löse ich das mit einem USB-To-LAN Adapter der dann auf einen LAN-To-PoE-5V Adapter geht. Ja genau -> Brrrrr! Grusig! :-D
Fazit: Der Details des neuen Raspberry lassen ihn als potenzielle Desktop-Alternative erscheinen. sollte es nicht die Details ... das Detail, die Details ... LG Werner