Vor zwei Wochen erschien ein Artikel zur neuen Version 6 von PeerTube. In der Ankündigung von Framasoft zur Version teilte Framasoft schon mit, dass sie in zwei Wochen, also diese Woche am 12.12.2023, mit weiteren Ankündigungen an die Öffentlichkeit treten werden.
Bevor Framasoft in ihrer Mitteilung zu den Neuigkeiten kommt, gehen sie erst einmal auf den aktuellen Stand von PeerTube ein. PeerTube wird nun seit sechs Jahren entwickelt. Framasoft betont, dass PeerTube kein Rivale zu YouTube oder Twich sein, sondern viel mehr eine Alternative darstellen soll. Man habe erkannt, dass man ohne Googles Geld und Amazons Server-Farmen und die Gier der Konzerne, die die Künstler zwingen, ihre Inhalte den Bedürfnissen anzupassen, kein ernst zu nehmender Rivale werden kann.
Folgende Punkte machen PeerTube unter anderem heute aus: PeerTube
- ist eine freie Software, die die Privatsphäre schützt und gegen das Monopol ankämpft
- kann auf einem eigenen Server betrieben werden
- Videos und Livestreams können nach eigenen Regeln gestaltet werden
- Es kann federal mit anderen PeerTube-Instanzen agiert werden, wenn man das möchte
- ermöglicht optionales Peer-to-Peer-Streaming
PeerTube besteht inzwischen aus 275.000 Zeilen Code. Es wird von 400 Unterstützern mitentwickelt. 4.300 Probleme (Funktionen und Support-Anfragen) wurden in sechs Jahren behoben. Es sind momentan 500 Probleme offen und 12.400 Beiträge wurden integriert.
Dank der Mitwirkenden gibt es PeerTube in 36 Sprachen. Außerdem gibt es Hunderte Plug-ins, mit denen PeerTube zum Beispiel um einen Live-Chat und Transkription erweitert werden kann.
PeerTube erhielt von der NLnet-Stiftung Zuschüsse aus dem NGI-Programm der Europäischen Kommission. Auch für 2024 wird es einen Zuschuss geben. 75 Prozent des benötigten Geldes kamen von Spendern.
Das ist der Fahrplan für Version 7 im Jahr 2024
- Es wird eine Möglichkeit geben, Daten zu importieren und exportieren, mit oder ohne Video-Dateien, um einfacher die Instanz zu wechseln.
- Ein Tool zur Moderation von Kommentaren
- Für das Moderationstool kann ein Filter mit Schlüsselwörtern erstellt werden, der Inhalte, die gegen die Instanzregeln verstoßen, herausfiltert.
- Separate Video- und Tonspuren. Somit können mehrere Tonspuren, z.B. für unterschiedliche Sprachen, für eine Videospur verwendet werden.
- Es wird die Möglichkeit geben, eine Audiospur hinzuzufügen, mit der man sich das Video ausschließlich anhören kann, wenn man das Video nicht sehen möchte.
- Es wird überlegt, eine geeignete Kennzeichnung für sensible Inhalte (Gewalt, Nacktheit, starke Sprache usw.) einzuführen.
- Das Videoverwaltungsmenü soll für eine bessere Übersicht bearbeitet werden.
App für iOS / Android
Im Jahr 2024 soll zusammen mit Designern eine offizielle PeerTube-App entwickelt werden. Damit hofft PeerTube, die Akzeptanz und die Attraktivität zu erhöhen. Zunächst einmal soll die App ausschließlich zum Suchen und Anschauen von Videos und Livestreams verwendet werden. Eine Anmeldung mit dem PeerTube-Konten soll ebenso möglich sein, um auf Benachrichtigungen, Abonnements, Wiedergabelisten zuzugreifen. Sollte die App ein Erfolg werden, ist eine Ergänzung mit weiteren Funktionen und Diensten denkbar.
Quellen:
Grafik: https://pixabay.com/de/illustrations/kino-film-kamera-beamer-video-4153289/ von Mohamed_hassan
WebUI ordentlich als PWA umsetzen – fertig … immer dieser App-Krampf! Wieviel Mühe/Zeit/Geld so schon verbrannt wurde und täglich weiter wird!
Ich persönlich benutze Progressive Web Apps nur, wenn ich gezwungen werde. Der kleinste gemeinsame Teiler aller Plattformen. Sie fühlen sich immer an wie ein Fremdkörper. Da nehme ich lieber die Website selbst.