Gestern, am 12.12.2023, hat Nextcloud den Hub 7 vorgestellt. Im Rahmen dieses Artikels möchte ich auch noch einmal an unsere Nextcloud-Serie erinnern. Einige interessante Artikel sind schon geschrieben worden. Einige Themen sind aber auch noch offen. Wer möchte, kann jederzeit einen Artikel zur Nextcloud (und natürlich anderen Themen) einreichen. Am besten geht das über das Formular.
Unified Search
Der Schwerpunkt beim Hub 7 liegt auf der Verbesserung der einheitlichen Suche (Unified Search). Mit der Suche lassen sich E-Mails, Chats, Kalender-Einträge und Dokumente und sogar externe Inhalte wie Support-Tickets oder Memes finden. Die Suche kann von überall her aufgerufen werden. Dazu klickt man wie gewohnt auf das Lupensymbol rechts oben in der Leiste und es öffnet sich ein separates Fenster, in dem man den Suchbegriff eingibt und die Suchvorschläge angezeigt werden, aus denen man sich das gesuchte Objekt auswählen kann. Die Suchergebnisse können außerdem mit Eingabe des Datums und des Autors gefiltert werden, um besser das gesuchte Objekt zu finden. Es kann sowohl innerhalb der Nextcloud gesucht werden (Dateien, Tags, E-Mails, Kontakten, Talk-Konversationen und -Nachrichten, Deck boards und Karten, Collectives, Circles, Tables (Tabellen), Notizen und Veranstaltungs-Apps), als auch an externen Orten wie u.a. GitHub, GitLab, Giphy, Reddit. Sobald ein Dienst mit Nextcloud Hub verbunden ist, steht in der Liste der möglichen Suchorte unter „Apps und Einstellungen“ ein neuer Suchfilter zur Verfügung.
Abwesenheitsbenachrichtigungen
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Abwesenheitsstatus. Dieser kann über die Verfügbarkeitseinstellungen aktiviert werden. Bei aktiver Abwesenheit wird ein (automatischer) Kalendereintrag erstellt, es gibt eine Abwesenheit-E-Mail und auch in Talk erscheint eine Benachrichtigung über die Abwesenheit. Es kann eine kurze, individuelle Nachricht (inkl. Emoji) verfasst werden, die als Statusnachricht unter dem Profilnamen überall angezeigt wird. Die Abwesenheitsbenachrichtigung kann um weitere Details wie Abwesenheitszeitraum, Status Ihrer Aufgaben und die Urlaubsvertretung ergänzt werden.
AI
Die AI wurde um das deutsche Sprachmodell Aleph Alpha ergänzt und kann nun als Remote-KI-Assistent von Nextcloud Assistant verwendet werden.
Außerdem kann jetzt auch ein lokales Stable Diffusion-Modell von Stability AI für die lokale Bildgenerierung ausgeführt werden.
Da der Einsatz von KI kostspielig sein kann, ermöglicht Nextcloud jetzt, die Anzahl der Anfragen in den Administratoreinstellungen festzulegen. Abhängig von den verfügbaren Ressourcen und Einstellungen kann man sich jetzt auch auf seinem Mobilgerät, Desktop oder seiner Weboberfläche informieren lassen, dass die Aufgabe abgeschlossen ist.
Einige Highlights der "What's next"-Neuerungen werden an dieser Stelle noch erwähnt:
Live-Photos von iOS wird unterstützt
Live-Photos von iOS können jetzt direkt in die Nextcloud hochgeladen und in der Fotogalerie angeschaut werden. Dazu geht man in die Einstellungen → Erweitert und wählt die Option „Live-Foto“ aus. Live-Fotos werden mit einem speziellen Augensymbol angezeigt.
Meta-Data in der Galerie-App
Sofern die Meta-Daten zur Verfügung stehen, werden Informationen über Zeit und Datum der Aufnahme, der Ort der Aufnahme auf einem Kartenausschnitt von OpenStreetMap und Informationen über die verwendete Kamera angezeigt.
PDF annotieren
Dank eines Community-Mitglieds können PDF-Dateien direkt in Nextcloud bearbeitet werden. Dafür kann entweder die Freihandfunktion aktiviert oder es können Textfelder verwendet werden.
Collectives
Seiten in Collectives können nun über die volle Breite des Bildschirms angezeigt werden, um etwa Tabellen besser lesen zu können. Seiten können jetzt auch im Nachhinein an einen anderen Ort einfacher kopiert oder verschoben werden. Im Dashboard kann ein neues Widget hinzugefügt werden: letzte Collektive-Seite. Somit kann man ganz einfach zu der Seite springen, an der man zuletzt gearbeitet hat.
Für mehr Details, Bildern / Videos zu den Neuerungen und Informationen zu weiteren Neuerungen, die in diesem Beitrag nicht erwähnt werden, findet Ihr hier: Nextcloud Ankündigung zu Hub 7.
Quellen:
Grafik: https://nextcloud.com/c/uploads/2023/12/introduction-hub7-1536x864.jpg
https://nextcloud.com/de/blog/nextcloud-hub-7-advanced-search-and-global-out-of-office-features/
Puh, ich muss zugeben: das Tempo, in dem Neuerungen in Nextcloud eingeführt werden, stimmt mich manchmal eher nachdenklich. Die Major-Releases kommen in einer wirklich beeindruckenden Taktzahl. Am anderen Ende fallen ebenso ältere Versionen über die Kante. Manchmal würde ich auch meinen, dass die Qualität leidet oder unglückliche Entscheidungen getroffen werden.
Aktuelles Beispiel: der Nextcloud-Client für macOS. Bei einem vermeintlichen Minor-Update (3.10 zu 3.11) wurden die Systemanforderungen deutlich nach oben geschraubt: macOS 12 statt 10.15 wird plötzlich erwartet – was gleichzeitig den Client nicht abhält, das inkompatible Update zu installieren und anschließend funktionsunfähig zurückzubleiben. Übrigens nicht zum ersten Mal. Bonus: die „Legacy“-Version den Clients läuft auf macOS 11 wohl gar nicht…
Etwas weniger Druck auf dem Gaspedal wäre vielleicht auch mal einen Gedanken wert.
Hallo Tom,
ja, darüber gibt es regelmäßig auch Diskussionen in der Community bzw. im Forum von Nextcloud. Ich hatte kürzlich eine gesehen, da argumentierten beide Seiten pro und contra. Falls ich sie noch finde, dann stelle ich den Link im Kommentar ein.
Um das Thema gut ein Jahr später noch einmal aufzugreifen: Inzwischen sind wir bei Hub 9 (30.0.x). Zwei große Versionen in nur einem Jahr. Das ist mit Verlaub nur eines: gaga. Hinzu kommt, dass aktuell die Minor-Updates unter Qualitätsproblemen leiden.
Version 29.0.9 wurde zurückgezogen, weil neben anderen Sorgen nach dem Update der PDF-Viewer im Eimer war. Kürzlich kam 29.0.10 heraus, fast einen Monat (!) später. Solange stand man im Regen, wenn man sich nicht selber zu helfen wusste.
Jetzt wieder: 30.0.3 wurde zurückgezogen. Offenbar gibt es grundlegende Probleme mit dem Erstellen von Links bei Dateifreigaben und bei Verwendung von PostgreSQL. Man darf gespannt sein, wie lange es dann bis zur 30.0.4 dauert.
Eigentlich bin ich ein Verfechter davon, Updates möglichst schnell einzuspielen. Denn oft sind die sicherheitsrelevant. Aber man nährt sich hier dem Qualitätslevel von Microsoft an. Man wartet ab. Sollen andere erstmal das Risiko eingehen und die Frage klären: ist das System nach dem Update sicher(er) oder kaputt?
Nicht falsch verstehen: ich liebe Nextcloud. Aber was da gerade an Tempo vorgelegt wird, sehe ich sehr kritisch.
Nextcloud leistet sich auch den "Luxus" mit Version 28, Version 27 und Version 26 immerhin ganze drei verschiedene Server-Editionen gleichzeitig zu bedienen. Der wirkliche Sinn dahinter erschliesst sich einem nicht unbedingt: https://nextcloud.com/changelog/
Sehe ich genau so. Und bei jedem Update schwingt die Angst mit das wieder irgend etwas nicht funktionieren wird. Manchmal bemerkt man es erst Tage später. Dazu kommt dann noch das Geraffel mit den PHP-Versionen. So war es z.B. nicht möglich Debian einfach mal schnell von 11 auf 12 anzuheben. Ich bin wirklich schon sehr lange bei NC und auch wirklich ein "Fan-Boy". Aber Bischen weniger Gas wäre definitiv nicht verkehrt! Zudem sollte man an der Stabilität arbeiten und nicht dauernd neue Funktionen einbauen die dann aber nicht sauber laufen.