Im Bereich Online-Banking bzw. Homebanking ist die Auswahl nicht allzu groß, wenn man browserbasiertes Online-Banking lieber nicht benutzen möchte. Neben kommerziellen Lösungen stehen bspw. GnuCash und KmyMoney frei zur Verfügung.
Sowohl GnuCash als auch KmyMoney nutzen für den Online-Zugang zu den eigenen Konten AqBanking - quasi als Plugin, und bieten hierüber alle gängigen Legitimationsverfahren im Rahmen des Fints-Standards an. Eine weitere freie Lösung bietet Jameica - Hibiscus. Die Jameica-Plattform ist eine freie Laufzeitumgebung für Java-Anwendungen, in welche dann Hibiscus als Banking-Anwendung in Form eines Plugins integriert wird. Während GnuCash konsequent nach dem Prinzip "Doppelte Buchführung" arbeitet und damit auch für kleinere Unternehmen geeignet ist, bietet KmyMoney eine einfachere, auch für Privatanwender gut geeignete Banking-Software, mit der sich neben Kontenabruf und Überweisung die eigenen Finanzen gut organisieren und deren Entwicklungen nachverfolgen lassen. Gleiches gilt für Jameica - Hibiscus, welches eine unkomplizierte und dennoch leistungsfähige Software für den Privatanwender darstellt und für diesen Zweck i. d. R. mehr als ausreichend ist.
GnuCash
Während an GnuCash und KmyMoney Teams arbeiten, ist Jameica-Hibiscus mehr oder minder ein Ein-Mann-Projekt, vor dem ich persönlich den Hut ziehe. Sich an ein so sensibles Thema gekonnt heranzuwagen, verdient meine Hochachtung.
Besondere Erwähnung verdient momentan das Thema PSD3 (Payment Services Directive 3). Seit dem 05.10.2025 ist die neue EU-Verordnung in Kraft und verpflichtet die Banken, den Empfängernamen zur IBAN zu prüfen. Bei Abweichungen wird ein Dialog ausgegeben, bei welchem der Sender entscheiden kann, ob er die Überweisung dennoch durchführen oder aber sie zuvor korrigieren bzw. ganz abbrechen möchte (VoP - Verification of Payee).
KmyMoney
GnuCash und KmyMoney verwenden AqBanking für den Dialog mit der Bank. In AqBanking ist mit Stand 01.12.2025 VoP jedoch noch nicht implementiert; Überweisungen können somit im Moment mit diesen Programmen nicht durchgeführt werden. Allerdings ist mit baldiger Umsetzung zu rechnen. Auf der Website von aquamaniac - dem Anbieter von Aqbanking - ist zu erfahren, dass bereits Beta-Versionen existieren. Bei Jameica - Hibiskus steht die für VoP angepasste Version bereits zur Verfügung. Wenngleich das Update noch nicht in allen Distributions-Repositorien und auch noch nicht in Flatpak angekommen ist, kann die entsprechend aktualisierte Version über die Website des Anbieters bereits bezogen werden.
Titelbild: eigenes Foto
Quellen:
- https://www.aquamaniac.de/rdm/
- https://www.willuhn.de/
- eigene Erfahrungen mit KmyMoney und mit Jameica - Hibiscus



Eine quelloffene Lösung für freies Android ist leider die schmerzende Lücke. Vor allem Push Benachrichtigung per unifiedpush fehlt mir persönlich sehr.
Seit gefühlt Jahrzehnten nutze ich für das Homebanking Hibiscus und habe es noch nie bereut. Neuerungen, welche auch die Entwickler vor Herausforderungen stellt, werden zügig umgesetzt inkl. des notwendigen Supportes. Die letzte Herausforderung, VoP, hat Hibiscus geknackt und läuft seit ca. 14 Tagen zuverlässig. Auch das angesprochene KMyMoney nutze ich schon länge, jedoch nur als Haushaltsbuch. Hier würde sich das integrierte Onlinebanking anbieten förmlich anbieten und sei es nur zum Kontenabgleich. Aber ich gehöre schon zum vergangenen Jahrhundert und da ist es mit Umstellungen von verinnerlichten Prozessen nicht mehr so einfach. Außerdem war Hibiscus bei mir zuerst da und hat seine Zuverlässigkeit mehrfach bewiesen. Oder wie der Kölner sagt: Jeder Jeck ist anders.
Du hättest auch gleich zu Anfang schreiben können, dass GnuCash und KmyMoney nicht überweisen können. Da hätte ich mir Lebenszeit gespart. Ist ja nun nicht so, dass die neue Richtlinie über nach plötzlich da war. So wird sich Open Source nie durchsetzen.
Da benutze ich lieber weiter die Software direkt von der Bank.
Ich finde deinen Kommentar in Inhalt und Stil völlig unangemessen. So wahnsinngig kostbar scheint deine Lebenszeit ja nicht zu sein, wenn du sie hier für schlecht gelaunte und anmaßende, destruktive Kommentare vergeuden kannst.
Du bist hier auf einer Seite, auf der Ehrenamtliche ohne Vergütung Informationen liefern. Die haben auch kostbare Lebenszeit. Sei lieber froh, dass es so was gibt.
Als Open Source Software existieren noch diese beiden Programme:
Actual Budget und MonexManagerEx gibt es jeweils für Linux, Mac und Windows. MoneyManager stellt sogar Apps für Mobiltelefone zur Verfügung. Im Open Source Bereich gibt es auch noch Akaunting https://github.com/akaunting/akaunting und Ledger https://ledger-cli.org/ Inwieweit diese beiden mehr in den Buchhaltungsbereich gehenden Programme vielleicht auch für Homebanking geeignet sind, kann ich leider nicht beurteilen.
Ich bin nicht sicher ob überhaupt eins deiner genannten Programme das kann, was die im Artikel beschriebenen können. Nämlich direkt Überweisungen vornehmen und Kontostände über FinTS abrufen. Sieht für mich eher so aus, als können die nur heruntergeladene Daten von der Bankwebseite importieren zur weiteren Auswertung und offline virtuell hin- und herbuchen. MoneyManager wirbt sogar mit Offline-Nutzung.
Ich bin vor einiger Zeit beim Wechsel auf Linux auch nur auf die im Artikel genannten Programme gestoßen, die leider auch alle sehr viele Haken haben. Ich will damit nicht die Entwickler beschuldigen, ich bin sicher sie tun ihr möglichstes...aber es ist schon seltsam, dass eine bankübergreifende Homebanking & Finanzanalyse (im Sinne von Umsätze Kategorien zuordnen, Haushaltsbuch, Gesamtvermögen, einfache Statistik) -Software, die fast jeder Mensch brauchen könnte, scheinbar so wenig Entwicklungsressourcen anzieht. Dafür gibt es gefühlt 100 Musikplayer, Markdowneditoren und ähnliches, ja sogar weit mehr Distributionen. Vielleicht trauen sich nur wenige die Verantwortung zu, oder die aktuellen Maintainer misstrauen neuen Leuten, die sich einbringen würden?
Die Bankingsoftware ist tatsächlich mein Hauptgrund für Dual Boot mit Win11 nun privat, die immer noch recht kleine Firma schließt Linux- oder auch nur Wine-Support leider kategorisch aus. Aussehen und Support von Neuerungen im Bankenumfeld sowie Benutzbarkeit sind den freien Lösungen leider weit überlegen. (Mein Bruder benutzt Hibiscus für ein Vereinskonto, drum hab ich den laufenden Vergleich.)
Habe das mit Hibiscus mal versucht, aber die Sparkasse verweigert mir die Info zur HBCI-URL weil sie "Fremdsoftware" nicht suppprten. :-(
Die HBCI/FinTS URL sollte sich auf dem PIN-Brief oder den Freischaltungsdaten befinden. Die support'en natürlich nur ihre eigene Software, damit ist aber gemeint, daß man keinen Support für etwaige Probleme bei der Einrichtung oder dem laufenden Betrieb bekommt, wenn man 'andere' Software einsetzt. Die URL benötigt man in jedem Fall. Problem - übrigens heutzutage in jeder Fach-Disziplin - ist meist der Gesprächspartner. Ggf. flunkern und angeben man benutze ALF-BanCo (Windows) statt StarMoney (Windows), oder eben mit einem kompetenten Mitarbeiter sprechen, sofern das überhaupt möglich ist.
Das tatsächliche Problem liegt inzwischen woanders: HBCI/FinTS wird immer stärker herausgenommen und durch chipTAN (Sparkassen) und Sm@rt-TAN plus (Volksbanken) ersetzt. Ich selbst bin HBCI-user der ersten Stunde, also damals noch mit Schlüssel auf einer 3 1/2" Diskette. Jüngst stelle ich aber (erstmalig in meinem Leben) auf browserbasiertes Banking um (chipTAN und Sm@rt-TAN), weil Linux diesen wahnhaften Wettlauf der EU-Regulierer nicht gewinnen kann. Nacharbeit dann ggf. mit gnuCash oder dergleichen...
Hmm, wenn man beim Anlegen des Bankzuganges die Bankleitzahl eingibt, sollte die für das jeweilige Legitimationsverfahren gültige Serveradresse automatisch eingetragen werden. Bei mir ist das jedenfalls so.
Stimmt das ist so