RadioGPT

  Ralf Hersel   Lesezeit: 3 Minuten  🗪 3 Kommentare

Bei RadioGPT kümmert sich ausschliesslich KI um Musikauswahl und Nachrichten.

radiogpt

Eigentlich wollte ich mich bei KI-Themen etwas zurückhalten. Doch dann taucht eine weitere Implementierung für einen Use Case auf, der mich triggert. Zum Glück behandeln wir nicht nur Freie Software, sondern auch Themen, die die Freie Gesellschaft etwas angehen. Jetzt ist es wieder geschehen, ich habe RadioGPT entdeckt.

Der Radiosender ist vollständig künstlich. Die Auswahl der Musikstücke und der Moderationstexte wird auf Basis von OpenAIs ChatGPT 3.5 erzeugt. Dabei berücksichtigt das Modell lokale Gegebenheiten und Vorlieben in einer ersten Demoversion. Geschaffen wurde RadioGPT von der US-Firma Futuri Media, die für ihr Projekt die gesprochenen GPT-Texte mit dem hauseigenen Content-System TopicPulse verbunden hat, das nach den passenden Stories sucht.

Tatsächlich bietet RadioGPT nicht nur Musik, sondern scannt rund 250 Quellen wie Facebook, Twitter oder Instagram, um passende Neuigkeiten und Informationen für das eigene Programm zu finden. Diese werden dann in einen passenden Text zusammengeführt und von einer oder mehreren KI-Stimmen vorgelesen.

RadioGPTTM nutzt die Leistungsfähigkeit von GPT-3 - der Technologie, die auch ChatGPT antreibt - sowie Futuris KI-gesteuertes System zur Entdeckung von Geschichten und sozialen Inhalten, TopicPulse, um Inhalte zu erstellen, die rund um die Uhr auf lokale Märkte zugeschnitten sind. Das Ganze wird dann mit der KI-Sprachtechnologie gepaart, die ich und meine Kollegen nutzen, um diese Inhalte zum Leben zu erwecken!

Futuri Media bietet das KI-erzeugte Radioprogramm als Dienstleistung an. Daneben gibt es auch ein Angebot für KI-generierte Fernsehsendungen:

Wir denken anders über die Zukunft des Fernsehens. Jetzt ist es an der Zeit, innovativ zu sein. Es ist an der Zeit, dass wir soziale und digitale Plattformen dominieren und mehr Inhalte an mehr Orten mit kreativeren und differenzierteren Marketingmöglichkeiten für unsere Werbekunden schaffen.

Im letzten Satz seht ihr, wohin der Hase läuft. Mit KI-Inhalten kann man Werbekunden optimal bedienen. Sei es bei Nachrichtentexten, Radio- oder Fernsehprogrammen. Dass auch die führenden Social-Media-Plattformen und Suchmaschinen vom ChatGTP-Virus angesteckt werden, steht ausser Frage.

Quellen:

Tags

ChatGPT, Radio, Künstliche Intelligenz, AI, Moderation, Sender

mw
Geschrieben von mw am 6. März 2023 um 14:25

"Quellen wie Facebook, Twitter oder Instagram, um passende Neuigkeiten und Informationen für das eigene Programm zu finden". Das sind sicher die solide und gut recherchierte Nachrichten von hoher journalistischer Qualität, oder?

niemand
Geschrieben von niemand am 6. März 2023 um 22:37

Die hohe journalistische Qualität, die man tagtäglich von den Qualitätsmedien präsentiert bekommt, ist natürlich auch der Maßstab, den wir hier brauchen (und nicht der alltägliche Bullshit, der üblicherweise per Copy-Paste vervielfältigt wird).

Rüti
Geschrieben von Rüti am 6. März 2023 um 15:08

Ich denke das wird darin enden, dass vor YouTube-Videos Werbung mit persönlicher Ansprache und personalisiertem Inhalt erscheinen wird.

Wenn ich den Text oben Lese klingt das Teil auch sehr danach, als sei es dafür ausgelegt komfortable Bubbles zu kreieren, in die sich es der User gemütlich machen soll.

Also wieder automatischen Newsfeeds mit automatischer Werbung dazwischen. Und wenn man da Inhalte kommentiert, erhält man dann gleich Rückmeldung vom KI Werbepartner.