Video: Schnellsten Mirror ermitteln

  Lioh Möller   Lesezeit: 5 Minuten  🗪 7 Kommentare Auf Mastodon ansehen

Ich erkläre dir Schritt für Schritt, wie du ganz einfach den schnellsten Debian-Spiegelserver für deine Region findest. Mit einem praktischen kleinen Tool zeige ich dir, wie du den besten Mirror ermitteln und diesen in deine `sources.list` eintragen kannst.

video: schnellsten mirror ermitteln

Heute schauen wir uns ein wichtiges Thema an, das viele von uns schon einmal erlebt haben: Die lästige Situation, wenn man sein Linux-System aktualisieren möchte, aber der gewählte Mirror-Server nicht erreichbar ist. Keine Panik, ich zeige euch, wie ihr auf einem Debian-basierten System schnell einen funktionierenden und vielleicht sogar schnelleren Mirror finden könnt!

Mirror

1. Überprüfe deine `sources.list`

Zuerst müssen wir einen Blick auf die Datei werfen, die unsere Paketquellen definiert: die `/etc/apt/sources.list`. Diese Datei ist das Herzstück eurer Paketverwaltung. Um die Datei einzusehen, könnt ihr einfach den Befehl `cat /etc/apt/sources.list` im Terminal eingeben. Alternativ könnt ihr `cut -d ' ' -f 2 /etc/apt/sources.list` verwenden, um nur die URLs der Mirrors zu sehen.

2. Finde einen schnelleren Mirror mit `netselect-apt`

Wenn euer aktueller Mirror nicht funktioniert, ist es Zeit, einen neuen zu suchen. Hier kommt das geniale Tool `netselect-apt` ins Spiel! Um es zu installieren, gebt einfach `sudo apt install netselect-apt` ein. Dieses Tool hilft euch, die schnellsten Mirror-Server in eurer Nähe zu finden.

Nach der Installation könnt ihr `netselect-apt` einfach ausführen, und es wird eine Liste von Mirrors nach Geschwindigkeit sortieren. Wenn ihr nur Mirrors aus einem bestimmten Land oder einer Region sehen wollt, könnt ihr das mit den entsprechenden Ländercodes tun. So findet ihr garantiert einen Mirror, der schnell und zuverlässig ist!

3. Anpassungen an der `sources.list`

Habt ihr den schnellsten Mirror gefunden? Super! Jetzt wird es Zeit, eure `sources.list` anzupassen. Bevor ihr Änderungen vornimmst, denkt daran, immer eine Sicherungskopie der originalen Datei zu erstellen. Das geht ganz einfach mit:

sudo cp /etc/apt/sources.list /etc/apt/sources.list.orig

Dann öffnet ihr die Datei mit `nano`:

sudo nano /etc/apt/sources.list

Hier könnt ihr den neuen Mirror eintragen und sicherstellen, dass alle notwendigen Komponenten wie `non-free-firmware` vorhanden sind.

4. Update durchführen

Nachdem ihr die Datei angepasst habt, führt ihr einfach `sudo apt update` aus, um die Paketmetadaten zu aktualisieren. Jetzt sollte euer System den neuen, schnelleren Mirror verwenden!

Fazit

Ich hoffe, diese Anleitung hilft euch, schneller an die neuesten Updates zu kommen und euer System am Laufen zu halten. Wenn ihr Fragen oder Probleme habt, zögert nicht, die Community auf spacefun.ch zu besuchen! Dort findet ihr viele Gleichgesinnte, die bereit sind, euch zu unterstützen.

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Tags

Debian, Mirror

Gregor
Geschrieben von Gregor am 16. November 2024 um 16:51

Ich mach's über Synaptic. Einstellungen -> Paketquellen -> Herunterladen von: -> Andere... -> besten Server auswählen. Jede*r hat da sicher Vorlieben. Ich mag das Terminal nicht so besonders ;-)

Lioh Möller
Geschrieben von Lioh Möller am 17. November 2024 um 09:25

Ich habe es unter Sid getestet, Gregor. Bei mir führt er zwar den Speedtest durch, ändert allerdings nichts an den Einstellungen. Die sources.list Einträge bleiben unverändert, und wenn ich den Menüpunkt das nächste Mal wieder aufrufe, ist weiterhin der Default eingestellt. Ich empfehle die Nutzung des Terminals, da du dadurch lernst, die Prozesse zu verstehen und nachzuvollziehen. Wenn du einen Knopf in einer GUI klickst, mag das zwar im ersten Moment bequem erscheinen, du nimmst dir aber die Möglichkeit, wirklich etwas zu lernen.

Gregor
Geschrieben von Gregor am 17. November 2024 um 13:57

Bei mir bleibt der gewählte Server, die sources.list enthält auch den passenden Eintrag, wurde also geändert. Klar, das Terminal ist toll, verwende ich ja auch. Selten verwendete Befehle vergesse ich aber einfach viel zu schnell wieder....

Gregor
Geschrieben von Gregor am 17. November 2024 um 13:58

Stable nutze ich, ob's daran liegt?

Robert
Geschrieben von Robert am 16. November 2024 um 16:51

Vielen Dank für deinen guten Artikel und die hilfreichen Erklärungen. Sollte jedoch nicht genau so etwas sehr viel besser, schneller und einfacher das Betriebsystem selbst übernehmen!? Ich meine, egal wo man sonst hinschaut, ob bei einzelnen Programmen oder Betriebsystemen wie Windows (sic!), oder App-Stores wie GooglePlay, u.v.a. muss sich der Benutzer normalerweise überhaupt nicht um so etwas kümmern. Hört sich theoretisch nach einem trivialen 3-Zeiler an, finde den schnellsten Server aus einer Liste und benutze ihn. Das sollte wirklich besser ein Grundfeature des Operating Systems sein - nennt sich Komfort :-D. Nicht umsonst, testet Linux Mint bereits seit ein paar Monaten das Fastly CDN (Content Delivery Network) und scheint damit wohl bis heute recht gute Erfahrungen gesammelt zu haben.

Lioh Möller
Geschrieben von Lioh Möller am 16. November 2024 um 20:49

Wie im Video erwähnt, nutzt auch Debian standardmässig ein CDN zur Verteilung der Updates. Tatsächlich kann der Zugriff über einen performanten Mirror in der Nähe dennoch schneller sein.

Patrick
Geschrieben von Patrick am 17. November 2024 um 10:36

Interessant, hätte nicht gedacht, dass der ETH mirror nicht der schnellste ist. Weiss aber nicht, der Speed stört mich ja nicht und gibt gibt es noch andere Kriterien?