Selfhosting mit eigener Domain

  Lioh Möller   Lesezeit: 3 Minuten

Mit dieser Anleitung lernst du, wie du deinen selbst gehosteten Cloudserver über deine eigenen Domain erreichbar machen kannst.

selfhosting mit eigener domain

Als Selfhosting bezeichnet man den Betrieb von Diensten auf einer Infrastruktur, welche sich typischerweise in den eigenen vier Wänden befindet.

Erleichtert wird dies durch den Einsatz von Software wie FreedomBox oder YunoHost. Einige dieser Projekte haben wir bereits ausführlich vorgestellt und deren Installation beispielhaft beschrieben:

Da sich bei einem regulären Internetanschluss die IP-Adresse regelmässig ändern kann, kommt in der Regel ein sogenannter dynamischer DNS-Dienst (DynDNS) zum Einsatz. Dabei teilt eine lokal laufende Software dem Betreiber des DynDNS-Dienstes jeweils die aktuelle IP-Adresse mit und dieser passt den sogenannten DNS-Record dementsprechend an.

YunoHost bietet dies mit Services wie nohost.me bereits integriert an, aber auch andere Lösungen haben eine Vielzahl von DynDNS-Providern integriert.

Möchte man nun beispielsweise die zu Hause betriebene Cloud unter seiner eigenen Domain erreichbar machen, bedarf es eines Tricks, welcher im DNS-Jargon als CNAME bezeichnet wird. Dabei zeigt ein DNS-Name auf einen anderen DNS-Namen anstatt auf eine IP-Adresse (A oder AAAA-Record).

Ohne bereits eingerichtetes DynDNS funktioniert dies allerdings nicht, daher sollte zuvor sichergestellt werden, dass dies wie erwartet funktioniert.

In diesem Beispiel soll eine selbst betriebene Nextcloud über die Domain nextcloud.gnulinux.ch erreichbar gemacht werden. Bisher ist die Cloud nur über den DynDNS-Namen meinenextcloud.nohost.me im Internet aufzufinden.

Zur Konfiguration öffnet man die DNS-Verwaltung des jeweiligen Domainanbieters und erstellt dort einen neuen CNAME:

Achtung: Wichtig ist, dass der Zielname mit einem Punkt am Ende angegeben wird (in diesem Beispiel meinenextcloud.nohost.me.).

Sobald dies erfolgt ist, kann der neue Domainname in der Selfhosting-Lösung hinterlegt werden und im besten Falle direkt ein Let's Encrypt Zertifkat dafür bezogen werden.

Damit ist die Einrichtung bereits abgeschlossen und der selbst betriebene Cloud-Server ist ab sofort unter der eigenen Domain erreichbar.

Dabei ist zu bedenken, dass CNAMEs aufgrund des entsprechenden RFCs nicht auf den Domain-Root angelegt werden können. Eine ausführliche Erklärung zu diesem Thema in englischer Sprache findet man hier.

Es wäre in diesem Beispiel also nicht möglich, die eigene Cloud direkt über gnulinux.ch erreichbar zu machen. Einträge wie cloud.xyz.tld sind jedoch jederzeit möglich.

Tags

Domain, CNAME, IP-Adresse, Selfhosting, YunoHost, DNS, DynDNS, Cloud

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