Serie: Arch für alle - Einleitung
Do, 25. Mai 2023, Ralf Hersel
Wir schreiben gerne über Distributionen, weil sie die Vielfalt und Mächtigkeit der Freien Software Welt widerspiegeln. In unseren Chat-Kanälen belegen angeregte Diskussion über die 'richtige' Distro immer die oberen Ränge. Es macht Spass, neue GNU/Linux-Distributionen auszuprobieren und sich mit anderen über das Für und Wider auszutauschen. Unter den Anwender:innen, die sich Distro-Hopping als Hobby ausgesucht haben, gibt es Wellenbewegungen: mal ist es das tollste und neuste Derivat, mal geht es zurück zu den Wurzeln.
Bei mir zeigt der Trend seit Jahren in Richtung der puren Distributionen. Meine Linux Anfänge gehen auf das Jahr 1995 zurück, als ich Patrick Volkerdings Slackware Adaption mit dem Namen S.u.S.E. Linux ausprobierte. Viele Jahre später habe ich Windows XP verlassen und durch Ubuntu 6.10 'Edgy Eft' ersetzt. Danach bin ich dem 'Circle of Friends' viele Jahre treu geblieben, bis zum LTS Release 20.04 'Focal Fossa'. Dann wurden mir die Alleingänge von Canonical zu viel. Nach einigem Distro-Hopping landete ich vor zwei Jahr bei Manjaro (GNOME), welches ich auch heute noch auf allen Rechnern verwende und sehr zufrieden damit bin.
Doch wer ein echter Nerd ist, den treibt es weiter auf der Suche nach der optimalen Lösung für das persönliche Betriebssystem. Mich interessieren die originären Distributionen: Slackware, Debian, Arch, Red Hat (Fedora) und Enoch (Gentoo). Die originären Einmann-Distros und die Ausgestorbenen (SLS, Solus, usw.) lasse ich ausser Acht.
Neben den Distributionen muss eine Desktop-Umgebung ausgewählt werden. Da gibt es nicht so viele Originale: KDE Plasma, GNOME, Xfce, LXQt, LXDE, Cinnamon, Budgie, Deepin. Da fällt mir die Entscheidung einfach: GNOME. Das ist eine subjektive Auswahl; ich halte den GNOME-Desktop für eine benutzerfreundliche Oberfläche, die gut aussieht und auch von Einsteigern bedient werden kann. Wer KDE Plasma bevorzugt, kann der Serie auch mit diesem Desktop folgen.
In dieser Serie über Arch-Linux sind folgende Artikel erschienen:
- Einleitung: das ist dieser Artikel
- Installation
- Konfiguration
- Paketverwaltung
Für die Serie 'Arch für alle' gehe ich davon aus, dass ein aktueller Computer zur Verfügung steht, er mindestens eine i5-CPU (oder AMD-Äquivalent) und 16 GB RAM im Gehäuse hat. Für die Grafik sollte eine onboard-GPU ausreichend sein. In den weiteren Folgen der Serie, werde ich ohne ein Arch-Spezialist zu sein, die Installation, Konfiguration, das Paketmanagement und die Anpassung an persönliche Vorlieben beschreiben. Die Tatsache, dass ich wenig Ahnung von Arch-Linux habe, solltet ihr positiv bewerten, falls ihr auch keine Ahnung davon habt. Die Arch-Gurus können meine Beschreibung gerne mit Kommentaren aufwerten. Sinnvolle Kommentare werde ich nachträglich in die Artikel aufnehmen.
In der nächsten Folge der Serie geht es um die Grundinstallation von Arch-Linux mit einem GNOME-Desktop.