Serie: Arch für alle - Konfiguration

  Ralf Hersel   Lesezeit: 3 Minuten

In dieser Serie möchte ich Arch Linux allen Distro-Suchenden nahelegen.

serie: arch für alle - konfiguration

In der letzten Folge dieser Serie habe ich die Grundinstallation von Arch-Linux beschrieben. Anschliessend hatte man ein lauffähiges Betriebssystem mit der GNOME-Desktopumgebung. In dieser Folge geht es um Konfigurationsschritte, die das Aussehen und die Funktionalität des Systems betreffen. Ich hätte diese Folge auch "nach der Installation" nennen können.

Vermutlich ist euch aufgefallen, dass man nach dem Booten in Grub2 landet. Grub ist ein Bootloader, der sich darum kümmert, das Betriebssystem zu starten. Wer mehrere Distributionen auf seinem Rechner installiert hat, kann an dieser Stelle auswählen, welches davon gestartet wird. In meinem Beispiel gehe ich davon aus, dass man nur ein Betriebssystem auf dem PC haben möchte, weshalb das Warten und die Auswahl in Grub keinen Sinn ergibt. Bei der Installation wird zwingend Grub installiert. Zwar kann man ein Betriebssystem auch ohne Bootloader (EFI) oder mit einem anderen Bootloader starten, damit kenne ich mich aber zu wenig aus, um hier sachdienliche Hinweise zu geben.

Was wir wollen ist, dass Grub während des Bootvorgangs möglichst wenig nervt. Dazu öffnet ihr ein Terminal (Konsole) und gebt diesen Befehl ein, um die Grub-Konfigurationsdatei zu bearbeiten:

sudo nano /etc/default/grub

Dort seht ihr in der vierten Zeile:

GRUB_TIMEOUT=5

Das heisst, Grub wartet 5 Sekunden auf eure Auswahl des zu bootenden Betriebssystems. Ändert diesen Wert in 0, speichert mit Ctrl+o und verlasst den Editor mit Ctrl+x. Dann müsst ihr die geänderte Konfiguration wirksam machen, in dem ihr das hier eingebt:

sudo grub-mkconfig -o /boot/grub/grub.cfg

Danach könnt ihr neu booten und solltet von Grub nicht mehr viel zu sehen bekommen. Falls bei euch das Tastaturlayout nicht stimmt (hatte ich bei meiner ersten Installation) (merkt ihr im Terminal, wenn statt / das & kommt), öffnet ihr die GNOME-Systemeinstellungen (rechts oben), wählt den Menüpunkt Tastatur und fügt Deutsch hinzu.

Wer möchte, kann die Boot-Erfahrung mit Plymouth grafisch aufwerten. Die Einrichtung ist jedoch nicht ganz einfach, weshalb ich dafür auf diese Anleitung verweise. Aber Achtung, Plymouth macht das Booten nicht schneller, sondern nur schöner.

Vermutlich passt die Bildschirmauflösung nach der Installation nicht zu eurem Monitor. Um das zu ändern, macht ihr einen Rechtsklick auf den Desktop, wählt Anzeigeeinstellungen und ändert die Auflösung auf einen passenden Wert.

Das soll für heute reichen. Ihr habt nun eine Arch-Installation, die superschnell bootet und benutzbar ist. In der nächsten Folge behandle ich das Thema Paketverwaltung.

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Distro, Distribution, Arch, Arch-Linux, Konfiguration

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