Unter GNOME lassen sich Netzwerkfreigaben einfach einbinden. Dazu wählt man in der Seitenleiste den Punkt + Andere Orte und gibt die Serveradresse ein. Diese ist dabei wie folgt aufgebaut: PROTOKOLL://SERVER/SHARE, also beispielsweise smb://nas.local/Share für den Zugriff auf ein SMB-Share.
Bei der ersten Verbindung erscheint ein Dialog zum Speichern der Anmeldedaten im Keyring. Diese sollten dauerhaft gespeichert werden.
Ferner kann in der Seitenleiste des Dateimanagers Nautilus die Freigabe mit der rechten Maustaste ausgewählt und ein Lesezeichen erstellt werden.
Allerdings wird die Freigabe nicht automatisch bei der Anmeldung eingebunden, sondern erst nach dem Öffnen des Eintrages in der Nautilus-Seitenleiste. Wenn man beispielsweise eine KeePassX Datei auf einer Freigabe verwendet, und diese automatisch beim Start geöffnet werden soll, muss dazu die Freigabe gemounted sein.
Lösen lässt sich dies durch die Erstellung einer Autostart-Definition im Verzeichnis ~/.config/autostart
vi ~/.config/autostart/mount-share.desktop
[Desktop Entry]
Type=Application
Name=mount-share
Exec=gio mount smb://nas.local/Share
Das Protokoll und der Pfad können dabei an die persönlichen Bedürfnisse angepasst werden.
Nach der nächsten Anmeldung, sollte die Freigabe automatisch eingebunden werden, sofern die Anmeldedaten im Keyring gespeichert wurden.
Ich überlege gerade wo Vorteile gegenüber einem Eintrag in
/etc/fstab
liegen?Hier können die credentials aus dem Keyring geholt werden, was schon elegant ist. Bei der fstab-Variante muss man hingegen die credentials in einem extra file ablegen (zB
~/.smb_credentials
mit chmod 600).Andererseits würde man wohl im fstab suchen, wenn man was am automount ändern möchte.
Weitere Pro/Contras?
Zur Bearbeitung der fstab werden root-Rechte benötigt. Das ist bei Heim-Usern der Fall, aber beileibe nicht überall an der Tagesordnung.
Zu diesem Thema haben wir auch einen entsprechenden Artikel: https://gnulinux.ch/mounten-mit-manjaro
So ähnlich geht es auch unter KDE/Plasma mit dem Dateimanager Dolphin. Man gehe in "Orte" unter "Fremdgeräte" -> "Netzwerk", klickt oben Rechts in der Werkzeugleiste über der Ordneransicht auf "Netzwerkordner hinzufügen" und kann dann dort neben webdav, ftp, smb, ssh auch die letzte benutzte Remoteverbindung hinzufügen. Sofern benötigt und kwallet benutzt kann man dort auch seine Anmeldedaten sicher ablegen.
Es geht auch lokale Partitionen und Laufwerke.
Vorteil ist neben der Zugriff ohne Root, dass der Bootprozess nicht hängen bleibt wenn das Netzwerk/Laufwerk nicht vorhanden ist. Auch belegt wird der Ort von vielen Programmen nicht berücksichtigt wenn er nicht gemounted ist. Dadurch sind die Daten dort auch nicht ohne explizites einbinden zugreifbar (auch nicht von root, da dieser nicht an das privat gespeicherte passwort kommt).