Lange Zeit galt das Authentifizierungssystem PAM im Slackware Umfeld als Tabu. Zu unklar war die Sicherheit, denn die Art und Weise der Implementierung galt als Anfällig für mögliche Angriffe. Dies hat dazu geführt, das einige Funktionen wie zum Beispiel das automatische Entsperren des Keyrings nicht nutzbar waren.
Vor einiger Zeit hat sich der Hauptentwickler Patrick Volkerding entschlossen, PAM unter Slackware zu testen. Erste Pakete waren bis gestern im Testing Repository des -current Zweigs der Distribution verfügbar. Nun wurden sie als weitestgehend stabil betrachtet und sind in den Hauptzweig von -current verschoben worden. Es folgt ein Auszug aus dem Changelog:
Mon May 18 19:17:21 UTC 2020
Greetings! After three months in /testing, the PAM merge into the main tree
is now complete. When updating, be sure to install the new pam, cracklib, and
libpwquality packages or you may find yourself locked out of your machine.
Otherwise, these changes should be completely transparent and you shouldn't
notice any obvious operational differences.
Eine Aktualisierung sollte ohne weiteres möglich sein, zu beachten ist allerdings, dass man vor einem Neustart die neu hinzugekommenen Pakete installiert. Dazu kann das Tool slackpkg(+) genutzt werden:
slackpkg update
slackpkg upgrade-all
slackpkg install-new
slackpkg clean-system
Falls neben der Hauptdistribution auch noch Pakete aus dem Ktown-Repository genutzt werden, welches die aktuelle KDE Plasma LTS Version enthält, sollte zusätzlich folgender Befehl ausgeführt werden:
slackpkg install ktown
Analog dazu gilt ähnliches bei der Verwendung des Multilib-Repositories:
slackpkg install multilib
Mit der Integration von PAM, wurde die Basis gelegt für die lange erwarteten Aktualisierungen der Desktop-Umgebungen KDE Plasma und Xfce
Weiterführende Informationen finden sich im Blog des Slackware-Entwicklers alienbob (Englisch):
https://alien.slackbook.org/blog/slackware-introduces-pam-into-its-core