SpaceFun

  Lioh Möller   Lesezeit: 4 Minuten  🗪 3 Kommentare

Mit SpaceFun steht ein leichtgewichtiges Debian GNU/Linux Blend zur Verfügung, welches sich auch für den Betrieb auf älterer Hardware wie Netbooks eignet.

spacefun

Netbooks waren vor einiger Zeit gross in Mode. Geräte wie der Eee PC von Asus verkauften sich wie geschnitten Brot. Waren sie doch günstig und doch vergleichsweise leistungsstark. Zumeist ausgestattet mit einem Atom Prozessor, waren diese in den letzten Generationen bereits 64bit-fähig.

Wer noch einen Mini-Laptop dieser Klasse oder ein vergleichbares älteres Notebook sein Eigen nennt, wird sich über das Projekt SpaceFun freuen.

Dabei handelt es sich um eine leichtgewichtige Distribution auf Basis von Debian GNU/Linux. Die exakte Bezeichnung wäre allerdings Blend, denn es handelt sich um eine in der Konfiguration und Ausstattung angepasste Live-CD, welche ausschliesslich auf die Repositories des Mutterprojektes zugreift.

Interessierte Nutzer erhalten dafür ein Rolling-System auf Basis des Entwicklerzweiges namens Sid. Einmal installiert, kann es fortlaufend aktualisiert werden. Über ein entsprechendes Applet erfolgt eine Benachrichtigung, welche auch direkt eine Installation der Updates erlaubt.

Alternativ wird eine Stable-Variante auf Basis von Debian Bookworm angeboten.

Als Desktopumgebung der Wahl, kommt LXDE zum Einsatz. Trotz der eher traditionellen Benutzerführung wird eine aktuelle Softwareauswahl mitgeliefert, wobei der Focus auf ressourcensparenden Anwendungen liegt. So kommt zum Beispiel statt des sonst üblicherweise enthaltenen Firefox Browsers Falkon zum Einsatz. Der ehemals als QupZilla bezeichnete Browser hat seit einiger Zeit ein neues Zuhause unter dem Dach des KDE Projektes gefunden. Der Bereich der Internetanwendungen wird ergänzt durch den Mailclient Thunderbird, welcher auch eine Kalenderfunktion bietet, sowie Messenger für Telegram, IRC, XMPP und das Matrix-Protokoll. Natürlich darf auch ein FTP- und ein Bittorrent-Client nicht fehlen.

Zur Wiedergabe von Multimedia-Inhalten eignet sich je nach Hardwareausstattung VLC oder der leichtgewichtigere Videoplayer mpv. Die Musiksammlung lässt sich mit Audacious durchhören und mittels Shotwell lassen sich die Ferienfotos verwalten.

Trotz des Focus auf Leichtgewichtigkeit, wird LibreOffice mitgeliefert, da diese über den gewünschten Funktionsumfang verfügt. Wer ablenkungsfrei schreiben möchte, greift hingegen zu FocusWriter. Den Einstieg in LaTeX erleichtert der WYSIWYM (what you see is what you mean) Editor LyX.

SpaceFun soll, wie der Name suggeriert, in erster Linie Spass bei Verwendung eines Computers bereiten. Fand doch ein bekannter Blogger kürzlich in einer gross angelegten Umfrage heraus, dass Nutzer von macOS glücklicher seien als Linux-Anwender.

Dem möchte das Projekt entgegentreten und so sorgen Klassiker der Linux-Spielewelt wie Frozen-Bubble, SuperTux, Hex-a-hop oder Ri-Li für kurzweilige Stunden.

Wer immer schon einmal Klavierspielen lernen möchte, für den eignet sich Piano Booster.

Abgerundet wird die ausgewogene Softwareauswahl durch die Grafikbearbeitung GIMP, das DTP-Programm Scribus und das Vektor-Zeichenprogramm Inkscape.

Wer SpaceFun ausprobieren möchte, lädt sich das Live-Medium herunter und überträgt diese auf einen USB-Stick. Einmal davon gestartet, liegt der Desktop in englischer Sprache vor. Am unteren Bildschirmrand lässt sich durch einen Klick auf das Flaggen-Symbol die Tastaturbelegung umschalten. Das installierte System enthält dann die Sprache der Wahl.

Vor einer Installation sollte eine Internetverbindung aufgebaut werden, da das Installationsprogramm Calamares Teilkomponenten nachlädt.

Aktuell stehen ISOs für Geräte mit x86_64 Prozessor zur Verfügung, wobei 1 GB RAM und eine Festplatte von 40 GB vorausgesetzt werden.

Für den Austausch mit der Community steht eine Telegram-Gruppe zur Verfügung.

Quelle: https://www.spacefun.ch

Tags

Debian, LXDE, SpaceFun, Sid, Rolling

Art
Geschrieben von Art am 26. Mai 2023 um 14:20

Wie ist es denn im Vergleich zu Emmabuntüs, was mMn eine ähnliche Zielgruppe abspricht?

...aber Bryan Lunduke würde ich eher als bekannten Troll mit ausgesprägter Narzistischen Persönlichkeitsstörung bezeichnen, ohne den das Internet angenehmer wäre.

Reto
Geschrieben von Reto am 8. Juni 2023 um 12:09

Ich war überrascht als Lio LXDE und nicht LXQt erwähnte.

Gemäss https://de.wikipedia.org/wiki/LXDE Aktuelle Version 0.99.2 (25. Januar 2017). Geht man dann auf https://sourceforge.net/projects/lxde/files/ findet man Ordner vom 2021.

Wird das LXDE noch gepflegt, weiss da jemand mehr?

@Lio, wow, sogar eine Website angelegt. Wie ist der Zeitaufwand, wirst da das pflegen können?

Hans Matschat
Geschrieben von Hans Matschat am 12. Juli 2023 um 21:53

Ich habe die Rolling Variante auf meinem ca. 10 Jahre alten Desktop-Rechner als Ersatz für MX-Linux installiert (wegen des bei MX nicht existenten Upgrade-Pfades). Leider warf schon die zweite Aktualisierung eine Fehlermeldung mit Bezug auf Python 3. Soweit ersichtlich lässt sich nicht (oder nicht mit vertretbarem Zeitaufwand) auswählen, welche Pakete aktualisiert werden sollen, sodass sich der Fehler weder vermeiden noch eingrenzen ließ.