Standardmässig kommt unter Ubuntu in der Server-Edition Netplan zur Netzwerkkonfiguration zum Einsatz.
Um auf die klassische Netzwerkkonfiguration zu wechseln, sollte zunächst eine möglicherweise während der Installation erstellte Netplan Konfigurationsdatei entfernt werden:
rm /etc/netplan/00-installer-config.yaml
Falls DHCP zum Einsatz kommt, und als Identifier auf dem DHCP-Server die MAC-Adresse des Interfaces genutzt wird, muss die DHCP-Konfiguration entsprechend angepasst werden:
echo "send dhcp-client-identifier = hardware;" >>/etc/dhcp/dhclient.conf
Daraufhin kann der klassische Netzwerkdienst installiert und konfiguriert werden:
apt install ifupdown
vi /etc/network/interfaces
#loopback
auto lo
iface lo inet loopback
#eth0
auto eth0
allow-hotplug eth0
iface eth0 inet dhcp
Obiges Beispiel konfiguriert das Interface eth0 mit DHCP. Die Konfiguration sollte an die eigenen Gegebenheiten angepasst werden.
Da Netplan automatisch via /usr/lib/systemd/system-generators/netplan systemd-networkd starten würde, sollten die entsprechenden Dienste beendet und maskiert werden:
systemctl disable systemd-networkd.socket systemd-networkd networkd-dispatcher systemd-networkd-wait-online
systemctl mask systemd-networkd.socket systemd-networkd networkd-dispatcher systemd-networkd-wait-online
Nach einem Neustart des Systems erfolgt die Netzwerkkonfiguration mithilfe der klassischen Netzwerkverwaltung.
sudo reboot
Geprüft werden kann dies durch die Eingabe von:
systemctl status networking
Der Vorteil des zuvor beschriebenen Ansatzes liegt darin, dass auf diese Weise Netplan deaktiviert werden kann, ohne die entsprechenden Pakete entfernen zu müssen.
Bei Bedarf kann die Maskierung der oben genannten systemd Dienste wieder entfernt werden und die Dienste können wieder aktiviert werden.
Hervorragend Dieses Gefrickel mit Netplan ging mir schon immer auf die Nerven
Ich kann nicht so recht nachvollziehen was an diesem Vorgehen ein Vorteil sein soll. Vorteil gegenüber was? Normalerweise ist es ein Vorteil ein ausgereiftes Serverbetriebssystem möglichst nah am Standard des Herstellers zu betreiben weil man so am wenigsten teure Arbeit in eigenverbastelte spezial Lösungen stecken muss (und nach jeden grösseren Update wiederum nachbessern muss). Wenn man so ziemlich jede Eigenentwicklung von Canonical ablehnt (was ja legitim ist), wird es gescheiter sein von Anfang an eine ewig gestrige Distri wie Devuan zu verwenden. Wenn man aber Linux Server im professionellen oder gar im Enterprise Bereich einsetzt, nimmt man ein Produkt wo man Support des Herstellers dazu kaufen kann. Und da ist die Auswahl dann recht schnell wieder auf die kommerziell getriebenen Unternehmen IBM/RedHat oder Canonical (Ubuntu) zusammen gestrichen.
Die Beweggründe können unterschiedlich sein. In meinem konkreten Falle funktionierte etwas komplexeres IPv6 Routing schlichtweg nicht.
Ob es wie bei Netplan grundsätzlich noch einen zusätzlichen Layer benötigt über systemd-networkd ist ausserdem fraglich.