Ubuntu Server: Netplan.io deaktivieren

Fr, 4. Februar 2022, Lioh Möller

Standardmässig kommt unter Ubuntu in der Server-Edition Netplan zur Netzwerkkonfiguration zum Einsatz.

Um auf die klassische Netzwerkkonfiguration zu wechseln, sollte zunächst eine möglicherweise während der Installation erstellte Netplan Konfigurationsdatei entfernt werden:

rm /etc/netplan/00-installer-config.yaml

Falls DHCP zum Einsatz kommt, und als Identifier auf dem DHCP-Server die MAC-Adresse des Interfaces genutzt wird, muss die DHCP-Konfiguration entsprechend angepasst werden:

echo "send dhcp-client-identifier = hardware;" >>/etc/dhcp/dhclient.conf

Daraufhin kann der klassische Netzwerkdienst installiert und konfiguriert werden:

apt install ifupdown

vi /etc/network/interfaces

#loopback
auto lo
iface lo inet loopback

#eth0
auto eth0
allow-hotplug eth0
iface eth0 inet dhcp

Obiges Beispiel konfiguriert das Interface eth0 mit DHCP. Die Konfiguration sollte an die eigenen Gegebenheiten angepasst werden.

Da Netplan automatisch via /usr/lib/systemd/system-generators/netplan systemd-networkd starten würde, sollten die entsprechenden Dienste beendet und maskiert werden:

systemctl disable systemd-networkd.socket systemd-networkd networkd-dispatcher systemd-networkd-wait-online
systemctl mask systemd-networkd.socket systemd-networkd networkd-dispatcher systemd-networkd-wait-online

Nach einem Neustart des Systems erfolgt die Netzwerkkonfiguration mithilfe der klassischen Netzwerkverwaltung.

sudo reboot

Geprüft werden kann dies durch die Eingabe von:

systemctl status networking

Der Vorteil des zuvor beschriebenen Ansatzes liegt darin, dass auf diese Weise Netplan deaktiviert werden kann, ohne die entsprechenden Pakete entfernen zu müssen.

Bei Bedarf kann die Maskierung der oben genannten systemd Dienste wieder entfernt werden und die Dienste können wieder aktiviert werden.

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Netplan, DHCP, DHCP-Server, DHCP-Konfiguration, Netzwerkkonfiguration, Ubuntu, Systemd