Video: Linux Multiboot von USB und LAN

  Lioh Möller   Lesezeit: 5 Minuten  🗪 4 Kommentare Auf Mastodon ansehen

Möchtest du mehrere Linux Distributionen von einem USB-Stick starten können? Mit Ventoy kannst du ganz einfach einen Multiboot Stick erstellen und mit iVentoy kannst du deine Lieblings-Distro sogar über das Netzwerk laden.

video: linux multiboot von usb und lan

Neue und spannende Linux-Distributionen probiert wahrscheinlich jeder von uns gerne einmal aus. Noch einfacher geht dies mit Ventoy. Damit lassen sich mehrere ISOs von einem USB-Datenträger starten.

Multiboot mit Ventoy und iVentoy

Ventoy kann man einfach als Archiv für Windows oder Linux von der Homepage des Projektes herunterladen und entpacken. Die Linux-Version enthält mehrere ausführbare Dateien, unter anderem eine GUI-Version des Programms für unterschiedliche Architekturen. Für einen Regulären x86_64 PC lautet die Datei VentoyGUI.x86_64. Nach dem Start können in der Anwendung einige Einstellungen vorgenommen werden. So kann etwa die Sprache auf Deutsch umgestellt oder das Partitionsschema von MBR auf GPT gewechselt werden, was insbesondere bei der Verwendung von UEFI zu empfehlen ist. Nach der Erstellung des Datenträgers lässt sich dieser einfach Einbinden und mit ISO-Dateien befüllen. Beim nächsten Systemstart von dem Gerät erscheint das Ventoy Auswahlmenü und mit den Pfeiltasten kann die gewünschte Distribution gestartet werden.

Noch ausgereifter ist die Variante iVentoy, die ich im Video ebenfalls im Detail vorstelle. Damit können ISO-Images über das Netzwerk bereitgestellt und mithilfe von PXE geladen werden. Die Einrichtung ist natürlich nicht ganz trivial, doch mit dem entsprechenden Hintergrundwissen gelingt auch diese mit Leichtigkeit. Wichtig zu wissen ist dabei, dass für PXE Einstellungen am DHCP-Server vorgenommen werden müssen. iVentoy bringt alternativ einen eigenen DHCP Server mit. Die Einrichtung mit unterschiedlichen Szenarien wird im Detail auf der Webseite des Projektes beschrieben. Im einfachsten Falle wählt man den sogenannten External Mode, der aber leider nicht von allen DCHP Servern unterstützt wird. Bei der Verwendung des in iVentoy integrierten DHCP-Server sollte darauf geachtet werden, dass ein möglicherweise bereits im LAN laufender DHCP Server, zum Beispiel auf dem Router, deaktiviert werden muss. Dabei handelt es sich um einen grösseren Eingriff in das eigene Netzwerk und du solltest dir vor dieser Einstellung unbedingt der Konsequenzen bewusst sein und in der Lage sein, auch ohne DHCP wieder auf deinen Router zuzugreifen.

Sobald dir die Einrichtung gelungen ist, bietet iVentoy eine ausgezeichnete Möglichkeit ISO-Dateien über das LAN bereitzustellen.

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Tags

Multiboot, Ventoy, TuxWiz

Schoeppi
Geschrieben von Schoeppi am 3. August 2024 um 18:39

Hallo Lilo, hallo zusammen,

vielen Dank für das interessante Video. Ich werde beide Varianten ISOs zu starten auf jeden Fall ausprobieren. Vor einigen Tagen musste ich mein Arbeitsnotebook neu aufsetzen und wäre froh gewesen, z.B. den Debian Installer über PXE zu booten.

Im Rahmen dieser Neuinstallation meines Notebooks hätte ich gerne eigentlich eher das System auf dem Notebook, das nicht mehr gestartet ist, repariert, aber das ist mir nicht gelungen. Vor allem war für mich das Problem, dass ich keine Umgebung mit all den Tools, die ich benötigt hätte, gestartet bekam. Ich bin ein blinder Linux User und brauche, um mit Linux zu arbeiten, eine Umgebung, die entweder die nötige Hilfsmittelsoftware beinhaltet, also z.B. brltty als Treiber für eine Braillezeile, oder ich müsste die Möglichkeit haben mich per ssh von einem entfernten Rechner aus auf das Rettungssystem zu verbinden, dass ich per ISO gestartet habe.

Da es hier ja auch entfernt um ISOs geht wäre daher eine Frage, ob jemand ein System kennt, das man vom Stick booten kann und das auch gleich einen ssh-Server startet. Ich selbst habe ein solches Rettungssystem noch nicht gefunden :-(. Daher habe ich mir ein System Rescue ISO einmal so umgebaut, dass dort direkt der sshd gestartet und auch brltty für meine Braillezeile mit installiert wird. Prinzipiell wäre das genau, was ich benötige, allerdings ist das problem, dass das ISO nicht überall bootet. Warum, kann ich nur vermuten, ggf. spielt hier UEFI und Secure Boot eine Rolle. Daher wäre eine weitere Frage, wie man sich ein eigenes Rettungssystem bauen könnte, das alle benötigten Tools enthält und das zuverlässig auf den meisten Rechnern startet. Gibt es hierzu eine gute Anleitung, die ich mir mal ansehen kann? Mit dem Debian Installer habe ich gute Erfahrungen, den bekomm ich auf all meinen Maschinen und auch mit virtuellen Maschinen gut gestartet, möglich muss es also sein ein solches ISO zu bauen. Nur nutzt mir der Debian Installer nichts, da er nicht alle Tools enthält, die man für eine System-Rettung gebrauchen könnte....

Wenn hier jemand Tips hat, wie und wo man ein gutes Rescue ISO mit sshd findet oder wie man sowas selbst bauen kann, wäre ich also sehr froh!

Vielen Dank für jeden Hinweis!

Robert
Geschrieben von Robert am 4. August 2024 um 14:15

Hallo Schoeppi.

Kennst Du schon SystemRescue https://www.system-rescue.org/ oder hast du dir mal etwas näher angesehen?

Es unterstützt sowohl das Booten mit PXE via Netzwerk https://www.system-rescue.org/manual/PXE_network_booting/ als auch Reverse SSH für den Remote-Zugriff https://www.system-rescue.org/scripts/reverse_ssh/ Siehe auch hier die Beschreibung unter dem Punkt "Remote control" https://www.system-rescue.org/System-tools/ - Ist das nicht genau wonach du suchst?

Lioh Möller
Geschrieben von Lioh Möller am 4. August 2024 um 14:49

Ich empfehle dafür immer Knoppix in der Adriane Edition. Das hat sich sehr bewährt und funktioniert wirklich ausgezeichnet. Du findest weitere Informationen hier: https://www.knopper.net/knoppix-adriane/

Enno
Geschrieben von Enno am 6. August 2024 um 21:17

Könnten hier vielleicht die MX-Tools zur Erstellung einer Live-CD helfen?