What's up?

  Ralf Hersel   Lesezeit: 4 Minuten

Zusammenfassung der aktuellen Situation rund um den Messenger.

what's up?

Ja, ich weiss, ihr könnt das Messenger-Geschwafel nicht mehr hören. Mittlerweile sollten auch alle, die unter einem Stein leben, inklusive deren Freunde und Verwandte, den Facebook-Diensten (WhatsApp, Facebook, Instagram) entsagt haben. Stattdessen verwendet ihr bessere Lösungen wie Threema, Signal oder Matrix, und habt die Liebsten und Wichtigsten aus eurem Umfeld von den besseren Alternativen überzeugt. Dennoch möchte ich die aktuellen Neuigkeiten zu diesem Thema kurz zusammenfassen.

Im Zuge der Diskussion um neue Datenschutzbestimmungen bei WhatsApp hat rund ein Drittel der WhatsApp-Nutzer den Messenger weniger oder gar nicht mehr genutzt. Das hat eine repräsentative Umfrage ergeben. Demnach nutzen 23 Prozent der Befragten den Messenger weniger, während 4,3 Prozent WhatsApp gar nicht mehr nutzen.

Dabei haben seit Bekanntwerden der Kritik an den geänderten Nutzungsbedingungen 41 Prozent einen neuen Messenger ausprobiert. Allerdings testeten mit 24 Prozent fast die Hälfte davon ausgerechnet den Facebook Messenger der Mutterfirma von WhatsApp. Darauf folgen Telegram mit 18 Prozent, Signal mit 13 Prozent, iMessage mit 11 Prozent sowie Threema (10 Prozent) und Element/Matrix (7 Prozent).

Mit knapp 60 Prozent nutzen jedoch die meisten WhatsApp-Nutzer den Messenger wie gewohnt. Der mit knapp 75 Prozent am häufigsten genannte Grund hierfür ist, dass Freunde und Familienmitglieder WhatsApp nutzen. 14 Prozent sind sich der Datenschutzdiskussion um WhatsApp nicht bewusst, während sich 26 Prozent der Diskussion bewusst sind, es ihnen aber egal ist.

Wer die neuen Nutzungsbedingungen für WhatsApp, die unter anderem einen Datenaustausch mit Facebook vorsehen, bis jetzt noch nicht akzeptiert hat, wird das wohl auch in Zukunft nicht mehr tun. Trotzdem versucht der zu Facebook gehörende Messenger, noch ein paar zusätzliche User dazu zu verlocken, die neuen Regeln doch noch zu akzeptieren. Ursprünglich hatte WhatsApp erklärt, dass die Nutzung von WhatsApp ab dem 8. Februar 2021 nicht mehr möglich sei und Useraccounts gelöscht würden, wenn die neuen Regeln nicht akzeptiert würden.  Wenig später wurde die Deadline bis zum 15. Mai verlängert.

Nun heisst es auf der WhatsApp-Hilfeseite:

"Es werden aufgrund der Aktualisierung am 15. Mai weder Accounts gelöscht, noch die Funktionalität von WhatsApp eingeschränkt."

Zumindest noch eine Zeit lang. Bisher haben User sporadisch eine Erinnerung angezeigt erhalten, die neuen Regeln zu akzeptieren. Nun soll diese "nach Ablauf einiger Wochen permanent angezeigt werden". Ist dann aber wirklich Schluss mit WhatsApp? Nein, immer noch nicht ganz. Denn auch dann, so WhatsApp, werde man noch eingehende Sprach- und Videoanrufe entgegennehmen können. Diese eingeschränkte Funktionalität gelte dann wiederum für "ein paar Wochen". Also haben User insgesamt noch eine Schonfrist von "einigen" Wochen und danach von "ein paar" Wochen, um irgendwann doch noch (vielleicht aus Versehen?) den von WhatsApp ersehnten Klick auf den "Accept"-Button zu machen.

Die Accounts von inaktiven Usern will WhatsApp zudem auch nach dem Ablauf dieser Schonfristen nicht sofort von sich aus löschen. User, die eine Account-Löschung wollen, müssen dies aktiv fordern.

Facebook darf nach einer Anordnung des Hamburger Datenschutzbeauftragten Johannes Caspar in Deutschland vorerst keine personenbezogenen Daten seines Messengerdienstes WhatsApp mehr verarbeiten. Dafür fehle eine ausreichende rechtliche Grundlage, teilte die Behörde am Dienstag mit, die in Deutschland für Facebook zuständig ist. Konkret geht es um eine Aktualisierung der WhatsApp-Nutzungsbedingungen. Damit soll es dem Messengerdienst ermöglicht werden, Nutzerdaten mit der Mutter Facebook und anderen zum Konzern gehörenden Akteuren wie Instagram zu teilen. Die Anordnung in dem im April eröffneten Dringlichkeitsverfahren auf Grundlage der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) gilt für maximal drei Monate. Um eine Entscheidung auf europäischer Ebene herbeizuführen, wurde eine Befassung durch den Europäischen-Datenschutzausschuss (EDSA) beantragt.

Quellen:

https://www.golem.de/news/messenger-jeder-dritte-nutzt-whatsapp-weniger-oder-gar-nicht-mehr-2105-156433.html

https://www.inside-it.ch/de/post/whatsapp-will-user-mit-magerversion-an-bord-halten-20210511

https://www.derstandard.at/story/2000126564970/deutscher-datenschutzbeauftragter-verbietet-facebook-verabreitung-von-whatsapp-nutzerdaten?ref=rss

https://netzpolitik.org/2021/neue-whatsapp-datenschutzrichtlinie-messengerdienste-im-vergleich/

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WhatsApp, Prozent, Facebook, Messenger, User

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