Zum Wochenende: Freie Software in der Schule

  Redaktionsteam   Lesezeit: 2 Minuten  🗪 8 Kommentare Auf Mastodon ansehen

Die Bildung von Schülerinnen und Schülern ist das grösste Kapitel für eine demokratische Zukunft. Die Lehre soll frei sein und frei bleiben. Darum schreiben wir hier.

zum wochenende: freie software in der schule

Lehrer:innen und freie Software, das scheint doch die optimale Kombination zu sein, denn Lehrpersonen haben ja bekanntlich immer recht, also wird in der Schule Ruck-zuck nur noch freie Software benutzt, weil wir als Lehrer es so wollen - schön wäre es.

Leider haben es Linux und freie Software in der Lehre schwer. Aber dazu sind wir ja da: In unserer neuen Kolumne zu freier Software in der Schule berichten wir Lehrer (bis jetzt bedauerlicherweise noch ohne Lehrerinnen), an welchen Stellen man im Bildungssystem freie Software mit Vorteil einsetzen kann. Wir werden aber auch nicht verschweigen, wo es noch hakt.

Bei der Ankündigung im Podcast waren wir noch zu zweit, nun sind wir deren drei. Wir freuen uns auch über jede Lehrerin und jeden Lehrer, der/die selbst Beiträge schreiben möchte oder uns einfach seine/ihre Gedanken zuschickt. "Wir", das sind zum ersten Roland Lötscher, Lehrer für Mathematik an einem Gymnasium im Kanton Zürich, zum zweiten Markus Vollstedt, Lehrer für Deutsch und Geschichte an einem Gymnasium in Landau in der Pfalz, das ist so ziemlich in der Mitte zwischen Mannheim und Karlsruhe, und zum dritten Stefan Draxlbauer, Lehrer für Mathematik und Chemie an einer beruflichen Schule in Bruchsal, was ebenfalls zwischen Mannheim und Karlsruhe liegt, nur weiter östlich.

Die Teile der Kolumne "Freie Software in der Schule" sollen ungefähr alle zwei Wochen erscheinen. Die Themen reichen von einzelnen Software-Produkten (LaTeX, Xournal++, Firebird, LibreOffice, Python, Spyder, Java, Firefox, Lichess, Joplin) über Lernmanagementsystemen wie Moodle und dem proprietären Pendant MS Teams/Office 365, dem Leben als FOSS-Lehrer an GAFAM-dominierten Schulen, bis hin zur Entwicklung eigener Tools wie einer Notenverwaltung. Es wird aber auch um gesetzliche Vorgaben und Rahmenbedingungen gehen und schließlich auch darum, wie Schüler:innen und Lehrer:innen auf freie Software reagieren.

Viel Spaß beim Lesen; und denkt dran: Das kommt alles in der Klassenarbeit dran ;-)

Wir freuen uns auf eure Mitarbeit und eure Rückmeldungen.

Roland Lötscher, Markus Vollstedt und Stefan Draxlbauer
(veröffentlicht vom GNU/Linux.ch Redaktionsteam)

Tags

Kolumne, Lehrer, Schule, Unterricht

Udo
Geschrieben von Udo am 7. Juni 2024 um 21:23

Da freue ich mich schon drauf. Und sollte ich mal Zeit zum schreiben finden und ein Thema dazu haben, schreibe ich gern auch mal etwas. Ich unterrichte Französisch, RZG (Geschichte/Geografie) und MuI (Medien und Informatik) an einer Bezirksschule (= Gymnasium 7.-9. Klasse) im Aargau und habe es als Kämpfer für FOSS an einer Schule, die vor kurzem mit MS365 "beglückt" wurde, auch recht schwer.

Christopher
Geschrieben von Christopher am 8. Juni 2024 um 08:32

Moin, moin Ihr Lehrer😁. Ich bin zwar kein Lehrer, aber Vater von zwei Teenies (Gymnasium und Fachschule) mit schulisch spannender Entwicklung. Leider sind die eingesetzten Tools/Systeme extrem unterschiedlich auf unseren Schulen (Schleswig-Holstein). Das reicht von freier Software bis MS365, was ich nicht nachvollziehen kann. Manchmal haben sie auch die Wahl, was aber m.M.n. auch eher unglücklich ist. Ich kann das nicht ändern was sie an der jeweiligen Schule einsetzen, aber ich finde das spannend. Also eine Klasse Idee eure geplante Serie und ich freue mich schon.

gun630
Geschrieben von gun630 am 8. Juni 2024 um 10:16

Spannendes Thema und aus meiner Sicht ein gesellschaftlicher Brennpunkt. Ich versuche mein Kind für GNU/Linux und freie Software zu begeistern, was mir auch (hoffentlich) geglückt ist. Neben einem Raspberry Pi habe ich ein Experimentier-Set bestehend aus Entwicklungsboard mit Raspberry Pico angeschafft, mit dem viel ausprobiert wird. Anleitung gibt es im Netz zu Hauf und die Kosten halten sich auch im Rahmen. Während der Pandemie stieß mein Engagement allerdings auf Grenzen und der GNU/Linux-Laptop wurde von der Lehrerschaft nicht akzeptiert, da mit Produkten von Microsoft und Google gearbeitet wurde. Immerhin hat die Schule Leihgeräte für die Zeit des Lock-Downs zur Verfügung gestellt. Es würde mich interessieren, wie das an anderen Schulen gelaufen ist.

andreas
Geschrieben von andreas am 8. Juni 2024 um 12:20

FS in Schulen - ein Thema welches mich seit einigen Jahren beschäftigt. Auch OER ist in diesem Zusammenhang aus meiner Sicht wichtig. Ich bin gespannt auf eure Beiträge - Vielen Dank ;)

Speedy-10
Geschrieben von Speedy-10 am 8. Juni 2024 um 14:18

Am Hohenstaufen-Gymnasium in Kaiserslautern wird auf Schüler- und Lehrerrechnern seit 2010 ausschließlich ein Linux- Desktop gebootet. Medienkompetenz ist unabhängig vom gewählten Sytem. Schüler können jegliche, benutzte Software auch zuhause kostenlos und rechtskonform benutzen :-). LG

Micha
Geschrieben von Micha am 10. Juni 2024 um 10:01

Klaus Knopper sei Dank vermutlich :)

Peter
Geschrieben von Peter am 10. Juni 2024 um 11:30

Auja, tolle Initiative! Ich wohne in Bühl und bin begeisterter Gnu/Linux.ch Fan der ersten Stunde. In der 6ten Folge des Podcastes war die Rede von Bühl, dass es hier ein Vorzeigeprojekt für Freie Software gibt. PalimPalim, eine Jitsi Instanz die jedem offen steht. Das hat mich überrascht. Denn ich kenne die Stadt eher als "Marktführer big Player Microsoft Google Autostadt " Hab dann gesehen das Eduard Itrich Digitalbeauftragter der Stadt ist und sehr sehr viel bewirkt hat. Er ist ein grosser FOSS Fan und ist dann leider schnell zur OSB Alliance weiter gezogen. Da konnte er bestimmt mehr bewegen. Aber es hat mir gezeigt dass nur eine Person viel bewegen kann. Um den Kreis zu schliessen: Bei Stefan Draxlbauer aus Bruchsal hats dann bei mir geklingelt. Zum einen wegen meiner Leidenschaft Badminton aber hauptsächlich wegen Readi https://readi.de Ein Zusammenschluss mehrerer Städte für Wissensaustausch und Betreiben von FOSS Infrastruktur. Readi.One stellt eine OpenSource Platform zur interkommunalen Kollaboration zur Verfügung. Ich weiss nicht wieviel Bewegung da noch drin ist. Es ist für Mitarbeiter der Städte. Vielleicht kann ja die Schule miteinbezogen werden. Ich möchte mit diesem Kommentar Mut machen. Dass Einsatz wirksam ist. Ähnlich wie Eduard Itrich oder Dr. Patrick Breyer.

chris
Geschrieben von chris am 10. Juni 2024 um 17:21

Schulen und Freie Software, am besten praktisch anwenden mit Hacken, Basteln und Programmieren. Für Kurzentschlossene noch ein paar wenige freie Plätze am "Jugend hackt 2024" dieses Wochenende 14.–16. Juni 2024 in Zürich: https://anmeldung.jugendhackt.org/schweiz/zuerich2024/