Zum Wochenende: Senioren und Computer - passt das überhaupt zusammen?

  Fabian Dörrie   Lesezeit: 8 Minuten  🗪 16 Kommentare

Computer und Menschen älterer Generation. Altes und neues Konsumverhalten von Informationen.

zum wochenende: senioren und computer - passt das überhaupt zusammen?

Neuen Medien wie dem Internet wird häufig nachgesagt, dass insbesondere die ältere Generation noch befremdlich damit umgeht und unsicher im Umgang damit ist. Nach den Corona-Jahren vermute ich aber, dass das verstärkt dazu führt, dass der ältere Teil unserer Gesellschaft mehr am Online-Geschehen teilnimmt.

Laut einem t3n-Artikel sei es weniger eine Vermeidungshaltung, keine neuen Medien zu konsumieren, sondern nur das auszuwählen, was einem wirklich nützt.

Irgendwie ist das ja auch nachvollziehbar: Heutzutage herrscht ein Überangebot, früher gab es eine Handvoll Produkte, die auf eine langfristige Nutzung ausgelegt waren. Nicht so wie heute: Wegwerfgesellschaft mit nachhaltig fragwürdigen Auswirkungen (vorsichtig ausgedrückt).

Wichtig ist auch zu unterscheiden zwischen denen, die in den Anfangszeiten aus beruflichen Gründen mit Computern in Berührung kamen und denen, die es nicht sind, ich auch nicht anderweitig mit ihnen auseinandergesetzt haben oder kein Interesse an der neuen Technik haben.

Hier ein anschaulicher Vergleich: Für die einen ist es selbstverständlich ein Auto zu reparieren, für die anderen sich handwerklich zu betätigen. Es gibt jedoch genauso viele Menschen, die sich nicht damit auseinandersetzen, weil sie damit wenig in Berührung kommen, es nicht brauchen oder gar kein Interesse daran haben.

Ich habe einfach mal mir bekannte Senioren zu zwei Themen befragt, einerseits (1) wie sie selbst das Internet als solches nutzen und warum. Andererseits (2) was sie zu den „neuen Medien“ sagen im Vergleich zu den herkömmlichen: TV und Printdruck - im Zusammenhang zur Nutzung und den Auswirkungen bei der jüngeren Generation. Das Ziel war nicht wissenschaftlicher Natur – vielmehr ein Versuch, Menschen unterschiedlichen Alters mit ihren unterschiedlichen Motiven zusammenzufassen und ein Stück weit besser zu verstehen.

(1) Die Rückmeldung war: Wesentlich gehört die Sammlung von Informationen zu Interessen, beruflichen Themen und Hobbys dazu. Ebenso „E-Mails schreiben“ oder „im Internet recherchieren.“ Auf altbewährtes zu setzen – E-Mail / Recherche - anstelle neues – soziale Medien wie Instagram, Youtube, TikTok auszuprobieren - würde häufig nicht überzeugen, weil es abschreckt und aus der Komfortzone der Gewohnheit rausfallen würde – und die wesentliche Nutzungsmöglichkeit nicht sinnvoll ergänzt wird.

Vorrangig bestätigt sich die oben genannte Annahme. Wozu etwas verändern, wenn das bisherige Vorgehen bekannt, erprobt und effektiv ist?

(2) Die Rückmeldung war: Während im TV v.a. Werbung omnipräsent ist und die sprachliche Verzerrung zwischen der Amtssprache und Anglizismen stärker in Vordergrund tritt, ist laut der Senioren „das Internet“ (Youtube v.a.) stark von einer Scheinwelt geprägt. Informationen haben keinen festen Wert und ein Verifizierungsproblem. Als fiktives Beispiel genannt: Vulkanausbruch (Vesuv) – mit Bild. Der Informationsgehalt eines Telefonats mit einem Italiener, der nahe des Vesuvs wohnhaft ist, ist höher als eine vermeintliche News-Meldung. Das Bild kann gefälscht und die Information nur aus monetären Gründen veröffentlicht worden sein.

Freundschaften haben ebenso keinen festen Wert. Facebook-Mitglieder mit mehr als 200 „Freundschaften“ wären nicht echt, sondern nur eine Art von Selbstbestätigung und -darstellung. Ebenso der Erwerb sozialer Kompetenzen würde nicht durch „Influencing“ und Falschmeldungen gefördert, sondern verwässert werden. Vor allem stark gestiegen in der Corona-Pandemie.

Meine Annahme ist: Früher wie heute bilden sich soziale Gruppen (auf dem Schulhof, in der Uni-Mensa, auf Partys oder bei der Arbeit) – im Internet jedoch einerseits ausgelagert und mit Informationen zentriert – häufig aus dubiosen Informationsportalen oder in dubiosen Gruppen. Das Problem: Bildung von Randgruppen und kritisches Denken wird segmentiert.

Schlussfolgerung: Menschen haben ein Bedürfnis nach Zugehörigkeit. Früher galt: Wenn es mir nicht gefällt, gehe ich. Heutzutage ist die fokussierte Aufmerksamkeit durch intelligentes Produktdesign sehr hoch und macht ebenso süchtig. (Vgl. hierzu Manfred Spitzer)

Beziehungsweise: Auch wenn sich nach einiger Zeit und Lebenserfahrung Dinge wiederholen bzw. "einen neuen Anstrich" bekommen, ist niemand vor den psychologischen Tricks gefeilt, die dazu führen, mehr zu wollen und weniger zu bekommen.

Heute wollen größere bekannte Unternehmen viele Endkunden mit ihren Angeboten überzeugen und gewinnen, bei der Vorsicht geboten ist. Während früher die Möglichkeiten generell eher begrenzt waren, ist "der Computer" heute sehr viel vielschichtiger.

Über Telemetriedaten, die abgerufen werden können und Antivirenhersteller, die nur bedingt "anti Viren" sind und es gesetzlich eher gesellschaftlich schwierige Themen gibt, sind die Gefahren heute von der analogen Welt ins digitale Zeitalter übergegangen und sehr unterschiedlich.

Tipps und Tricks für eher "unerfahrene", aber lebenserfahrene Medienkonsumenten

Heutzutage ist Software ein Universalwerkzeugkasten. Für eine unbegrenzt große Anzahl an Möglichkeiten kann sie verwendet werden. Riesengroße Datenmengen werden analysiert, Netzwerkstrukturen werden analysiert oder - ähnlich dem Mechanismus von Zeitungen, können digitale Zeitungen käuflich erworben werden - oder …sind frei für alle lesbar (Open Source).

Eher herstellerunabhängig und einer größeren Menge an Menschen zugänglich, konzentriere ich mich im Folgenden auf den Internetbrowser Mozilla Firefox und den gleichnamigen Bruder, den E-Mail-Client, Mozilla Thunderbird.

Um beim Beispiel von Zeitungen zu bleiben: auch hier gibt es bekannte Verknüpfungen. Jeder von uns kennt ungewollte Werbung. Sie stört das bisherige Angebot und lenkt unnötigerweise ab. Wenn ich als vermeintlicher Leser das Internet nach interessanten Themen durchstöbere – vergleichbar mit einem Zeitungsgeschäft, möchte ich ja auch nicht beim Suchen nach einer Zeitschrift mit Werbung konfrontiert werden, die ich erst einmal um- oder weglegen muss, damit ich die Zeitschrift in die Hand nehmen kann.

Der digitale Raum hat sich auf einen Bildschirm verlagert, sodass althergebrachte Denkweisen nicht mehr funktionieren. Im Zeitungsgeschäft sehe oder übersehe ich Zeitschriften. Farben und Bilder können mich beeinflussen. Am Ende entscheide ich, was ich gut fand.

Am Computer muss ich jedoch eins beachten: „den unsichtbaren Faden“

In echt ist kein Mensch im Hintergrund, der mein Verhalten analysiert. Im Internet entstehen hierbei verdeckte Querverbindungen: Wann habe ich auf welche andere Zeitschrift geguckt und wie lange? Welche Themen habe ich bewusst und aktiv wahrgenommen, welche ausgeblendet oder gar nicht in meinem Blickfeld gehabt. Hierbei sind Tracker im Hintergrund, die den Weg wie wir denken, mitschneiden und Unternehmen zur Verfügung zu stellen, um Werbung noch ertragreicher und intelligenter zu gestalten.

Würdest Du diese Information dem Herausgeber freiwillig geben? Im echten Leben selektieren wir – ohne den Mann mit Sonnenbrille und dunkelgrauem Anzug, der sich alles notiert. Im digitalen Raum, im Browser, brauche ich dafür entsprechend „Addons“. Sie helfen das Verhalten, wie wir Informationen über Webseiten konsumieren, unsichtbar werden zu lassen – damit niemand dieses Verhalten quasi „fotografiert“.

Das Gleiche findet bei „digitaler Post“ statt

Um Rückschlüsse auf den Absender zu verbergen – aus welchen Gründen auch immer – kann der Betreff in einer E-Mail verschlüsselt werden. Auch hier das bekannte Beispiel aus dem echten Leben: der Teil, der im Brief aussagt, woher der Brief kommt: z. B. von der Stadt, von einer Versicherung oder etwa der Polizei, wird verborgen, um es anderen nicht zugänglich zu machen.

Etwas trivialer, aber umso gravierender: Stell Dir vor, Du erhältst einen Brief, in dem jemand Dir Unbekanntes von einer scheinbar vertrauenswürdigen Stelle um Deine Mithilfe bittet und nach einer entsprechenden Zahlung Dir eine Belohnung für Deine Hilfe in Aussicht stellt. Während im echten Leben es vielleicht noch eher nachvollziehbar ist, wenn die Rechnung von der „scheinbar echten“ Vodafone – Zentrale kommt, das Internet aber über T-Online gebucht worden ist, ist auch hier wieder bei einer ankommenden E-Mail Vorsicht geboten. Während beim Lesen eines analogen Briefes maximal ein großes Fragezeichen über dem Kopf aufploppt, ist die Gefahr am PC umso größer. Scheinbar echt wirkende Verknüpfungen erwecken den Eindruck, dass man sie anklicken kann – wie bei einem Unfall, bei dem man weggucken sollte, aber nicht kann. Das Problem wird nur umso größer: Kopierte Seiten machen einen realistischen Eindruck, sind aber unecht und versuchen einem eine „digitale Krankheit“ unterzuschieben, die im schlimmsten Falle immer bleibt oder nur mit erheblichen finanziellen Aufwand gestemmt werden kann.

Quelle: https://t3n.de/news/aeltere-menschen-neue-wirklich-1300487/

Tags

Digitalisierung, Senioren, Alter

Naja
Geschrieben von Naja am 20. April 2024 um 00:39

Tut mir leid, das sagen zu müssen, aber der Artikel ist stilistisch und sprachlich so ungenießbar, dass ich keine Lust hatte ihn zu Ende zu lesen. Keine Ahnung, was der Autor mir sagen wollte.

David
Geschrieben von David am 20. April 2024 um 12:13

Ich konnte ihn schon noch lesen. Die Linienführung der Argumentation hat mir auch etwas gefehlt, vielleicht noch expliziter gliedern. Variabilität der Zielgruppe, Medienkompetenz, Fallen (Fakewebseiten, Fakeemail, "Enkeltrick" ...), Tracking. Auf technische Hürden, die häufig vorausgesetzte implizite Kenntnis von computertypischen Benutzerinterfaces und den Lernaufwand für diese, Strategien bei nicht Weiterkommen bei Fragen, einfach Ausprobieren wurde hier nur wenig eingegangen. Es muss aber auch nicht alles in einen Artikel. Aber es sollte dann auch möglichst weit vorn am Anfang des Artikels klar werden, dass die Tücken der Medienlandschaft und die Interaktion über das Internet im Vordergrund stehen.

Formulierungen aus der Umangssprache (Wahl des Stils) wie "in echt" weniger, aber es waren glaub ich wenige. Was war jetzt noch einmal der "unsichtbare Faden"? Überschriften vielleicht klarer "das gleiche bei elektronischer Post" ist bestenfalls eine kleine Zwischenüberschrift, klarer wäre "ähnliche Betrugsmöglichkeiten bei Email". Veilleicht den Leser weniger duzen (ich glaub, das passiert auf gnulinux.ch einer Mitmachplatform ohnehin oft), gut war die eigene Perspektive mehr in ich-form als Beispiel zu erläutern. Die Ansprache als Senior/Seniorin lässt vielleicht auch manchen gleich aussteigen, man muss sich quasi sofort dafür entschuldigen. Sollte ein Artikel hier überhaupt Senioren direkt ansprechen, oder eher Menschen, die Senioren eher supporten?

Sich dem Thema zu widmen finde ich grundsätzlich gut. Mein Kommentar ist vielleicht auch nicht besonders klar. Es hilft vielleicht vermutlich jedem gelegentlich Artikel/Texte zu schreiben, so auch sicher mir, aber gleich pauschal alles abzuwatschen ist auch keine Lösung Menschen zu motivieren, etwas zu liefern.

Christoph
Geschrieben von Christoph am 20. April 2024 um 13:50

Offenbar geht es einerseis um eine Einschätzung des Internetgebrauchs älterer Leute und andererseits um eine Kritik des gegenwärtigen social-media-Angebots und dessen Konsum mit dem Tenor, dass ältere Leute so unrecht nicht haben, wenn sie da zurückhaltend sind. Eine bedenkenswerte Überlegung... wenn ich das recht verstanden habe. Aber lesbar geschrieben ist es leider wirklich nicht; diese - nicht böse gemeinte - Kritik muss ich leider teilen.

Fritz
Geschrieben von Fritz am 20. April 2024 um 13:39

@Naja, volle Zustimmung, ging mir auch so. Dieser sog. Autoren-Wettbewerb produziert im Gegensatz zu den qualifizierten Berichten vorher ziemlich viel "nutzloses"....

HeinzMeier
Geschrieben von HeinzMeier am 20. April 2024 um 20:39

Das denke ich seit dem letzten Herbst wo der Laptop verlost wurde.

Ralf Hersel Admin
Geschrieben von Ralf Hersel am 20. April 2024 um 17:03

Danke für eure Kommentare. Wir haben im Vorfeld diskutiert, ob wir diesen Artikel bringen sollen. Trotz der (in euren Kommentaren) genannten Gründe, haben wir uns dafür entschieden. Zum einen, weil wir das Thema "Senioren" für wichtig und (bei uns) unterrepräsentiert halten, und zum anderen, weil die ZumWochenende-Artikel immer etwas speziell sind und eine Auseinandersetzung damit, durchaus gewünscht ist. Ausserdem finden wir, dass sich der Inhalt genügend von der Quelle unterscheidet.

Christopher
Geschrieben von Christopher am 20. April 2024 um 20:41

Ich habe den Artikel begonnen zu lesen und zwischen drin gestoppt. Zugegebenermaßen viel es mir auch etwas schwer der Linie, die ich noch am suchen war, zu folgen. Ich finde das Thema hoch interessant und absolut wichtig. Daher werde ich den Artikel auch zu Ende lesen. Ich finde das nicht gut einen freiwilligen Autor, der das vermutlich weder beruflich macht, noch Geld dafür bekommt, so zu watschen. Ich bin der Meinung, dass jeder erst einmal allen Respekt und Achtung verdient für sein Engagement. Da ich vielleicht auch nicht immer für alle klar und verständlich schreibe, habe ich seiner Zeit bei meinem Artikel jemand außen stehenden, der aber vom Fach war, gegen lesen lassen bevor ich ihn eingereicht habe. Das hat mMn geholfen. Kann ich jedem nur empfehlen der nicht regelmäßig schreibt.

Ralf Hersel Admin
Geschrieben von Ralf Hersel am 20. April 2024 um 22:06

Christopher, danke für Deinen besonnenen Kommentar. Ich sehe das ganz genauso wie Du. Auch gelegentlichen Autoren gebührt Respekt. Selbst wenn es bei bestimmten Aspekten etwas auszusetzen gibt. Wir sind Community und machen die Arbeit freiwillig und unentgeltlich.

Brunnhuber Jr.
Geschrieben von Brunnhuber Jr. am 21. April 2024 um 07:22

Was immer der Beitrag aussagen wollte, die meisten werden wohl mindestens zwei "Senioren" kennen, die sich im Idealfall auch noch bester Gesundheit erfreuen.

Ob diese Senioren aber mit Computern, dem heute scheinbar "modernen" Kommunikationsverhalten und insbesondere der im Internet lauernden Unbill "kompatibel" sind, dürfte auf den Einzelfall ankommen.

Der eine Senior, den ich persönlich kenne, hat einen alten, stromfressenden Intel PC mit Windows 10, den zum Glück ein gleichaltriger Kumpel vom ihm verarztet, und zumindest Computer wird er für Windows 11 wohl einen neuen brauchen. Sie betreiben auch eine Webseite. In seiner beruflich aktiven Zeit hat er den Gebrauch von Computern verweigert. Ich habe selber Rundschreiben gesehen:

"An: Schulze, Müller, Brunnhuber Sr. (hat kein Email!!!)" 🤣️

Der andere Senior verwendet seit 10+ Jahren ein "Macbook Pro", wobei hier der Hersteller mit seiner Verarztung des eigenen Betriebssystems durch Abwesenheit glänzt, und den arglosen Anwender schnöde im Stich läßt!!! 🙁️ Hier dürfte also zeitnah eine SSD angeschafft werden, und Debian Linux mit wahlweise LXDE oder LXQt zum Einsatz kommen. Man kann es sogar wie auf dem Macbook aussehen lassen! Auf Firefox ESR und Libreoffice wurde bereits umgestellt, und das fernmündlich!

Hercules Merlot
Geschrieben von Hercules Merlot am 21. April 2024 um 11:02

Senioren und Computer? Also ich z.B. bin 60+, habe mit Win 3.11 angefangen und muss den jungen Leuten hier helfen, wenn mit ihrer Kiste (PC, Laptop) irgendwas nicht stimmt. Ich habe den Eindruck, die Kompetenz heute beschränkt sich auf Mobiles.

arnulf
Geschrieben von arnulf am 21. April 2024 um 23:24

Moin, ich bin 1963 geboren und meine ersten Rechner waren ein Apple II Europlus und ein C128. Ich bezweifle das der Großteil meiner Generation generell Probleme mit Computern hat. Mobile und Inhalte von neuen Plattformen kann schon eher sein. Der Titel zeugt in meinen Augen auch von einer gewissen Arroganz und schert alle über einen Kamm. Gruß

bönzli
Geschrieben von bönzli am 21. April 2024 um 11:24

Danke für den Bericht, interessantes ( komplexes ) Thema. ( da es kein Schriftsteller Forum ist, finde ich es gut diesen Text zu veröffentlichen, scheint doch von einem Menschen der sich Gedanken macht, geschrieben zu sein ;)

Julius
Geschrieben von Julius am 23. April 2024 um 07:27

Ich empfand den Text an sich etwas Eindimensional und Plakativ dargestellt. Ich weiß nicht ob es daher kommt weil man von den heiße.de Artikel inspiriert ist und sich seine Gedanken darüber macht und sie in Schriftform bringen will oder daher kommt weil der Autor seine Erfahrung aus seiner Bubble niederschreiben wollte. Ich denke ein Artikel aus einer breiteren beleuchtet Perspektive würde dem Artikel gut tun. Ehrlicher weiße muss man auch sagen das dein Thema ein polarisierendes ist, wenn auch an sich wichtig. Chapeau dafür, vermutlich ist das einer deiner ersten Artikel, mein Vorschlag mach die über die Kritik Gedanken und wende es im nächsten Artikel an. Lag sich nicht entmutigen, alle haben mal klein angefangen. Mein Respekt das du den ersten Schritt gewagt hast.

Zu einer Anmerkung bezüglich der Du Form .Artikel möchte ich einfach mal auf die Hinweiße für das Schreiben von Artikeln hinweisen Zitat "Bitte verwendet die du-Form oder die man-Form, jedoch nicht die sie-Form." damit sollte glaube ich alles gesagt sein 😉.

Thoys
Geschrieben von Thoys am 23. April 2024 um 08:48

Hallo,

ich verdiene nebenher Geld damit, dass ich Senioren helfe. Offensichtlich habe ich die nötige Ruhe und bin gar nicht schlecht darin.

Es ist häufig das Gleiche:

  • Irgendwer (Mediamarkt, Kind, Enkel, Nachbar....) hat irgendeine Hardware hingestellt.

  • Nun muss diese Gewartet werden (solange sie läuft ist hier kein Problembewusstsein).

  • Nun muss man damit umgehen. Und hier ist ein Punkt, in dem Computernahmen Menschen oft die Empathie sehr schwer fällt. Wenn auch nur ein Button eine andere Farbe nach einem Update bekommt, kann es schon sein, dass "alles" nicht mehr funktioniert.

  • Es scheint so etwas, wie eine "Computerdenkweise" zu geben. Sehr intelligente Menschen, die einen anspruchsvollen Beruf hatte und die Gesellschaftlichen Strukturen (Wirtschaft, Politik, Gesellschaft) sehr kompetent und mündig durchdringen, bekommen ein Menü am Computer gedanklich nicht durchdrungen (sie haben aber auch den Anspruch, Dinge durchdringen zu wollen. Was imho viele junge gar nicht mehr möchten/können).

  • Viele Senioren möchten wissen, was passiert im Hintergrund und merken dann, dass es erstaunlich komplex wird.

  • Sie sind dann hin und hergerissen, zwischen dem, was die Enkel erzählen (Whatsapp ist super, Windows ist das einzige System....) und dem, was ich erzähle. Daher ist wichtig, dass sehr gut zugehört wird, was der einzelne Senior möchte. Wie wichtig ist Datenschutz, Teilhabe, die Sorge um globale Firmen usw.

  • Es gilt Kompromisse zu machen.

  • Freie Software predigen und als einzig Nutzbare Möglichkeit zu verkaufen, ist hier definitiv fehl am Platz.

  • Was die Familie, Freunde und Nachbarn nutzen ist zu beachten, denn die helfen am Ende des Tages oder Bewerten, was da ist ("Was hast du denn da? Windows ist das Einzige, das was taugt.")

  • Ein ganz großer Punkt: So eine "Kleinigkeit", wie dass Whatsapp auch auf dem PC installierbar ist, kann zu einer nie dagewesenen Teilhabe mit den Enkeln führen. (Es muss eben nur immer gleich funktionieren.) Hier kenne ich viele Beispiele, wo Familien zusammenrücken, durch die Technik. Gerade die passive Teilhabe (Besuche und Telefonate sind zwar regelmäßig vorhanden, aber auf Instagram folgen, zaubert ein Lächeln auf die Lippen)

  • Ältere Menschen haben noch das "Ich möchte etwas, also soll es der Computer machen" und nicht "Mal schauen, was der PC kann, das will ich dann."

  • Ich habe aber auch Menschen erlebt, die sagen "Hätte ich nicht vor 50 Jahren leben können, bevor das alles kam?"

  • Das Verständnis (das betrifft nicht nur Senioren), dass IT Folgekosten hat und nicht nur den Einkaufspreis kostet, ist eine schwer zu schluckende Pille, da häufig was anderes suggeriert wird.

Haupt-Themen

  • Fotos Sortieren
  • Kommunizieren
  • Texte schreiben und drucken
  • Passwörter in Griff bekommen.
  • Ein paar wenige Spezialanwendungen (Onlinebanking, Geldanlage xy, Zeitungsarchiv)

Von einer Gruppe, von der ich nicht spreche, die mich auch nicht anrufen, sind die Senioren, die "von Anfang an" dabei waren und auch jetzt ihren Kernel noch selbst kompilieren. Ein Nachbar von mir hat Atomkraftwerke vernetzt, noch vor tcp/ip.

UND Zuhören lohnt sich. Wer schon einmal mit älteren Menschen Fotos sortiert hat und den Geschichten zuhört, kann selbst mindestens so viel lernen, wie der, dem geholfen wird.

Was ich mir wünsche: Dass wenn ich nichts mache, ich ein datenschutzkonformes System habe. Das Gegenteil ist ja derzeit der Fall, wenn ich mein neues Smartphone nur einschalte und mir vom Verkäufer helfen lasse, ihr wisst ja..... Dass sich Keepass oder ähnliches Durchsetzen. Dass Kameras, Smartphones usw. mehr standardisiert werden, dass bspw. Bilder auf den PC kopieren vom Smartphone und vom Fotoapparat gleich funktioniert.

Das ist natürlich ein Durchschnitt von dem, was ich erlebe. Auch Senioren sind Menschen ;-) und so unterschiedlich, wie alle anderen Menschen auch.

Schönen Gruß Thoys

Miru
Geschrieben von Miru am 23. April 2024 um 23:13

Selten einen so wirren Artikel gelesen. Mussse das auch noch veröffentlicht werden?

Uwe
Geschrieben von Uwe am 24. April 2024 um 16:07

"Laut einem t3n-Artikel sei es weniger eine Vermeidungshaltung, keine neuen Medien zu konsumieren, sondern nur das auszuwählen, was einem wirklich nützt."

Eben! So ist es auch bei mir. Warum soll ich diesen digitalen Unfug benutzen? Nur aus Langeweile, damit ich irgendwelches Gedöns "reingewürgt" bekomme, was für mich vollkommen irrelevant ist und mir eigentlich nur zeigt wie, mhhm, geistig verwirrt manche Zeitgenossen sind? Nöö, kein Bock drauf!