Ich bin ja eher der "grösser ist besser"-Typ, wenn es um Notebooks geht. Selbst mein Tuxedo-InfinityBook, mit 17-Zoll-Bildschirm, ist mir zu klein; ein 20-Zoll-Gerät wäre besser für meine alten Augen. Wenn es um Portabilität geht, schwöre ich natürlich auf mein Büro-Notebook mit 12-Zoll-Screen, weil ich es jeden Tag hin und her schleppen darf. Da gehen die beiden neuen Notebooks vom spanischen Hersteller Slimbook und von den deutschen Tuxedocomputers einen guten Mittelweg.
Preislich spielen beide 14-Zöller in derselben Liga; sie leeren das Portemonnaie um knapp 1200 Euro. Das ist zwar um einiges teurer, als die Billigware von Mediamarkt; dafür erhält man aber Geräte, die auf Linux abgestimmt sind und guten Support der beiden Hersteller erhalten. Obwohl die Preise ähnlich sind (Slimbook: 1199 Euro, Tuxedo: 1111 Euro) unterscheiden sich die Computer doch erheblich.
Beginnen möchte ich mit einer schnöden Auslistung der Spezifikationen:
Fedora Slimbook 14
Tuxedo Pulse 14
Ähnlichkeiten sieht man beim 3k-Display, der SSD-Grösse und den Anschlüssen. Das Slimbook ist 150 Gramm leichter und wird von einem Intel Core i7.12700H der Generation Alder Lake angetrieben. Dem gegenüber läuft im Tuxedo Pulse ein AMD Ryzen 7 7840HS. Obwohl die CPUs unterschiedlich aufgebaut sind (Anzahl der CPU-Kerne, Strukturbreite, Stromverbrauch), sind sie in der Gesamtleistung sehr nahe beieinander. Da muss man nicht weiter nachdenken, was auch die Benchmarks bestätigen:
Hier findet ihr einen ausführlichen Vergleich der beiden Prozessoren.
Beim RAM liefert Tuxedo 32 GB gegenüber den 16 GB von Slimbook. Im Pulse 14 bringt eine AMD Radeon 780M die Bilder auf den Bildschirm. Das Slimbook kontert mit einer Intel Iris Xe Graphics 96. Auch die GPUs sind auf Augenhöhe.
Das Fedora Slimbook wird natürlich mit Fedora als Distribution ausgeliefert, während Tuxedo ihr eigenes Tuxedo OS an den Käufer bringen möchte. Beim Pulse 14 (wie bei allen Tuxedo Geräten) kann man alternativ auch zwischen ein paar Ubuntu-Derivaten wählen. Für absolute Neulinge mag diese Vorgabe der Distribution relevant sein, aber nicht für jede:n der von Eins bis Drei klicken kann. Der Hauptgrund, um sich für eines dieser Notebooks zu entscheiden, ist die generelle Linux-Kompatibilität. Das heisst, dass in den Geräten Hardware verbaut wird, für die der Linux-Kernel Treiber bereitstellt. Somit kann man beim Slimbook und bei den Tuxedo-Geräten jede x-beliebige GNU/Linux-Distribution installieren.
Fazit
Ich finde es toll, dass es genügend Hersteller von Computern gibt, die von Hause aus GNU/Linux unterstützen. Auch wenn der Preis etwas höher ist, als bei den PC-Discountern, lohnt sich die Entscheidung für diese Anbieter. Das macht sich auch beim Support bemerkbar: ruft doch mal bei DELL, ACER oder HP an, wenn ihr ein Problem habt.
Eine Kaufempfehlung für eines der beiden Geräte kann ich nicht abgeben, weil ich sie nicht testen konnte. Leistungsmässig scheinen sie mir ebenbürtig zu sein. Ich würde mich für das Tuxedo Pulse 14 entscheiden, weil es doppelt so viel RAM bietet und ein wenig günstiger ist. Ausserdem gefällt mir das schwarze Design besser als der Silberling von Slimbook. Das ist aber völlig subjektiv.
P.S.: Ihn vielen anderen Tech-Blogs lest ihr Fazite, die keine sind. Da wird sich diplomatisch um eine Antwort gewunden. Das gibt es in meinen Artikeln nicht. Man kann sein Fazit relativieren, sollte aber dennoch eine Stellung beziehen.
Und das Tuxedo hat eine deutsche Tastatur. Eine US-Englische ginge noch, aber die Spanische würde mich dann verzweifeln lassen.
Meine Erfahrung mit Tuxedo war nicht so berauschend. 2 Geräte waren nach weniger als 12 Monate defekt. Soviel ich weiss, hübscht Tuxedo Schneider Hardware mit Linux auf. Die Qualität dieser Geräte gehört nicht zur Oberliga. Tuxedo OS wird auch zu viel Bedeutung beigemessen. Es ist schlicht ein Ubuntu Unterbau mit KDE und als Schmankel gibt es das Tuxedo Control Center. OK, wer's braucht... Muss man / frau allerderdings häufig auf den "Service" zurückgreifen, ist Tuxedo der richtige Partner. Die heutigen Distributionen (Fedora, Debian u. solche die Debian als Unterbau verwenden) funktionieren bestens mit fast aller Hardware, ob von HP, Acer, Asus oa. Es ist mittlerweile sehr einfach, auch für Laien, Linux auf einen x beliebigen Rechner aufzuspielen - und alles inkl. "fn" Tasten funktioniert. Diese Meinung habe ich nicht als "Semi" Professioneller sonder als mittlerweile 70 jähriger Computer Laie, der an die 14 Distributionen auf den verschiedensten Geräten ausprobiert hat.
Du meinst vermutlich Schenker. Die stellen die Notebook auch nicht her, der Hersteller ist Clevo.
Stimmt, gemeint war Schenker, sorry... ändert aber nichts an der nicht ganz zufriedenstellenden Qualität.
Ich verwende seit 4 Jahren ein Infinitybook 14'' und ich war zufrieden damit, bis ein Scharnier des Monitors kaputt gegangen ist. Ich öffne also das Gerät und stelle fest, dass das Scharnier an einem Plastikteil befestigt war, das zerbröselt ist. Ich schreibe also den Support an, und schicke das Gerät ein (musste 60€ vorstrecken. Wenn es repariert wird, wird das eingepreist, wenn sie nicht reparieren können, bekomme ich es zurück, wenn ich die Reparatur ablehne, behalten sie es als Entschädigung). Nun mussten sie das Gerät weiterschicken, weil sie an ihrem Sitz nicht reparieren können, das dauert ein paar Wochen. Nun bin schon 3 Wochen ohne mein Notebook, und warte darauf, dass ich Bescheid bekomme, ob sie das überhaupt reparieren können und wenn ja zu welchem Preis.
Meine Enttäuschung kommt nicht von der langen Wartezeit, sondern vom Umstand, dass das Gerät so minderwertig gebaut ist, dass es sich beim Teil mit der größten Krafteinwirkung im gesamten Gerät auf Plastik verlässt. Das beschädigt ehrlich gesagt mein Vertrauen in das Unternehmen, denn das war kein 300-€-Gerät sondern ich habe dafür seinerzeit 1000€ bezahlt. Das Ersatzgerät (Dell, 2011, gleiche Preisklasse ist um einiges hochwertiger verarbeitet. Leider wird z.B. google Docs zu einer Qual, weil die Leistung nicht mehr reicht.
Welche Erfahrung habt ihr mit Tuxedo Notebooks gemacht, was die Langlebigkeit angeht?
Ich hatte schon einige Tuxedo-Geräte und war immer zufrieden.
Was spricht gegen sämtliche ältere thinkpad ibm / Lenovo ? Habe bisher beste Erfahrungen damit mit diversen Linux gemacht. Luxnote Hannover ist eine gute Adresse. Ein Bericht darüber würde mir gefallen.
Was schwebt dir als Bericht vor? Ich habe von Luxnote für meine Frau ein TP gekauft. Ich selber nutze ein Carbon X1 und wir haben über die Jahre einige TPs schon mit Debian beglückt. Was soll man da schreiben. Nicht um sonst nutzen Linux Entwickler sehr gerne Lenovo (IBM) ThinkPads.
Glaube nicht, dass noch viele Entwickler auf IBM ThinkPads arbeiten ;)
Ist schon merkwürdig: Die einen sind super zufrieden mit Tuxedo Geräten, die anderen haben schlechte Erfahrungen gemacht. Das betrifft sowohl die Hardware Qualität wie auch die des Supports. Bedeutent für mich aber, dass weder stabile Prozesse in den Abläufen, noch der Unternehmensstruktur vorhanden zu sein scheinen. Ich kann mir leider keine eigene Meinung dazu bilden und möchte mir auch nichts anmaßen. Das sind lediglich Eindrücke die ich auf geschnappt habe. Ich finde das aber erst einmal positiv das es Firmen wie Tuxedo gibt. Zu Slimbook habe ich bisher nicht so viel gehört bzw. gelesen. Allerdings finde ich eine deutsche Firma als Ansprech- und Vertragspartner deutlich günstiger. Darüber hinaus gibt es mittlerweile ausreichend Notebooks vieler Hersteller, allen voran Lenovo ThinkPads, die hervorragend mit Linux funktionieren. Bei meinem letzten Notebook Kauf habe ich mich gegen Tuxedo und für ein ThinkPad Carbon entschieden. Diese Entscheidung habe ich wieder (wir nutzen seit Jahrzehnten ThinkPads) einmal nicht bereut.
Tja, das ist schwer zu sagen. Meine Tuxedo-Notebooks waren nie grossem Stress ausgesetzt, weil sie immer auf dem Wohnzimmertisch standen und nie rumgeschleppt wurden. Mein aktuelles Infinitybook 17 macht von der Verarbeitung her einen soliden Eindruck. Die Scharniere wirken sehr stabil. Am Anfang lösten sich die Display-Klammer oben vom Gehäuse (da, wo man den Deckel aufklappt), was mit zwei Tropfen Superkleber dauerhaft behoben werden konnte. Der Aufdruck auf der N-Taste verschwimmt mittlerweile ein wenig; aber nicht schlimm. Mein vorheriges Tuxedo-Notebook hatte ich 8 Jahre lang im Dauereinsatz, ohne Probleme. Ach, doch, nach fünf Jahren hat mir Tuxedo eine neue Tastatur für 10 Euro geschickt, mit Austauschanleitung. Ich wurde vom Support immer gut beraten.
Mit dem Support bei Tuxedo habe ich recht gute Erfahrung gemacht: Er reagiert zwar nicht besonders schnell, aber es kommt eine Antwort, und die ist freundlich und kompetent. Sie geben sich Mühe, das Problem zu lösen und speisen dich nicht mit "hammernich" oder "hol erstmal Passierschein A38" ab.
Morgen erhalte ich das Tuxedo Gemini Gen2, nachdem mein AsusPro i7 nun 10 Jahre seine guten Dienste erbracht hat (und immer gut mit Linux lief, sofern man den nvidia Treiber installiert hat). Freu mich auf das Ding, bei einem Preis von 2k habe ich aber auch hohe Erwartungen. Werde dann hier meinen Senf dazu abgeben.
Uih, da sind wir gespannt und freuen uns über Deinen Testbericht. Am einfachsten über https://gnulinux.ch/mitschreiben
Ich empfehle dir: Schraub das Teil als allererstes auf, und prüfe, ob in die belasteten Teile der Scharniermechanik Plastik involviert ist. Falls ja: Mach von deinem Rückgaberecht Gebrauch und sag ihnen auch, warum. Falls nein: Gib uns hier Bescheid, um welches Gerät es sich handelt.
Ich wünsche Tuxedo Erfolg, aber dazu dürfen ihre Geräte keine solchen Schwachstellen haben.