Bratislava entwickelt ein freies Ökosystem

  Ralf Hersel   Lesezeit: 2 Minuten  🗪 3 Kommentare

Freie Software für die Slowakei. Erste Projekte werden von der Bevölkerung gut angenommen.

bratislava entwickelt ein freies Ökosystem

Die Stadt Bratislava baut derzeit unter der Leitung ihrer CIO Petra Dzurovčinová ein ganz neues Ökosystem von digitalen Open-Source-Diensten auf. Diese Dienste werden in Bratislava getestet und sollen dann auf andere Städte in der Slowakei ausgeweitet werden, um die bestehende Anbieterbindung zu begrenzen und die öffentlichen Dienstleistungen für die Einwohner zu verbessern.


Laut Petra basiert die Wahl von Open-Source-Lösungen für die digitale Transformation der Stadt nicht nur auf dem langfristigen wirtschaftlichen Anreiz, sondern vor allem auf der Qualität der Dienste, die den Bürgern zur Verfügung gestellt werden. Das Digitalisierungsteam in Bratislava nahm die Aufgabe an, indem es zunächst die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger durch iterative Prozesse mit Interviews, Co-Creation und Zusammenarbeit mit anderen Städten ermittelte und verstand. Ein grosser Teil der Arbeit wurde intern in der Konzeptionsphase geleistet, um die nächsten Schritte der Entwicklung technologischer Lösungen zu steuern und die Erreichung der geplanten Ziele sicherzustellen.


Ein 15-köpfiges internes digitales Innovationsteam mit Produktmanagern, UX-Designern und Entwicklern verwendete verschiedene Open-Source-Bausteine, um die für die städtischen Einrichtungen wie Museen, Galerien und andere Organisationen benötigten Lösungen zu entwickeln. Dieser Ansatz ermöglicht es den Digitalspezialisten innerhalb des internen Digitalisierungsteams, ihre Fähigkeiten zu erweitern, verschiedene Wege zur Bewältigung der anstehenden Herausforderungen zu testen und ihre Erfahrungen in der Zukunft zu nutzen, das Wissen im öffentlichen Sektor zu halten und eine Grundlage für zukünftige Projekte zu schaffen.

Eine der entwickelten Lösungen ist https://platbadane.bratislava.sk/, eine einfache, GDPR-konforme Lösung für Bürgerinnen und Bürger, um ihre Steuern online zu bezahlen. 72 Stunden nach der Einführung der Lösung hatten 54,3 % der Steuerzahler ihre Steuern bezahlt, wobei 69 % einen QR-Code und der Rest ein Zahlungsgateway nutzten. Im vergangenen Jahr hatten im gleichen Zeitraum nur 39 % der Bürger ihre Steuern gezahlt. Laut dem Feedback-Formular würden 93 % der Einwohner diesen Dienst weiterempfehlen.

https://joinup.ec.europa.eu/collection/open-source-observatory-osor/news/open-source-developments-bratislava

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k2s
Geschrieben von k2s am 23. Mai 2022 um 11:46

Ich kann nirgendwo die quelle Codes finden. Die Seite alleine hat keine erkennbare Information dass es sich um Open-Source Projekt handelt. Die Lizenzbedingungen und Projektmanagement wurden mich sehr interessieren.

kamome
Geschrieben von kamome am 23. Mai 2022 um 16:39

Danke, schön, gute Neuigkeiten zu lesen! Das klingt nach „alles richtig gemacht“ :)

mh
Geschrieben von mh am 23. Mai 2022 um 20:59

im Beispiel von https://platbadane.bratislava.sk/ geht es nur um die Grundsteuer (laut Deepl-Übersetzung des Formulars. Keine Ahnung, warum die Bürger dort dies selbst aktiv zahlen. In Deutschland ist das für jeden Eigentümer festgelegt und wird einfach abgebucht. Andere Open-Source-Lösungen von Bratislava sind da evtl. interessanter für uns.