Was ist eigentlich das Fediverse?

  Lioh Möller   Lesezeit: 4 Minuten  🗪 1 Kommentar Auf Mastodon ansehen

Alle sprechen von diesem Fediverse, doch was ist das überhaupt? Ein Verbund mehrerer Software-Lösungen, die über ein standardisiertes Protokoll miteinander sprechen, oder doch ein soziales Experiment mit unbekanntem Ausgang? Hier erfährst du, wie das Fediverse aufgebaut ist, und ich stelle dir Lösungen wie das soziale Netzwerk Mastodon im Detail vor.

was ist eigentlich das fediverse?

Viele von euch haben bestimmt schon einmal von Mastodon gehört. Doch Mastodon ist nur ein kleiner Ausschnitt einer viel größeren Idee: dem Fediverse. Dahinter verbirgt sich ein Zusammenschluss verschiedener freier Softwarelösungen, die über das gemeinsame Protokoll ActivityPub miteinander kommunizieren können.

Dabei handelt es sich nicht nur um soziale Netzwerke. Es gibt ganz unterschiedliche Dienste: von Videoplattformen über Foto-Communitys bis hin zu Blogging-Tools oder auch Anwendungen, um Filme und Bücher zu rezensieren. Der entscheidende Punkt ist, dass die meisten Lösungen Frei und Open Source sind. Falls euch im Fediverse Software begegnet, die nicht offen ist, lasst bitte die Finger weg davon. Das widerspricht dem eigentlichen Gedanken.

Eine erste Übersicht über die verfügbaren Möglichkeiten bietet die Seite fediverse.party. Die Liste ist zwar unvollständig, sie zeigt aber schon gut, wie bunt das Fediverse ist:

  • PeerTube als dezentrale Videoplattform
  • Pixelfed für Fotos und Bilder
  • Friendica für längere Texte und Community-Beiträge
  • und natürlich Mastodon für kurze Nachrichten

Dezentral bedeutet in diesem Kontext, dass es nicht nur einen Anbieter wie Facebook oder YouTube gibt, sondern zahlreiche unabhängige Instanzen, die trotzdem miteinander vernetzt sein können.

Mein Weg ins Fediverse

Ich betreibe selbst eine PeerTube-Instanz unter videos.spacefun.ch. Dort liegen bereits viele meiner Videos, weitere werden kontinuierlich hochgeladen. Wer möchte, kann sich dort auch einen eigenen Account erstellen. Da das Hosting Geld kostet, freue ich mich über Spenden, denn nur so lassen sich solche Projekte auch langfristig betreiben.

Neben PeerTube nutze ich aktiv Pixelfed und Mastodon. Letzteres ist besonders für Einsteiger ein guter Startpunkt. Unter joinmastodon.org findet ihr eine Übersicht an Servern. Wichtig: Klickt nicht einfach auf die Hauptinstanz, sondern sucht euch einen passenden Server (Instanz) aus. So wächst das Fediverse deutlich organischer.

Ein Tipp: Nutzt regionale Instanzen (z.B. für NRW, Hessen oder Köln) oder thematisch spezialisierte Communitys, etwa Technik, Gaming oder Musik. Ein Beispiel wäre metalhead.club, eine Mastodon-Instanz für Metal-Fans. Dort trifft man schnell Gleichgesinnte, die den eigenen Feed lebendig machen.

Einstieg leicht gemacht

Der Anfang wirkt für viele Neulinge etwas trocken, weil Mastodon euch nach der Registrierung eine leere Timeline präsentiert. Doch mit wenigen Handgriffen wird daraus ein lebendiger Feed:

  • Folgt Accounts, die euch interessieren (z.B. Chaos Computer Club, Digitalcourage, Kuketz Blog).
  • Probiert Hashtags aus – etwa #Linux. Ihr könnt diesen direkt folgen und damit neue Accounts entdecken.
  • Nutzt die lokale Timeline eurer Instanz: Dort findet ihr Beiträge von Menschen, die mit euch auf demselben Server unterwegs sind.

Wer mag, kann auch direkt nach Accounts suchen, indem er den kompletten Handle eingibt, z.B. @lioh@social.anoxinon.de. Damit lassen sich Personen über Instanzgrenzen hinweg schnell finden.

Schritt für Schritt baut ihr euch so euren eigenen Freundeskreis auf. Und das nicht nur, weil ihr euch aus dem «echten Leben» bereits kennt, sondern weil euch Themen, Interessen oder Communitys verbinden.

Fazit

Das Fediverse ist mehr als nur Mastodon. Es ist ein lebendiges Netzwerk aus vielen kleinen, freien Plattformen, die durch Offenheit und Dezentralität verbunden sind. Jede*r kann teilnehmen, selbst hosten oder einfach eine bestehende Instanz nutzen.

Und natürlich freue ich mich, euch auch direkt im Fediverse zu treffen.

Auf dem Hauptbild siehst du einige meiner Freunde aus dem Fediverse. Sie tragen alle das Fediverse-T-Shirt. Möchtest auch Du deine Liebe zu unserem dezentralen Netzwerk nach aussen tragen, besuche gerne meine Webseite.

Tuxwiz

Hast du Lust, das Linux-Betriebssystem auf eine unterhaltsame Weise kennenzulernen?

Ich habe für Einsteiger eine Playlist erstellt, die dich Schritt für Schritt durch die aufregende Welt von Linux und Freier Software führt, also starte von Anfang an . Du wirst sehen, wie viel Spass es macht!

Die Linux-Lernvideos bauen auf meiner Debian GNU/Linux basierenden Distribution Spacefun auf. Viele der bei Einsteiger_innen beliebten Linux-Distros wie Mint, MX Linux oder Ubuntu stammen ebenfalls aus dieser kosmischen Familie. Falls du eine andere Distro nutzt, keine Sorge. Die grundlegenden Mechanismen sind universell und lassen sich problemlos übertragen.

Ich freue mich auch, wenn du mir auf Mastodon folgst. Dort erfährst du immer sofort, wenn es etwas Neues zu entdecken gibt.

Mein Kanal auf Peertube: https://videos.spacefun.ch/c/tuxwiz/

Die Einsteiger-Playlist auf Peertube: https://videos.spacefun.ch/w/p/mJWg8vbZYyjmGYmgHuUa3s

Du findest mich auch auf YouTube, getreu dem Motto «Raus aus der Bubble». Indem du mir dort folgst und ein Daumen hoch auf meine Videos gibst, hilfst du die Sichtbarkeit zu steigern. So können wir gemeinsam Menschen erreichen, die bisher noch keinen Kontakt mit Freier Software hatten.

Mein Kanal auf YouTube: https://www.youtube.com/@tuxwiz

Die Einsteiger-Playlist auf YouTube: https://www.youtube.com/playlist?list=PLJlnbs0kQiZiWks57CPOoCOnUlFwbZWQp



Tags

Fediverse, Video, dezentral

DxU
Geschrieben von DxU am 6. September 2025 um 11:30

Kommt am 3. Oktober nach Berlin in die c-base.org zum 2. Berliner Fediverse Tag #Fediday https://berlinfedi.day/