Dashes to Dashes

Fr, 17. März 2023, Ralf Hersel

Vielleicht gibt es unter den Leser:innen ein paar David Bowie Fans, die den Titel dieses Artikels zu würdigen wissen. Nachdem ich gestern Abend die meiste Zeit mit dem Schreiben eines Bug-Reports für die GNOME-Erweiterung Dash-to-Panel verbracht habe, nehme ich diese Erfahrung zum Anlass, um über Dashes in der GNOME-Shell zu schreiben.

Im Titelbild seht ihr Fedora 37 mit der Vanilla-GNOME-Shell. Das Dashboard (unten) ist im Normalbetrieb nicht sichtbar. Es erscheint erst, wenn man auf Aktivitäten klickt oder die SUPER-Taste betätigt. Puristen mögen diesen reduzierten Überblick über die laufenden Anwendungen. Damit fühle ich mich in meiner Arbeit behindert; ich möchte immer wissen, was läuft. Ausserdem möchte ich wissen, wie viel läuft. Der aufmerksamen Beobachterin ist aufgefallen, dass die "Running Indicators", das sind die kleinen weissen Punkte im Dash unter den App-Icons, keine mehrfach geöffneten Apps anzeigen.

Und nun kommen die besseren Dashes ins Spiel.

Der Klassiker ist selbstverständlich Dash-to-Dock. Diese GNOME-Shell-Erweiterung kommt seit Langem in vielen Distributionen zum Einsatz. Damit kann man das/die Dash auf alle Seiten des Desktops positionieren und vielfältig konfigurieren.

Im Screenshot seht ihr das Dash an der linken Seite, vollständig ausgedehnt, im Unity-Style. Die Striche am Rand zeigen mehrfach geöffnete Instanzen von Anwendungen an. Zudem gibt es viele Einstellungen, wie die Starter im Dash auf Maus-Aktionen reagieren sollen. Das Beispiel zeigt beim Dateimanager die Vorschau der beiden geöffneten Instanzen an.

Dash-to-Dock macht das hervorragend. Die Krone der Dashes gebührt aber meiner Meinung nach der Erweiterung Dash-to-Panel. Zugegeben, diese Erweiterung ist ein Konfigurations-Monster, welches man eher in der KDE-Welt vermuten würde.

Aus den überbordenden Einstellungsmöglichkeiten, möchte ich folgende Eigenschaften betonen, die mir wichtig sind:

  • Das Top-Panel kann man bei GNOME nicht vermeiden. Wer möglichst viel Bildschirm-Raum für sich haben möchte, kann entweder auf Vanilla-GNOME setzen (und damit die Übersicht verlieren), oder das Dash in das Top-Panel integrieren, so wie es Dash-to-Panel macht. Wenn das Panel ohnehin dort ist, kann man den freien Platz auch für das Dash nutzen.
  • Standardmässig kann die GNOME-Shell kein "Minimize all Windows". Ich mag mich täuschen, aber nach einer kurzen Recherche habe ich keinen Befehl dafür gefunden. Dash-to-Panel bietet das by default: ein Klick in die obere rechte Ecke, minimiert alle offenen Anwendungen. Ich halte diese Funktion für nützlich, falls man Klarheit auf dem Desktop schaffen möchte.
  • Bei Dash-to-Panel ist es möglich, das Applikations-Menü auszublenden. Ich halte dieses Icon für überflüssig, weil man es auch über SUPER, SUPER erreichen kann und weil ich denke, dass kaum jemand diese Funktion benötigt. Anwendungen startet man entweder über die Dash, oder über SUPER+Suche.

Benötigt das jemand?

Nun gut, bei der Gestaltung des Desktops dürften die Meinungen weit auseinandergehen. Immerhin sind wir GNU/Linux, wo man alles kann und alles darf. Wie handhabt ihr das Thema Dash als GNOME-Anwender:innen? Schreibt es bitte in die Kommentare.

Ach ja, mein Bug-Report war leider für die Katz, weil das Problem nicht bei der Extension lag, sondern daran, dass der Extension-Manager die Erweiterung nicht automatisch von Version 53 auf 55 hochgezogen hat, was wieder einen neuen Bug-Report erfordern würde. Schlussendlich musste ich die Erweiterung über die GNOME-Extensions-Webseite updaten.

Quelle: keine

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GNOME-Shell, GNOME, Desktop, Dash, Dash-to-Panel, Dash-to-Dock, Panel