ddterm - Ein Drop Down Terminal

  Ralf Hersel   Lesezeit: 5 Minuten  🗪 6 Kommentare

Wer das Terminal effektiv nutzen möchte, kann ein Drop Down Terminal ausprobieren.

ddterm - ein drop down terminal

Passend zur heutigen Podcast-Folge "Captain it's Wednesday - Dein Freund, das Terminal" habe ich gestern eine neue Terminal-Anwendung entdeckt. Es handelt sich um die GNOME-Shell-Extension ddterm. Wie man dem Namen entnehmen kann, handelt es sich um ein Drop Down Terminal, wie es im Games wie Quake und Unreal Tournament zu sehen war.

Für eine Weile habe ich Guake als Drop Down Terminal verwendet. Aufgrund der Inkompatibilität mit Wayland und Problemen beim Key-Binding, habe ich es wieder gegen das GNOME-Terminal ausgetauscht. Wobei das auch nicht ganz stimmt, habe ich es doch durch das GNOME-terminal-fedora ersetzt, weil dieses Transparenz kann. Warum das wichtig ist und weshalb man überhaupt ein Drop Down Terminal gut finden kann, lest ihr hier:

Je länger man mit einer GNU/Linux-Distribution unterwegs ist, sich für effiziente Workflows interessiert und die eigene Arbeit erleichtern möchte, desto eher entdecken Anwender:innen das Terminal als Wohltat für sich. Leider liest man immer noch Falschmeldungen, die behaupten, dass die Bedienung einer Linux-Distro Arbeiten im Terminal erfordern würde. Das ist falsch. Es ist seit mindestens 10 Jahren falsch. Niemand muss ein Terminal verwenden, um mit einer Linux-Distro klarzukommen.

Das Gegenteil ist richtig. Jede:r kann die Welt der Kommandozeile für sich entdecken, muss es aber nicht. Wer einmal die Vorzüge der Arbeit im Terminal für sich zu schätzen gelernt hat, möchte sie nicht mehr missen. Zu gross sind die Vorteile, zu vielfältig sind die Möglichkeiten, zu massiv ist der Zeitgewinn.

In fast allen Distributionen ist der Aufruf des Terminals nur einen Klick entfernt. Meistens ist dem Terminal ein Shortcut zugeordnet, wie z. B. Ctrl+Alt+t. Ich habe mir dafür den Key SUPER+t eingerichtet. Wer die Vorteile eines Terminals erkannt hat, möchte es so einfach wie möglich aufrufen können. Bei einem Drop Down Terminal geht das meistens noch etwas schneller und einfacher. Bei ddterm dient F12 zum Öffnen und Schliessen, wobei das konfigurierbar ist.

Das sind die wichtigsten Funktionen von ddterm:

  • Festlegen der Position des Terminals (oben, unten, links, rechts)
  • Größe des Fensters durch Ziehen des Randes mit der Maus ändern
  • Ein- und Ausblendanimationen auswählen/einstellen
  • Konfigurierbare Tastaturkürzel
  • Anpassen des Aussehens
  • Optionales Panel-Symbol
  • Festlegen der Registerkartenposition
  • Möglichkeit, Registerkarten eigene Titel zu geben
  • Unterstützt Wayland
  • Kann Transparenz

Insbesondere die Transparenz ist für mich ein Killer-Feature, da ich sehr oft Befehle aus den darunter liegenden Fenster abtippe. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der Persistenz der Einstellungen, konnte ich diese Probleme nicht mehr reproduzieren. Mir gefällt ddterm so gut, dass ich es als Ersatz für Fedora-GNOME-Terminal erwägen werde.

Die Einstellmöglichkeiten bieten viele Varianten für den eigenen Geschmack, ohne überlastet zu sein.

Wer ddterm ausprobieren möchte, benötigt einen GNOME-Desktop und kann die Erweiterung über GNOME-Shell-Extensions oder besser über den Extension-Manager installieren.

Quellen:

https://extensions.gnome.org/extension/3780/ddterm/

https://github.com/ddterm/gnome-shell-extension-ddterm

Bildquelle:

https://media.altchar.com/prod/images/940_530/gm-2c0957ad-7fb4-4525-a07f-9bc73677f3c3-quakechampionsc.jpeg

Tags

Terminal, ddterm, Guake, Dropdown

Tim Moritz Admin
Geschrieben von Tim Moritz am 27. September 2023 um 16:34

Unter KDE kann man dafür wunderbar Yakuake einsetzen, das habe ich täglich im Einsatz.

https://gnulinux.ch/yakuake-das-terminal-f%C3%BCr-nebenbei

Andreas Rohr
Geschrieben von Andreas Rohr am 27. September 2023 um 16:59

Wer XFCE verwendet, kann sich sein Drop-Down-Terminal einfach selber basteln: Einen Starter im Panel erstellen und das Kommando "xfce4-terminal --drop-down" verwenden. Das XFCE-Terminal kann auch Transparenz und an das gewünschten Aussehen angepasst werden (Farben, Schriften, etc).

Julian
Geschrieben von Julian am 28. September 2023 um 12:46

Bis zu diesem Artikel dachte ich als Linux noob, der mit MX21 angefangen hat es wäre normal mit F4 schnell ein Terminal von oben heraus scrollen zu lassen.

Man lernt nie aus. Und als noob und Mausschubser ist so ein drop down ding für den einen Befehl den man braucht ganz OK.

Arjun Leines
Geschrieben von Arjun Leines am 27. September 2023 um 19:12

Sieht schick aus, danke für den Beitrag, werde ich ausprobieren!

kamome
Geschrieben von kamome am 27. September 2023 um 21:55

Einjedes wie es mag – für mehr als ein bisschen Spielerei empfinde ich Dropdown-Terminals als nervig (bzw. solche Sachen (schnell mal was ausrechnen) gehen dann auch im Startmenü oder mit Alt+F2, wenn man kein Terminal gestartet hat). Da ich nicht nur Tabs verwende, sondern häufig auch Mehrere Terminal-Fenster auf verschiedenen Arbeitsflächen, wüsste ich gar nicht, wie das funktionieren sollte. Und Transparenz kann bei mir nicht das Terminal (Konsole), sonder der Windowmanager/Compositor (Kwin), dann klappt das auch mit jedem Fenster ;)

Klaus
Geschrieben von Klaus am 28. September 2023 um 12:43

Wärmstens zu empfehlen: tilda

https://github.com/lanoxx/tilda