Bevor euch die Zunge abbricht: Die Terminal-Emulation Ptyxis wird "tiksis" ausgesprochen. Über das Warum und Wieso dieser Anwendung habe ich bereits im April 2025 einen Artikel geschrieben. Es empfiehlt sich, den Artikel vorher zu lesen, weil dieser Beitrag darauf aufsetzt. Ausserdem möchte ich auf einen Artikel bei Ubunlog hinweisen, der viele Hintergrundinformationen zu Ptyxis liefert.
Dieser Artikel bezieht sich auf die Kombination Manjaro/GNOME. Bei anderen Distributionen mag es anders aussehen, aber die GNOME-Desktopumgebung ist zwingend; und Nautilus als Dateimanager. Hinweis: Nautilus ist der Standard-Dateimanager bei GNOME und heisst dort "Dateien".
So what?
Falls ihr Ptyxis, sowie die Pakete nautilus-open-in-ptyxis und nautilus-admin installiert habt, werdet ihr im Dateimanager Nautilus dieses Kontextmenü sehen:
Finde die Fehler! Es gibt drei Einträge, um ein Terminal zu öffnen:
- In Konsole öffnen (das ist die Standardanwendung 'gnome-console')
- Open as admin (dieser Eintrag kommt von nautilus-admin)
- Open in Ptyxis (das ist der Eintrag, den nautilus-open-in-ptyxis bewirkt hat)
Man kann den Standpunkt einnehmen, dass alles super ist. Hey, es gibt gnome-console als Standardterminal und zusätzlich Ptyxis als besseres Terminal. Open as admin kann auch nicht schaden. Falls das für euch so passt, braucht ihr nicht weiterzulesen.
Geh weg! Ich brauche nur ein Terminal.
Ptyxis ist definitiv das bessere Terminal als gnome-console, sage ich. Um den Menüeintrag "In Konsole öffnen" aus dem Kontextmenü von Nautilus zu entfernen, muss man gnome-console deinstallieren. Wer das macht, bekommt von der Paketverwaltung (pamac) sogleich Abhängigkeitskonflikte um die Ohren gehauen. Das Paket hängt vom gnome-layout-switcher ab, der wiederum eine optionale Abhängigkeit von manjaro-help (oder so ähnlich) hat. Wer den gnome-layout-switcher nicht benötigt, muss die beiden Pakete (gnome-console und gnome-layout-switcher) entfernen. Da die Abhängigkeit von manjaro-help nur optional ist, erhält man zwar eine Warnung, kann die oben genannte Deinstallation dennoch durchführen. Danach könnt ihr euch ab-/anmelden und seht dann, dass "In Konsole öffnen" aus dem Menü verschwunden ist.
Open as Admin = Öffnen mit Admin-Rechten
Dieser Menüeintrag wird vom Paket nautilus-admin verursacht und ist sinnvoll. Damit wird eine neue Instanz von Nautilus mit Root-Rechten gestartet. Leider gibt es in diesem Paket keine Internationalisierung, weshalb ihr selbst Hand anlegen könnt. Keine Sorge, es ist kinderleicht:
- Öffne ein Terminal und navigiere hierhin: cd /usr/share/nautilus-python/extensions
- Öffne diese Datei mit Root-Rechten mit einem beliebigen Editor: sudo micro nautilus-admin.py
- Nun passt ihr zwei Labels an eure Wünsche an:
- Speichern, Ab-/Anmelden, in Nautilus überprüfen, Fertig
Open in Ptyxis = Terminal
Für den Menüeintrag "Open in Ptyxis" ist das Paket nautilus-open-in-ptyxis verantwortlich. Möchtet ihr den Text des Menüeintrages ändern, geht es sehr ähnlich, wie vorhin beschrieben:
- Öffne ein Terminal und navigiere hierhin: cd /usr/share/nautilus-python/extensions
- Öffne diese Datei mit Root-Rechten mit einem beliebigen Editor: sudo micro nautilus-open-in-ptyxis.py
- Hier müsst ihr nur ein Label ändern:
- Speichern, Ab-/Anmelden, in Nautilus überprüfen, Fertig
Falls ihr alle beschriebenen Änderungen durchgeführt habt, sollte das Kontextmenü in Nautilus so aussehen:
Bei der Umbenennung der Texte könnt ihr selbstverständlich eurer Fantasie freien Lauf lassen. Während ich diesen Artikel schrieb, habe ich diese auch schon dreimal geändert.
Titelbild: modifiziert
https://gitlab.gnome.org/chergert/ptyxis/-/raw/main/data/icons/ptyxis.svg
https://en.wikipedia.org/wiki/Nautilus_(genus)#/media/File:Nautilus_belauensis_-_side_view.jpg
Grausiges Design und nichts helles im Angebot. Sollte die Gnome-Console abgeschaltet werden nutze ich das XFCE-Terminal.
> nichts helles im Angebot Versuch's mal mit dem "Hauptmenü" (F10), dann "Heller Stil". Dazu lassen sich dann unter "Einstellungen" eine ganze Reihe Farbpaletten auswählen.
Natürlich hat Ptyxis ein light mode und anpassbare Farbpaletten, siehe Ptyxis: ein transparentes Terminal