Die beste Linux Distribution

  Jürg Rechsteiner   Lesezeit: 3 Minuten  🗪 15 Kommentare

Eine Linux Distribution die alles kann gibt es nicht. Es wird nie ein Betriebssystem geben das alle Anforderungen erfüllt. Aber – 2 Distributionen auf einem Computer nebeneinander installiert ergeben ein perfektes System.

die beste linux distribution

Hinweis: bei diesem Artikel handelt es sich um einen Meinungsartikel

Eine Distro ohne Abstürze und eine mit einem riesigen Repository ergänzen sich perfekt. Der Vorteil ist, man hat, wenn mal eines kaputtgehen würde, ein zweites System zur Verfügung. Ein kleiner Nachteil ist, dass man immer nur ein System auf einmal starten kann, ausser man verwendet eine Virtuelle Maschine unter Fedora, in der man Manjaro installiert. Virtuelle Systeme sind aber nicht immer stabil genug.

Als eine der besten Distros hat sich, durch meine umfangreichen Tests, Fedora Kinoite 37 erwiesen.

Das herausragende Merkmal ist:

Die Stabilität und Sicherheit durch das immutable Filesystem. Durch das unveränderliche Dateisystem ist der Bootmanager und die Rootpartition vor zumindest unbeabsichtigten Veränderung bestens geschützt. Die Absturzwahrscheinlichkeit liegt praktisch bei null.

Die einzige Schwäche:
Es gibt ein paar wenige Programme, die man weder im umfangreichen Fedora Repository noch im Flatpak Repository findet.

Die Distribution mit dem umfangreichsten Repository ist und bleibt Archlinux, beziehungsweise alle Archlinux basierten Systeme. Das natürlich auch nur, wenn man das AUR (Arch User Repository) einbezieht. Zudem lassen sich auch andere Repository einbinden, wie das Chaotic-AUR.

Da Archlinux ein aus meiner Sicht zu kompliziertes Installationsprogramm verwenden, kann ich alle Distros mit Calamares Installer empfehlen, die auf Archlinux basieren.

Als die beste Archlinux Distro hat sich für mich Manjaro erwiesen.

Stichhaltige Gründe für Manjaro sind:

  1. Manjaro hat sehr wenig Ausfälle im laufenden Betrieb und wenn doch, dann lassen sie sich meistens gut beheben.
  2. Der Bootmanager ist optisch gut gelungen und erkennt andere installierte Betriebssysteme immer, sofern man nicht mehr als 4 Betriebssysteme installiert. Voraussetzung fürs Erkennen anderer Systeme ist, dass ein neuer Kernel installiert wird, denn bei dieser Routine wird das Bootmenü aktualisiert. Das kann man natürlich auch mit einem Kommandozeilen-Befehl bewerkstelligen, geht aber einfacher mit der grafischen Oberfläche der Manjaro-Einstellungen(mhwd-kernel). EndeavourOS kann das nicht. Oft werden die anderen Betriebssysteme nicht angezeigt, zumindest nicht, ohne dass man mit Kommandozeilen Befehlen experimentiert. EndeavourOS hatte in letzter Zeit massive Probleme mit dem Bootmanager.
  3. Der Bootmanager von Manjaro funktioniert ausgezeichnet.
  4. Manjaro gibt es mit vielen verschiedenen Desktop Managern. Wenn man allerdings Wert legt auf effizientes Arbeiten verbunden mit schönen grafischen Elementen, ist KDE Plasma der Platzhirsch.

Distributionen wie Manjaro sind zwar sehr leistungsfähig und funktionieren sehr gut, aber es gibt einfach immer wieder einmal Abstürze oder Systemausfälle durch fehlerhafte Updates und durch gewollt oder ungewollte Veränderungen an Dateien im Root System. Ein falscher Eintrag in einer Konfigurationsdatei und nichts geht mehr. Das ist dann eben die Stärke von Fedora Kinoite.
Ja, es gibt auch andere immutable Systeme, aber keines funktioniert so ausgezeichnet wie Kinoite.

Der perfekte Aufbau eines solchen Systems mit 2 Distributionen ist, wenn man für jedes System eine eigene Festplatte verwendet und zur Installation einer Distro jeweils die andere Festplatte entfernt. So hat man die Gewähr, dass bei einer falschen Manipulation bei der Installation nicht das andere System zerstört wird. Der Manjaro Bootmanager erkennt dann später das 2 System und integriert es ins Bootmenü.

Im Computer Setup kann man nun Manjaro als Startmedium auswählen und profitiert so immer von diesem Bootmenü, ohne dass man das Bootmenü des Computers jedes Mal mit der richtigen Tastenkombination beim Computerstart im richtigen Moment aktivieren muss.

Quellen:
Text: Jürg Rechsteiner

Tags

Fedora Kinoite, Manjaro, Distribution,

Gerald
Geschrieben von Gerald am 9. März 2023 um 18:11

Ich verwende seit 2012 Ubuntu und habe es in der Zeit nur einmal geschafft, dass das System abgestürzt ist.

Dies war bei der Installation eines noch nicht freigegebenen UPGRADES von 20.04 auf 22.04. Ansonsten lief bisher immer alles stabil

Jürg Rechsteiner
Geschrieben von Jürg Rechsteiner am 9. März 2023 um 22:11

Es kommt einfach darauf an, wie man mit dem System arbeitet. So wie ich damit umgehe, findet man die Schwachstellen schnell heraus. Wenn man viele Programme installiert, das Design anpasst, mit Konfigurationen herum spielt, zeigt es sich viel schneller, wie gut alles abgestimmt ist.

mgm
Geschrieben von mgm am 10. März 2023 um 09:47

Kann ich so bestätigen und es liegt wenn etwas schief geht doch meist am User selbst und ich nehme mich da mal selbst an der Nase. Hier läuft Ubuntu 22.04.2 LTS völlig problemlos auf dem Desktop. Ebenso läuft Fedora 37 ohne Probleme auf dem Laptop und das als einzige Distro die sofort und ohne Zicken auf meinem Lenovo Slim 7lauffähig war. Weder Manjaro noch Ubuntu konnte mit dem Touchpad umgehen und vielen somit durch.

Alexander
Geschrieben von Alexander am 9. März 2023 um 19:45

Hallo, was spricht eigentlich noch gegen ein immutable als daily driver? Ich benutze im Moment Mint und bin super zufrieden mit den ganzen vorkonfigurierten Sachen. Andererseits finde ich ein unveränderliches System sehr interessant bzgl. der Sicherheit und Stabilität. Was sind also die Contra Punkte wenn man Kinoite einsetzen möchte?

MfG Alexander

Jürg Rechsteiner
Geschrieben von Jürg Rechsteiner am 9. März 2023 um 22:13

Kinoite kann man sehr gut als daily Driver einsetzen. Ich würde das wärmstens empfehlen.

Jürg Rechsteiner
Geschrieben von Jürg Rechsteiner am 9. März 2023 um 22:20

Der Kontra Punkt ist, zumindest für ich, das Repository. Es gibt eine riesige Auswahl an Programmen, aber nicht alle. Wenn man jetzt irgendein Programm installieren will, muss man daraus selber ein Flatpack Paket schnüren, damit man es installieren kann.

Alexander
Geschrieben von Alexander am 14. März 2023 um 08:07

Also meine Erfahrung war kurz und nicht sehr überzeugend bzgl. Kinoite. Die Installation war einfach und schnell, aber nachdem ich nur fish und neofetch mit Abhängigkeiten per ostree installiert habe, bin ich im Anmeldemanager mit einem Freeze hängen geblieben. Ich konnte mich zwar über die F Tasten in die Konsole einloggen und dann klassisch "startx" eingeben, aber das ist einem absoluten Neuling sicher nicht zuzumuten. Desweiteren hatte Kinoite Probleme einen HDMI Tv richtig zu erkennen. Das alles schafft irgendwie kein Vertrauen. Ich bin mir allerdings nicht sicher ob das alles Probleme von Fedora sind. Wenn ich in den letzten Jahren Probleme mit Linux hatte, dann war immer KDE im Spiel.🤔 Ich habe jetzt wieder Mint LMDE drauf und alles läuft wunderbar. Schade, da die Idee hinter Kinoite eigentlich schön ist. MfG Alexander

Mister 64
Geschrieben von Mister 64 am 9. März 2023 um 19:52

Fedora Kinotie? Klingt für mich wie ein Traum von einer Linux Distro. Werde ich mir mal anschauen.

DxU
Geschrieben von DxU am 9. März 2023 um 20:13

steht bei mir auch auf der todo, warscheinlich erstmal in einer vm. Und bei Erfolg auch aufs Blech. Der ARtikel hat mich noch neugieriger gemacht.

Nico
Geschrieben von Nico am 9. März 2023 um 20:14

Ist es auch. Noch nicht ganz perfekt (Codecs müssen von RPMfusion bezogen werden, nach jedem Upgrade aller 6 Monate muss man auch die dortigen Repos mit manuell upgraden, was nervig ist), aber ansonsten wüsste ich nicht, weshalb ich eine andere Distro benötige. Und wer GNOME mag, nimmt Fedora Silverblue.

Jürg Rechsteiner
Geschrieben von Jürg Rechsteiner am 9. März 2023 um 22:15

Es funktioniert fast zu gut und ist so unspektakulär, so fast ohne Ecken und Kanten.

Robert
Geschrieben von Robert am 10. März 2023 um 11:04

Danke für den Hinweis. Habe mir gerade https://rpmfusion.org/ angesehen, aber nichts verstanden. Ist es so, dass bestimmte Codecs die z.B. in Linux Mint, Ubuntu oder sogar Manjaro standardmässig dabei sind, in Fedora extra hinzugefügt werden müssen? Und Upgrades funktionieren danach nur manuell? Für mich (und für einen Einsteiger) wäre das ein echter Showstopper. Kannst Du das bitte kurz etwas besser erklären? Danke!

Henry
Geschrieben von Henry am 10. März 2023 um 09:34

Mich überzeugen immutable Systeme noch nicht. Sie lösen aus meiner Sicht nicht existente Probleme und schaffen dafür neue. In meinen 25 Jahren mit Linux habe ich mir vielleicht 3 mal das System so zerschossen/verkonfiguriert, dass ich neu installieren musste, und das war vor allem in den ersten Jahren.

Die fehlende Flexibilität bei immutable Systemen ist für mich ein großer Hemmschuh. Zwar gibt es rpm-ostree, aber das soll man ja nur sparsam einsetzen. Und für alles erstmal eine passende toolbox/distrobox starten ist auch nicht der Weistheit letzter Schluss. Flatpaks sind für mich auch nur eine Notlösung - zu hoch ist der Resssourcenbedarf und andere Nachteile.

Kurt
Geschrieben von Kurt am 10. März 2023 um 16:00

Ich weiss ja nicht, was ein Nerd mit seiner Distro so alles treibt, aber ich musste Linux Mint erst einmal wegen eines für mich irreparablen Fehlers neu installieren und das auch nur, weil ich mit den Terminal für mich unverständliche Anweisung eines anderen ausführte, die zu diesem Desaster führten. Nach bisher über dreijähriger Nutzung halte ich LM für sicher und stabil.

Herr_Dyyhl
Geschrieben von Herr_Dyyhl am 18. März 2023 um 20:45

Ich bin ganz deiner Meinung. LM läuft wie eine Biene, wenn man nur die "normalen" Dinge am PC erledigt.