Review: Fedora Kinoite

  Till Scheibelt   Lesezeit: 4 Minuten  🗪 2 Kommentare

Fedora Immutable Kinoite unter die Lupe genommen.

review: fedora kinoite

Fedora Kinoite ist ein "Immutable" System. Was bedeutet Immutable bei einer Distribution? Das /home Verzeichnis ist Variable. Genauso wie die Wahl und die Abwahl der Flatpaks. Hingegen ist / (Wurzelverzeichnis/Systemverzeichnis) isoliert und gehärtet. Es gibt ein sicheres Wiederherstellungsverfahren via Grub und in Discovery. Fedora verspricht 13 Monate Support pro Version. Jedes Update wird beim nächsten Reboot eingespielt. Updates, die den PC beschädigen könnten, werden verworfen. Im Grub und in Discovery kann man zwischen vorherigen "Release Points" wählen. Die Immutable Versionen sind "containerisiert". Fedora verspricht: Privatsphäre, Vertrauen und Open Source

Mein gewählter Installationsweg geht über zwei interne SSD´s hinweg mit einem DM-Crypt. Für Fedora ist das tatsächlich kein Problem, andere Distributionen mit deren Installern scheitern an solch einer Aufgabe. Während der Installation wird bei Erkennung die Netzwerkverbindung zur Auswahl gegeben.

Im ersten Moment bootet ein Kernel 6.2.300-fc38. Gut gefällt mir ebenfalls, dass man automatische Updates aktivieren und das Intervall ein Stück weit selbst bestimmen kann. Wenn ein Update eingespielt wird, aber nicht 100 % im ersten Lauf kompatibel ist, wird der Rest des Systems erst einmal danach automatisch angepasst, um danach einen neuen Anlauf zu starten. Nach meinem ersten Update am 15.07.2023 bin ich nun auf der Kernel Version 6.3.12-200.fc38.

Die Nutzung von Plasma sieht erst einmal sehr vertraut aus. Direkt zum ersten Start des Systems begrüßt einen das KDE Maskottchen mit wertvollen Tipps und Kniffs. Mir ist direkt aufgefallen, dass in der Netzwerkumgebung Samba, ein Zeroconfig Browser und Google Drive standardmäßig vorinstalliert sind. Warum letzteres mit implementiert ist, ist mir ethisch unverständlich. Wahrscheinlich könnte man in den KDE Konten innerhalb der Systemeinstellung bei aktiviertem G.-Account jenes mit einbinden. In dieser Einstellung kann man noch Dienste wie Nextcloud, oder aber OwnCloud hinzufügen.

Wie jetzt bei vielen Systemen im Trend kommen diese etwas "reduzierter" heraus. Das bedeutet bei Fedora Kinoite auf die Officepakete verzichtet wurde. Auch auf einen vorinstallierten E-Mail-Client wird hierbei verzichtet. Somit hat der Nutzer die Wahl zwischen dem, was er mag und wirklich benötigt. Kinoite präsentiert sich mit Wayland und X11 als Display Manager. Standardmäßig verwendet das System Wayland, welcher auch sehr gut funktioniert.

In meinem Lenovo T530 ist eine Intel, sowie Nvidia Grafikkarte verbaut. Via Display Port auf HDMI habe ich einen zweiten Monitor angeschlossen. Im Bios gelang mir die Verwendung der beiden mit folgender Grafik Einstellung: Discrete Graphics/Optimus disabled.

Sonst möchte ich darauf hinweisen, dass die Distribution selbst nicht so Ressourcen hungrig ist, wie Anfangs von mir erwartet. Die CPU meines "Dinosauriers" hingt auch nicht hinterher. Obwohl die meiste Software von mir Flatpaks sind, ist der RAM Verbrauch angenehm niedrig. Die Anwendungen, wenn auch gleich beim Booten gestartet, werden direkt in den Hintergrund verlagert, um Ressourcen zu sparen (eine Art Hypernate).

Wer gerne seine Firewall nutzen mag, der sollte diese wie üblich aktivieren. Die vorinstallierte Firewall ist Firewalld. Diese ist eine dynamische Firewall. Dynamisch bedeutet in dem Fall, man definiert sein Profil mit Anwendungen, die benötigt werden und aktiviert die "Zone". Die Ports bleiben nur dann auf, wenn Sie benötigt werden.

Als vorinstallierter Browser ist Firefox für Euch da. Nach dem ersten Update glänzt dieser nun in Version 115-1.0 Fedora.

Zu guter Letzt verbleibt mir die Meinung, dass Immutable Distributionen sich ideal für Linux🍀 Einsteiger oder experimentierfreudige User eigenen, da diese mit etwas anlernen sich ihr System nie "zerstören" können.

Quellen:
https://fedoraproject.org/
https://docs.fedoraproject.org/en-US/fedora-kinoite/

Tags

Fedora, Fedora Kinoite, immutable

42
Geschrieben von 42 am 18. Juli 2023 um 22:24

> ist der RAM Verbrauch angenehm niedrig

Hast du eine ungefähre Spanne dafür?

> Art Hypernate

Meinst du Hibernate?

Till Scheibelt
Geschrieben von Till Scheibelt am 19. Juli 2023 um 09:11

Der RAM Verbrauch liegt im Schnitt bei ca.5 GB (DDRR3). Danke für die Korrektur, ja uch meinte Hibernate. Mfg