Fedora unterstützt weiterhin Legacy-BIOS

  Ralf Hersel   Lesezeit: 2 Minuten  🗪 3 Kommentare

Wie das 'Fedora Engineering and Steering Committee' (FESCo) bereits letzten Dienstag entschieden hat, wird Legacy-BIOS auch in der Version 37 unterstützt werden.

fedora unterstützt weiterhin legacy-bios

In den vergangenen Wochen wurde bei Fedora die Abschaffung von Legacy-BIOS für Fedora 37 diskutiert. Im FESCo-Meeting am 3. Mai wurde dieser Vorschlag mit 8:0 Stimmen abgelehnt. Die Diskussion über diese Funktion zog eine ernsthafte Diskussion mit Gegenargumenten an, warum die Industrie noch nicht bereit ist, die Unterstützung für Legacy-BIOS aufzugeben.


Als innovative Distribution hat Fedora viele neue Technologien, wie z.B. Pipewire und Wayland, eingeführt. Daher war der Vorschlag, ab Version 37 nur noch UEFI zu unterstützen, durchaus nachvollziehbar. Schaut man sich jedoch den heutigen Stand der Industrie an, benötigen Millionen von Geräten, einschliesslich Laptops, PCs und Server, immer noch Legacy-BIOS-Unterstützung, um weiter zu funktionieren. Auch anderen Mainstream-Distributionen, wie Ubuntu, unterstützen es weiterhin.


Legacy-BIOS wird für virtuelle Maschinen immer noch dringend benötigt. Alle wichtigen Emulatoren für virtuelle Maschinen, wie Virtual Box und virt-manager, sind noch immer auf die Legacy-BIOS-basierte Firmware angewiesen, um das physische System zu emulieren. Obwohl UEFI-Unterstützung vorhanden ist, stossen sie manchmal auf Probleme, wenn sie in diesen virtuellen Maschinen eingesetzt werden. Die meisten Open-Source-Manager für virtuelle Maschinen verwenden zum Beispiel immer noch SeaBIOS, die Open-Source-Implementierung der x86-BIOS-Architektur.

Ausserdem braucht eine moderne Linux-Distribution, egal wie viele technische Verbesserungen wir sehen, immer noch Abwärtskompatibilität mit bestimmten Funktionen. So hat der Linux-Mainline-Kernel vor kurzem die Unterstützung für IDE-Treiber und Raw Floppy Disk entfernt. Diese Entscheidungen sind akzeptabel, weil die Industrie schon lange von diesen Methoden abgerückt ist.

Aber nicht für Legacy BIOS. Aufgrund dieser Tatsache hat das Team schliesslich den Vorschlag für die Funktion in Fedora 37 einstimmig abgelehnt. Die Legacy-BIOS-Unterstützung bleibt für Fedora Linux vorerst erhalten.

Quelle: https://lists.fedoraproject.org/archives/list/devel@lists.fedoraproject.org/thread/KCJCEQMHITAQUW4SMWU3AXIPZ65GSDSU/

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Fedora, BIOS, UEFI, Legacy, Legacy-BIOS, Legacy-BIOS-Unterstützung, Maschinen, Linux, Maschine

Klabautermann
Geschrieben von Klabautermann am 9. Mai 2022 um 09:51

"Ausserdem braucht eine moderne Linux-Distribution, egal wie viele technische Verbesserungen wir sehen, immer noch Abwärtskompatibilität mit bestimmten Funktionen. So hat der Linux-Mainline-Kernel vor kurzem die Unterstützung für IDE-Treiber und Raw Floppy Disk entfernt. Diese Entscheidungen sind akzeptabel, weil die Industrie schon lange von diesen Methoden abgerückt ist."

Keine IDE-Unterstützung mehr :-O

Damit geht die Hälfte meiner Desktop-PCs (z.B. der Backup-Rechner) mit dem nächsten Kernel-Update den Bach runter. Die verbauten IDE-Platten sind noch lange nicht am Ende ihrer Lebensdauer, der Rest der Hardware ebensowenig.

Und dabei heist es doch schon seit langer Zeit immer, man solle nicht dauernd neue Sachen anschaffen, wenn es sie alten Sachen auch noch tun. Und so Elektroschrott vermeiden.

Naja, vielleicht gibt es ja auch später noch Distris, die IDE weiter untestützen . . .

Mancus Nemo
Geschrieben von Mancus Nemo am 9. Mai 2022 um 13:20

Das hoffe ich für dich auch. Genauso wird der betrieb meines Netbooks auch immer schwerer weil die Deppen 32 Bit Support immer mehr abschaffen. Gibt zwar noch Distries die das machen, es werden aber immer weniger. So geht natürlich Müll einsparen gar nicht. Das Gerät läuft immer noch wie am ersten Tag. Ok die Komplexität der aktuellen Software hat es träge gemacht. Naja kommt halt mal Haiku OS drauf.

Gast
Geschrieben von Gast am 9. Mai 2022 um 15:41

mein Notebook (2006 Centrino) läuft mit -Emmabuntüs- mit forcepae einwandfrei, keine Rakete, noch 1.Biosbatterie drin,

keine Probleme alle Teile gehen noch. Es stimmt "Nachhaltig" ist was anderes. Der Slogan: "Linux auf alter Hardware" gilt nicht mehr. Aber die Richtung 64bit, no Floppy, no IDE und viele Kerne wird weitergehen, zwei Linuxe ein 32bit und ein 64 wird es nicht mehr lange geben, weil Anwendersoftware teilweise nur noch mit 64bit gibt und es wird zu aufwändig, die Programmierer werden auch bald fehlen,

Ist halt so Gruß Gast