Flatpaks verwalten mit Warehouse

  Ralf Hersel   Lesezeit: 4 Minuten

Die neue Gtk4/libadwaita Anwendung Warehouse vereinfacht die Verwaltung von Flatpaks.

flatpaks verwalten mit warehouse

In einer idealen Flatpak-Welt würden alle notwendigen Aufgaben vom Paketmanager der Distribution übernommen. Das ist bei Flatpaks noch nicht so. Suche, Installation und Deinstallation werden mit dem Paketmanager erledigt. Für die Rechtevergabe gibt es die Anwendung Flatseal. Um das Hinterherfegen kümmert sich Flatsweep.

Die neue Anwendung Warehouse reduziert zwar nicht den oben genannten Tool-Zoo, kann aber zumindest Flatsweep ersetzten. Warehouse bietet folgende Funktionen:

  • Auflisten der installierten Flatpaks
  • Flatpaks deinstallieren
  • Anzeigen von detailreichen Informationen zu einem installierten Flatpak
  • Massenbearbeitung von markierten Flatpaks
  • Suche nach und filtern von installierten Flatpaks
  • Verwalten von Remotes (alternative Flatpak-Repositories)
  • Löschen von Konfigurationen und Benutzer-Daten, die von Flatpaks angelegt wurden, jedoch bei einer normalen Deinstallation nicht gelöscht werden (Flatsweep).

Schauen wir uns an, wie sich Warehouse präsentiert:

Warehouse wird über den üblichen Weg installiert: entweder direkt in eurem Paketmanager oder über Flathub.org. Nach dem Start zeigt die Anwendung eine Liste der installierten Flatpaks:

Ausser dem umgangssprachlichen Namen wird auch der technische Name des Paketes angezeigt. Für jedes Flatpak kann über den Info-Button Details zum Paket eingeblendet werden. Diese Informationen sind reichhaltig:

Der Screenshot zeigt ca. die Hälfte der verfügbaren Informationen zum ausgewählten Flathub-Paket. Für jeden Info-Punkt gibt es die Möglichkeit, die Information in die Zwischenablage zu kopieren; das nenne ich vorbildlich. Bei den Benutzerdaten (ganz oben) kann der Ordner geöffnet oder ebendiese Daten gelöscht werden.

Wer Operationen auf mehrere Flatpaks auslösen möchte, schaltet mit dem Check-Icon im Hauptfenster in den Auswahl-Modus:

Nun können mit dem grünen Haken beliebige Flatpaks markiert werden. In der Fusszeile stehen drei Funktionen für die Massenbearbeitung bereit: Kopieren der Informationen (Name, Id oder Referenz), Löschen der Benutzerdaten und Deinstallation der gewählten Flatpaks.

Die Suche (Lupe links oben) öffnet ein einfaches Suchfeld, um nach bestimmten Flatpaks zu suchen. Verwendet man die Filter-Funktion (Trichter links oben) erhält man diesen Dialog:

Standardmässig werden die Flatpak-Runtimes nicht in der Liste angezeigt; das kann hier geändert werden. Ausserdem hat man die Wahl, welche Remotes (Flatpak-Repositories) bei der Auflistung berücksichtigt werden sollen.

Über das Dreipunkte-Icon im Hauptfenster stehen weitere Funktionen bereit:

  • Verwalte übriggebliebene Daten
  • Verwalte Remotes
  • Tastaturbefehle

Fazit

Die Anwendung Warehouse fasst Informationen und Funktionen in einer grafischen App zusammen, die man ansonsten nur über Terminalbefehle erreichen kann. Insbesondere die Verwaltung von Remotes und die Massenbearbeitung sind ein gutes Argument zum Einsatz des Programms. Allerdings reduziert Warehouse nicht die Anzahl an Anwendungen, die man zur Verwaltung von Flatpaks benötigt. Allenfalls kann damit Flatsweep ersetzt werden; aber nicht für diejenigen, die einen sehr einfachen Weg suchen, um Überbleibsel von Flatpak-Installationen zu beseitigen. Mein Fazit fällt unentschlossen aus. Warehouse ist eine gute Anwendung für die Verwaltung von Flatpaks, reduziert jedoch nicht den Tool-Zoo.

Quelle: https://flathub.org/apps/io.github.flattool.Warehouse

Tags

Flatpak, verwalten, Benutzerdaten, Massenverarbeitung

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