Gesellschaft für Informatik bezieht Stellung gegen MS365 in Baden Württemberg

  Ralf Hersel   Lesezeit: 2 Minuten

Als Interessenvertreterin der Informatiklehrerinnen und -lehrer positioniert sich die Fachgruppe ILL-BW gegen die Einführung von Microsoft Office 365.

gesellschaft für informatik bezieht stellung gegen ms365 in baden württemberg

Der Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (LfDI) beteiligt sich in seiner beratenden Funktion am Pilotprojekt des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg zur Nutzung einer speziell für den Schulbereich konfigurierten Version von Microsoft Office 365. Ziel ist es, die Praktikabilität und Datenschutzkonformität der Software zu erproben und Schulen künftig eine umfangreiche digitale Arbeitsplattform anzubieten. LfDI Stefan Brink begleitet das mehrwöchige Pilotprojekt, nachdem zusammen mit dem Ministerium umfangreiche Vorbereitungsannahmen getroffen wurden. Er berät das Kultusministerium zu datenschutzrechtlichen Fragestellungen und führt gleichzeitig Gespräche mit Microsoft zur Verbesserung der rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen weiter.

Gegen die geplante Einführung von MS365 positioniert sich eine Fachgruppe der Gesellschaft für Informatik. Die Fachgruppe ILL-BW will die Interessen der Informatiklehrerinnen und -lehrer in Baden-Württemberg bündeln und mithilfe einer fachbezogenen Organisation im Rahmen der Gesellschaft für Informatik e. V. unterstützen. In ihrem Positionspapier schreibt die Fachgruppe:

Bildung in BW ist Open Source - aber wie lange noch?

Baden-Württembergs Schulen profitieren seit Langem von einer exzellent aufgestellten digitalen Infrastruktur, Open Source und Datenschutzkonform. Lernmanagementsystem, zentrale Netzwerklösungen, Supportnetz, sichere Notenverwaltung, Schulmails und seit Corona nun auch ein Videokonferenzsystem mit methodischer Abstimmung auf Schule - alles auf landeseigener Infrastruktur und mit etablierten Fortbildungsstrukturen.

Nun plant das Kultusministerium allerdings, ohne Not und völlig konträr zur Open-Source-Strategie des Landes, einen Umstieg auf kommerzielle Produkte, darunter MS 365, aber auch eine zweite Lernplattform und mehr.

Wir sehen darin den Bildungsauftrag der öffentlichen Schulen gefährdet - stellen doch Nachhaltigkeit, Verbrauchererziehung und Demokratieerziehung zurecht als Leitperspektiven über unserem Bildungsplan.

Das ausführliche Positionspapier gibt es hier als PDF.

Quellen:
https://www.baden-wuerttemberg.datenschutz.de/lfdi-begleitet-pilotprojekt-des-kultusministeriums-zur-nutzung-von-microsoft-office-365-an-schulen/

https://fg-illbw.gi.de/publikationen/stellungnahmen

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LfDI, Gesellschaft, Informatik, Schulen, MS365, Fachgruppe, Schule, Württemberg, Baden

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