Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) ist mit rund 20.000 persönlichen und 250 korporativen Mitgliedern die grösste und wichtigste Fachgesellschaft für Informatik im deutschsprachigen Raum und vertritt seit 1969 die Interessen der Informatikerinnen und Informatiker in Wissenschaft, Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung, Gesellschaft und Politik. In einer aktuellen Pressemitteilung begrüsst die GI die Schaffung einer kollaborativen Freie-Software-Plattform für Verwaltungen und fordert eine bessere Koordination der öffentlichen IT-Infrastrukturen.
Nach einer Darstellung der Risiken und Abhängigkeiten stellt die GI in der Pressemitteilung diese Forderungen auf:
- Ein besser koordiniertes Vorgehen, um solche Abhängigkeiten zu verringern. So ist es nicht akzeptabel, wenn bei öffentlichen Ausschreibungen schon die Nutzung der Software-Komponenten eines (Quasi-)Monopolisten vorgegeben wird.
- Die Verwendung proprietärer Datenformate, die gültige Standards wie ISO/IEC 26300 unterlaufen, ist abzulehnen.
- Bei neu zu erstellenden IT-Systemen ist sicherzustellen, dass in kritischen Bereichen eine langfristige, uneingeschränkte und auch nicht durch einen Hersteller willkürlich zu beendende Nutzung gewährleistet ist, was beispielsweise durch Verwendung von Open Source realisierbar ist.
- Alternativ ist sicherzustellen, dass bei Ausfall eines Herstellers eine schnelle und mit nur geringem Aufwand durchzuführende Migration erfolgen kann.
- Für schon existierende Systeme im öffentlichen Bereich und in KRITIS-Umgebungen (Kritische Infrastrukturen), die derzeit von einzelnen Herstellern abhängig sind, ist kurz- bis mittelfristig eine derartige Rückfallstrategie zu realisieren.
Die GI begrüsst ausdrücklich das Konzept für eine Kollaborative Freie-Software-Plattform für Verwaltungen „Ein Ort für öffentlichen Code“ der Free Software Foundation Europe (FSFE).
Quelle: https://gi.de/meldung/gi-fordert-groessere-unabhaengigkeit-bei-oeffentlicher-it