Linux Mint 21 veröffentlicht

  Fabian Schaar   Lesezeit: 4 Minuten

In der neuen Version 21 Vanessa wurden Details verbessert und die Paketbasis auf Ubuntu 22.04 aktualisiert.

linux mint 21 veröffentlicht

Linux Mint zählt zu den bekanntesten und beliebtesten GNU/Linux-Desktop-Projekten. Die Distribution wird immer wieder für Anfänger und alle, die ein Betriebssystem wollen, das "einfach nur läuft", empfohlen. Traditionell basiert Linux Mint auf Ubuntu. Am 31. Juli wurde die neue LTS-Version 21 veröffentlicht, die auf Ubuntu 22.04 aufbaut und bis 2027 unterstützt werden soll.

Linux Mint 21 trägt den Codenamen Vanessa und wird mit dem LTS-Linux-Kernel 5.15 ausgeliefert. Die Distribution kann mit den Arbeitsumgebungen Cinnamon in Version 5.4, Xfce in Version 4.16 oder Mate in Version 1.26 installiert werden.

Ein Schwerpunkt der neuen Veröffentlichung liegt auf den Xapps, die das Team entwickelt. Ziel ist es, GTK-Anwendungen zu entwickeln, die unabhängig von Desktopumgebungen wie GNOME mit allen Oberflächen genutzt werden können.

Bei der Notizen-Xapp wurden Kleinigkeiten angepasst. Notizen können so zum Beispiel dupliziert werden. Ausserdem wurde das Tray-Icon der Xapp überarbeitet. Auch der Bildbetrachter Xviewer, Warpinator als Werkzeug zum Datenaustausch zwischen Geräten, die Dokumentenverwaltung Thingy und die WebApps-Anwendung wurden verbessert.

Ganz neu mit dabei ist die Xapp Thumbnailers. Diese soll die Unterstützung von Vorschaubildern für exotischere Dateiformate wie .epubs, webm-Dateien oder AppImages verbessern.

Das Programm Timeshift wird jetzt ebenfalls vom Linux-Mint-Team gepflegt, nachdem der ursprüngliche Entwickler Tony George keine Zeit mehr für das Projekt hatte. Für Linux Mint war das offensichtlich ein Problem. Timeshift bietet eine sehr einfach Möglichkeit, Schnappschüsse eines laufenden Systems zu erstellen und bei Bedarf in der Zeit zurückzurollen.

Linux Mint setzt besonders stark auf Timeshift und sieht die Anwendung als Teil seiner Sicherheitsstrategie. Timeshift kann im Backend auf rsync oder btrfs zurückgreifen. Wenn rsync genutzt wird, vermeidet das Programm in der neuen Version aus der Hand der Linux-Mint-Entwickler:innen Snapshots, wenn danach weniger als 1GB Plattenspeicher übrig bleiben würde.

Eine tiefere Änderung in der Distribution ist der Wechsel der Bluetooth-Verwaltung von Blueberry zu Blueman. Blueberry ist für GNOME gedacht, während Blueman auf den Bluez-Bluetooth-Stack aufbaut und in allen Arbeitsumgebungen eingesetzt werden kann. Die neue Verwaltung bringt mehr Optionen und ein universelleres Backend mit sich.

In Version 21 wurde ausserdem die Systemüberwachung um ein Tray-Icon erweitert, das unter anderem laufende Systemupdates überwachen kann. Die Entwickler:innen weisen aber darauf hin, dass die Leistung des Systems nachlassen kann, wenn die Systemüberwachung läuft.

Die Mint-Y- und Mint-X-GTK-Themen unterstützen jetzt GTK4, das ältere Mint-X-Thema ausserdem Anwendungen im Dunkelmodus. Daneben kann in Linux Mint 21 treiberlos gedruckt werden, das wird über den IPP-Daemon umgesetzt. Dazu sind jetzt die Pakete ipp-usb und airscan vorinstalliert. Zusätzlich wird HPLIP für HP-Drucker mitgeliefert.

Die Distribution wird mindestens bis 2024 auf der Ubuntu 22.04-Codebasis weiterentwickelt werden. Für gewöhnlich wird eine Paketbasis über drei Veröffentlichungen nach der Hauptveröffentlichung unterstützt und kann innerhalb der jeweiligen Release-Familie relativ einfach aktualisiert werden.

Quellen:

www.linuxmint.com/rel_vanessa_xfce_whatsnew.php

www.linuxmint.com/rel_vanessa_mate_whatsnew.php

www.linuxmint.com/rel_vanessa_cinnamon_whatsnew.php

linuxmint-developer-guide.readthedocs.io/en/latest/xapps.html

Tags

Desktop, Linux Mint, Distro

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