Mozilla Firefox im Wayland Modus nutzen

Do, 30. März 2023, Lioh Möller

Viele Linux-Distributionen bieten mittlerweile Wayland als Standard-Displayserver an. Allerdings starten Mozilla Produkte ohne weitere Anpassungen oftmals im sogenannten XWayland-Modus, das heisst als klassische X11 Applikation unter Wayland.

Prüfen lässt sich das durch die Eingabe von about:support in der Adressleiste des Browsers. Unter dem Punkt Window-Protokoll wird der aktuell verwendete Displayserver gelistet.


Sollte dort x11 aufgeführt werden, bedeutet dies, dass Firefox unter dem Xorg-Displayserver läuft, während hingegen xwayland bedeutet, dass das System unter Wayland läuft, Firefox allerdings als Legacy-X11-Anwendung ausgeführt wird.

Alternativ ist ein einfacher Test mithilfe der Applikation xeyes möglich. Startet man die Anwendung, so bewegen sich die Pupillen der virtuellen Augen beim Darüberfahren einer X11 Applikation unter Wayland. Sofern die zu prüfende Anwendung im nativen Wayland-Modus läuft, bewegen sich die Pupillen hingegen nicht.

Um die native Wayland-Unterstützung für Mozilla Anwendungen wie Firefox oder Thunderbird zu aktivieren, kann die Umgebungsvariable MOZ_ENABLE_WAYLAND auf 1 gesetzt werden.

Systemweit kann dazu die Konfigurationsdatei /etc/environment bearbeitet werden

sudo vi /etc/environment

MOZ_ENABLE_WAYLAND=1

Sofern die Anpassung nur für das jeweilige Benutzerkonto erfolgen soll, kann hingegen der folgende Eintrag zur Datei ~/.bash_profile hinzugefügt werden:

vi ~/.bash_profile

if [ "$XDG_SESSION_TYPE" == "wayland" ]; then
    export MOZ_ENABLE_WAYLAND=1
fi

Nach einer erneuten Anmeldung kann wie zuvor beschrieben kontrolliert werden, ob das Window-Protokoll in about:support nun auf wayland gesetzt wurde.

Ob die Umgebungsvariable korrekt gesetzt wurde, kann hingegen in einem Terminal durch die Eingabe des folgenden Befehls geprüft werden:

env | grep MOZ_ENABLE_WAYLAND

Tags

Firefox, Thunderbird, Wayland