Jeder hat einmal ein Problem mit seiner GNU/Linux-Distribution. Falls man es nicht selbst lösen kann, wendet man sich an das Forum der Distro, fragt in dedizierten Chat-Räumen nach, z. B. bei uns im HELP-Raum, oder findet Hilfe bei Ubuntuusers, dem Arch-Wiki, bei Debian oder bei Ask Fedora und hunderten anderen Hilfeportalen. Dabei ist es wichtig, aussagekräftige Informationen über sein System nennen zu können, falls man nicht von den Supporten angepflaumt werden möchte.
Wer sich bei der Bitte um Hilfe nicht an die Etikette hält, wird schnell mit Begriffen wie hijack, necrobump, bikeshed, bumping und cross posting konfrontiert. Bevor euch hier die Lust vergeht, lohnt es sich, die jeweiligen Foren-Regeln zu lesen. In den meisten Fällen bieten die Hilfe-Foren eine Erklärung an, wie man effiziente Anfragen stellt.
Die meisten von euch kennen das Terminal-Kommando Neofetch. Damit erhält man einige wenige Informationen über sein System. Für Hilfe-Anfragen sind diese Infos nicht ausreichend. Da seid ihr mit dem Programm Inxi besser bedient. Je nach Option liefert Inxi umfassende Daten über das System. Die Anwendung hat viele Optionen, mit denen die Schwemme an Möglichkeiten kontrolliert werden kann. Der Aufruf von inxi --help zeigt euch, was möglich ist.
Bevor ich es vergesse; sowohl Neofetch, als auch Inxi sind standardmässig nicht auf eurem System installiert. Das kann man mit den üblichen Installationsbefehlen schnell nachholen. Hier ein paar Beispiele für verschiedene Distributionen (für Neofetch gilt Entsprechendes):
Debian: sudo apt install inxi
Arch: sudo pacman -S inxi
Manjaro: pamac install inxi
Fedora: sudo dnf install inxi
OpenSuse: sudo zypper install inxi
Inxi ist besser als Neofetch, wenn es um umfassende System-Informationen geht. Bevor ihr euch den Zorn der Supporter einfangt, ist es besser, gleich mit Inxi-Infos zu glänzen. Dabei ist es nicht nötig, sich mit den hunderten Optionen von Inxi auseinanderzusetzen. Geht einfach all-in und ruft die Anwendung mit der Option -F auf. Damit erhaltet ihr zwar nicht alle Daten des Systems, aber die meisten. Bei mir sieht das so aus:
inxi -F
System:
Host: ralf-desk Kernel: 6.1.12-1-MANJARO arch: x86_64 bits: 64
Desktop: GNOME v: 43.3 Distro: Manjaro Linux
Machine:
Type: Desktop System: HP product: HP ProDesk 400 G4 DM v: N/A
serial: <superuser required>
Mobo: HP model: 83F3 v: KBC Version 07.B4.00 serial: <superuser required>
UEFI: HP v: Q23 Ver. 02.02.04 date: 07/27/2018
CPU:
Info: 6-core model: Intel Core i7-8700T bits: 64 type: MT MCP cache:
L2: 1.5 MiB
Speed (MHz): avg: 1866 min/max: 800/4000 cores: 1: 800 2: 2400 3: 2400
4: 2400 5: 2400 6: 800 7: 800 8: 2400 9: 2400 10: 2400 11: 2400 12: 800
Graphics:
Device-1: Intel CoffeeLake-S GT2 [UHD Graphics 630] driver: i915 v: kernel
Device-2: Logitech Webcam C270 type: USB driver: snd-usb-audio,uvcvideo
Display: wayland server: X.org v: 1.21.1.7 with: Xwayland v: 22.1.8
compositor: gnome-shell driver: X: loaded: modesetting dri: iris gpu: i915
resolution: 1920x1080~60Hz
API: EGL/GBM Message: No known Wayland EGL/GBM data sources.
Audio:
Device-1: Intel Cannon Lake PCH cAVS driver: snd_hda_intel
Device-2: Logitech Webcam C270 type: USB driver: snd-usb-audio,uvcvideo
Device-3: Focusrite-Novation Focusrite Scarlett 2i2 2nd Gen type: USB
driver: snd-usb-audio
Sound API: ALSA v: k6.1.12-1-MANJARO running: yes
Sound Server-1: PipeWire v: 0.3.65 running: yes
Network:
Device-1: Realtek RTL8111/8168/8411 PCI Express Gigabit Ethernet
driver: r8169
IF: enp2s0 state: up speed: 1000 Mbps duplex: full mac: b0:0c:d1:59:0b:00
Drives:
Local Storage: total: 238.47 GiB used: 32.73 GiB (13.7%)
ID-1: /dev/nvme0n1 vendor: SK Hynix model: BC501 HFM256GDJTNG-8310A
size: 238.47 GiB
Partition:
ID-1: / size: 233.38 GiB used: 32.73 GiB (14.0%) fs: ext4
dev: /dev/nvme0n1p2
ID-2: /boot/efi size: 299.4 MiB used: 296 KiB (0.1%) fs: vfat
dev: /dev/nvme0n1p1
Swap:
Alert: No swap data was found.
Sensors:
System Temperatures: cpu: 41.0 C pch: 46.0 C mobo: N/A
Fan Speeds (RPM): N/A
Info:
Processes: 290 Uptime: 4h 3m Memory: 15.47 GiB used: 2.96 GiB (19.1%)
Shell: Zsh inxi: 3.3.25
Wie ihr seht, sind das sehr viele Informationen. Je nach Problem-Stellung, werden euch die Supporter nach weiteren Daten fragen und nennen in der Regel auch den entsprechenden Befehl, um diese Daten zu erzeugen.
Mit dem Inxi-Output zu beginnen, ist immer eine gute Idee.
Quellen:
So etwas schaue ich mir lieber in einer GUI an. Dafür nutze ich "hardinfo".