Norbert Preining zieht sich aus dem Debian-Projekt zurück

  Lioh Möller   Lesezeit: 2 Minuten  🗪 4 Kommentare

Der langjährige Entwickler Norbert Preining möchte seine Aktivitäten im Debian Projekt reduzieren.

norbert preining zieht sich aus dem debian-projekt zurück

Nach über 20 Jahren aktiver Beteiligung am Debian-Projekt hat sich der Entwickler Norbert Preining dazu entschlossen, sich zurückzuziehen und seine Aufmerksamkeit anderen Themen zu widmen. Norbert zeigte sich insbesondere für die Integration einer aktuellen KDE Plasma Version im jetzigen Debian GNU/Linux Stable-Release verantwortlich.

Grössere Paketsammlungen, wie es bei Plasma der Fall ist, werden in der Regel von Gruppen verwaltet. Dies betrifft auch die beliebte Desktopumgebung und so konnten bereits andere aktive Maintainer die Verwaltung übernehmen. Insbesondere an einer Integration von Qt6 wird zurzeit gearbeitet.

Auch Pakete aus dem Tex-Projekt befinden sich weiterhin in guten Händen und werden von Hilmar Preusse betreut, der auch bis anhin einen grossen Teil der Paketierungsaufgaben übernommen hat. Lediglich einige kleinere Projekte wie qpdfview werden wohl mittelfristig als verwaist gekennzeichnet werden, zumal dort aktuell keine upstream Entwicklung stattfindet.

Weitere Informationen finden sich in einem Blogpost des Entwicklers, der für ihn typisch etwas bissig formuliert ist. An dieser Stelle möchten auch wir uns herzlich bedanken und wünschen Norbert viel Erfolg bei seinen neuen Abenteuern. Laut eigenen Aussagen werden diese wahrscheinlich im Bereich ArchLinux liegen, was er selbst schon seit einiger Zeit produktiv nutzt.

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Norbert, Debian, Preining, KDE, Integration, Projekt

Thomas S.
Geschrieben von Thomas S. am 14. Januar 2022 um 14:52

Findest Du den Blog wirklich bissig? Ich finden den Beitrag erstaunlich sachlich, wenn man die Umstände bedenkt. Nur der erste Satz zeigt etwas Sarkasmus: "Nachdem ich (wieder einmal) aufgrund von fadenscheinigen Argumenten degradiert wurde (pünktlich zu meinem runden Geburtstag!), war ich gezwungen, den Umfang meines Beitrags zu Debian zu überdenken (übersetzt )". Außer dem Wort "fadenscheinig" und der Aufforderung sich mit Beschwerden an die verantwortlichen Stellen bei Debian zu wenden, enthält der gesamte Text keine Wertung des Vorgehens seitens Debian. Finde ich erstaunlich beherrscht für die heutige Zeit ;-).

Lioh
Geschrieben von Lioh am 14. Januar 2022 um 14:56

Naja, grundsätzlich kommt es in Projekten dieser Grössenordnung immer wieder einmal zu kleineren Unstimmigkeiten. Wie jemand darauf reagiert, ist sehr unterschiedlich. Norbert hat bereits zuvor mehrfach seinen Rückzug angekündigt und dann doch weitergemacht. Ich finde es wichtig, sich ein Projekt auszusuchen, hinter dem man wirklich steht und dann durch alle Höhen und Tiefen damit zu gehen. Auf mich wirkt es eher so, als ob er das Interesse an Debian verloren hat, was ja auch okay ist. Doch dann ist es besser, es klar so zu schreiben, statt laufend Seitenhiebe zu verteilen.

kamome
Geschrieben von kamome am 14. Januar 2022 um 17:40

Aber dass er das „Interesse verloren“ hat, liegt doch vermutlich daran, dass man ihm eine Mitarbeit sehr erschwert hat – ich fand seinen Kommunikationsstil (an einigen der beanstandeten Stellen) nicht gut, aber so schlimm nun auch nicht wieder, vor allem aber unmöglich, wie man mit ihm umgegangen ist. Jedenfalls danke für die KDE-Pakete!

Lioh
Geschrieben von Lioh am 14. Januar 2022 um 17:47

Das Debian Projekt ist geprägt von klaren Prozessen und Strukturen die Konsens über Innovation setzen. Das kann zum Teil für Beitragende frustrierend sein, ist letztendlich aber eine Stärke des Projektes.