Bei RSS Guard handelt es sich um einen plattformunabhängigen RSS-Reader und Podcatcher. Die Anwendung unterscheidet sich von Liferea oder QuiteRSS dadurch, dass sie in der Lage ist, Online-Dienste wie Nextcloud News oder tt-rss zu integrieren.
Auf einem Debian GNU/Linux basierten System erfolgt die Installation aus den offiziellen Paketquellen:
sudo apt install rssguard
Nach dem Start muss zunächst das gewünschte Konto hinzugefügt werden. Sofern man lediglich lokale Quellen nutzen möchte, wählt man RSS/RDF/ATOM/JSON und bestätigt im folgenden Schritt die Proxy-Konfiguration.
Nach der Kontoeinrichtung können neue Feeds hinzugefügt werden. Dazu wählt man den Menüpunkt Konten / Feeds importieren und gibt dort eine OPML-Datei an. Nach der Auswahl des Ordners, unter dem die Feeds angelegt werden sollen, klickt man auf Import Feeds.
Alternativ können einzelne Feeds über einen Rechtsklick auf den gewünschten Ordner / Neuen Feed hinzufügen importiert werden.
Sobald die Feeds erfolgreich eingebunden wurden, können diese aktualisiert werden. Um alle Feeds zu aktualisieren, klickt man den Hauptordner und wählt den Punkt Fetch selected. An dieser Stelle bemerkt der aufmerksame Nutzer, dass einige Bedienelemente nicht vollständig in die deutsche Sprache übersetzt wurden. In der Regel sollten diese jedoch leicht verständlich sein.
Standardmässig werden Artikel in der Kurzvorschau angezeigt. Möchte man den Originalbeitrag lesen, so genügt ein Klick auf den URL-Button und die Webseite wird im integrierten Browser dargestellt.
Der Browser verfügt über einen Adblocker, welcher im Bereich Web browser & tabs / Adblock aktiviert werden kann.
In den Einstellungen sollte darüber hinaus der Datenspeicher auf SQLite umgestellt werden. Die Schriftgrösse der Vorschau kann ebenfalls in den Einstellungen unter Feeds & articles / Articles / Article browser font angepasst werden.
In diesem Abschnitt kann unter dem Reiter Feeds auch der automatische Download aktiviert werden. Dabei sollte man zusätzlich die Option auswählen, dass Aktualisierungen nur erfolgen, sofern die Applikation nicht im Focus ist.
Möchte man, dass in der Artikelliste nur ungelesene Artikel angezeigt werden, wählt man den Punkt Articles / Show unread articles only. Eine ähnlich lautende Option steht auch für die Feedliste im linken Bereich zur Verfügung.
Einen Feed oder bei Bedarf auch alle Feeds kann man durch die Auswahl des entsprechenden Ordners mit der Rechten Maustaste über den Punkt Mark selected item read als gelesen markieren.
Auch Podcasts lassen sich mit RSS Guard abonnieren und Folgen über den integrierten Player abspielen.
Ein Tray Icon rundet die Funktionalität ab. Damit ist RSS Guard ein flexibler Client, welcher sich durch eine Vielzahl nützlicher Optionen auszeichnet. Die Bedienung kann insbesondere durch die mangelhafte Übersetzung auch für erfahrene Benutzer eine Herausforderung darstellen. Allerdings macht RSS Guard Lust auf Ausprobieren und so entdeckt man im Laufe der Zeit immer mehr nützliche Funktionen und Einstellungen. Auf leistungsschwacher Hardware gerät die Anwendung allerdings schnell an ihre Grenzen. Dort bietet sich ein leichtgewichtiger Reader wie Liferea eher an.
Interessante Sache, allerdings bin ich durch KDE beim Akregator... aber falls KDE bei mir doch mal weichen muss ist das auf jeden fall einen Blick Wert!
Ich verwende auch Plasma, akregator hängt aber (zumindest unter Fedora) von sehr vielen KDE-PIM-Bibliotheken ab, daher verwende ich lieber RSS Guard - der war bei mir praktisch ohne zusätzliche Abhängigkeiten installierbar.
Einzig den integrierten Browser verwende ich nicht, den kann man aber ab der nächsten Version komplett deaktivieren: https://github.com/martinrotter/rssguard/issues/386
Ansonsten ist RSS Guard perfekt, finde ich - in diesem Sinne vielen Dank für den Artikel!
RSS Guard ist schon ein feines Stück Software, doch ziehe ich derzeit QuiteRSS vor. Für meine Bedürfnisse funktionell in etwa gleichwertig, aber optisch einfach gefälliger. RSS Guard wirkt recht eng und gedrängt, während QuiteRSS angenehm luftig rüber kommt.
Darüber hatten wir tatsächlich auch schon berichtet: https://gnulinux.ch/quiterss-cross-platform-rss-reader
Die in JavaScript selbst programmierbaren Filter-Funktionen blieben leider unerwähnt - hier gibt's ein paar Beispiele, was sich damit alles anstellen lässt: https://tuxwise.net/all-setups-configs/easier-skimming-and-better-overview-rss-feed-filtering/
Hi Rolf, super, danke für den Tipp!