Wer den Gesundheitszustand seiner Solid State Disks (SSD) prüfen möchte, kann diesen im Terminal schnell ermitteln. Dazu verwendet man das Werkzeug SmartMonTools., welches über den Befehl 'sudo apt install smartmontools' bei Debian-basierten Distros oder 'pamac install smartmontools' bei Arch-basierten Distros installiert wird.
Bevor man eine SSD prüft, möchte man wissen, wie das Speichermedium heisst. Dazu verwendet man den Befehl 'lsblk -a'. Das kann so aussehen:
ralf@ralf-laptop:~$ lsblk -a
NAME MAJ:MIN RM SIZE RO TYPE MOUNTPOINT
loop0 7:0 0 4K 1 loop /snap/bare/5
loop1 7:1 0 110.6M 1 loop /snap/core/12834
...
loop28 7:28 0 248.8M 1 loop /snap/gnome-3-38-2004/99
loop29 7:29 0 0 loop
sda 8:0 0 232.9G 0 disk
├─sda1 8:1 0 512M 0 part
├─sda2 8:2 0 1K 0 part
└─sda5 8:5 0 232.4G 0 part /
sr0 11:0 1 1024M 0 rom
Um das richtige Laufwerk zu finden, kann man sich an der Grösse orientieren. Im Beispiel ist es sda. Als Nächstes geht es darum zu prüfen, ob der Speicher den S.M.A.R.T.-Standard unterstützt. Dabei handelt es sich um einen Industriestandard zur Analyse von Harddisks und SSDs. Man prüft das mit diesem Kommando 'sudo smartctl -i /dev/sda':
ralf@ralf-laptop:~$ sudo smartctl -i /dev/sda
[sudo] Passwort für ralf:
=== START OF INFORMATION SECTION ===
Model Family: Samsung based SSDs
Device Model: Samsung SSD 850 EVO 250GB
...
SMART support is: Available - device has SMART capability.
SMART support is: Enabled
Die wesentlichen Angaben findet ihr in den letzten Zeilen der (hier gekürzten) Ausgaben: 'SMART support is enabled'. Nachdem dieser Punkt geklärt ist, kann man einen Schnelltest laufen lassen mit 'sudo smartctl -t short -a /dev/sda'. In der langen Ausgabe findet man hoffentlich diese Angabe 'PASSED':
ralf@ralf-laptop:~$ sudo smartctl -t short -a /dev/sda
...
=== START OF INFORMATION SECTION ===
...
=== START OF READ SMART DATA SECTION ===
SMART overall-health self-assessment test result: PASSED
Mit dem Befehl 'sudo smartctl -t long -a /dev/sda' kann auch ein ausführlicher Test der SSD durchgeführt werden. Dieser kann jedoch bis zu einer Stunde dauern.
Die gleiche Übung habe ich auch auf meinem Raspi 4 mit einer per USB angeschlossenen 2 TB M2.SDD ausprobiert - leider ohne Erfolg. Dort erhielt ich die Meldung:
pi@raspi4:~ $ sudo smartctl -i /dev/sda
/dev/sda: Unknown USB bridge [0x152d:0x0583 (0x205)]
Please specify device type with the -d option.
Eine d-Option, um Smartctl zu einem USB-Zugriff zu überreden, konnte ich nicht finden. Vielleicht hat die Community dazu weiterführende Informationen - gerne in den Kommentaren.
Quelle: https://www.smartmontools.org/
man smartcl
dort gibt es eine Beschreibung vom -d mit den möglichen Optionen.
Man findet aber auch immer wieder USB-Chips die (noch) gar nicht supported sind.
pamac ist bei Manjaro. "pacman -Syu smartmontools" im Rest der Archwelt.
SMART über USB klappt nur sehr selten, wenn überhaupt. Ging mir bisher auch immer so, daß ich irgendwann entnervt aufgegeben habe...
SMARTmonTools geht meist über USB bridges auf SATA oder NVMe. Also auch bei vielen großen USB-Sticks die teilweise eine SATA oder NVMe beinhalten. Außerdem sollte der Kernel nicht so alt sein, ansonsten man muss evtl. den UAS Mode manuell einschalten.
Siehe auch:
https://www.smartmontools.org/wiki/USB