Syncthing - Open-Source-Datensynchronisation

  Norbert Rüthers   Lesezeit: 4 Minuten  🗪 4 Kommentare

Syncthing ist ein feines Tool um Files zwischen Geräten hin und her zu schieben

syncthing - open-source-datensynchronisation

Es kommt oft im Alltag vor, dass man Dateien von einem Gerät zu einem anderen transferieren muss. Mit Gerät sind PCs, Smartphones , Tablets gemeint.

Es ist aber nicht notwendig dafür einen extra Server zu betreiben, oder noch schlimmer, den Weg über eine öffentliche Cloud zu benutzen. Für viele Anwendungsfälle im Alltag reicht ein Tool wie Syncthing vollkommen aus. Es ist flexibel, quelloffen, verwendet ein offenes Protokoll und verschlüsselt die Daten.

Im Gegensatz zu vergleichbaren Programmen oder Diensten werden die Daten mittels Syncthing direkt von einem PC zum anderen übertragen. Einen zentralen Server gibt es nicht, von dem die Daten gestohlen werden könnten. Diese befinden sich nur auf dem Quell- und Zielcomputer.

Nichtsdestotrotz kann man natürlich einen Rechner quasi als "Server" betreiben, indem die dort vorhandenen Daten mit anderen Geräten synchronisiert werden. Die Richtung der Synchronisation ist einstellbar. Die gesamte Kommunikation zwischen allen beteiligten Rechnern ist über das Verschlüsselungsprotokoll TLS (Transport Layer Security) geschützt, was das Abhören verhindern oder zumindest deutlich erschweren soll.

Features:

  • Privat. Keine Daten werden jemals irgendwo anders als auf den eigenen Computern gespeichert. Es gibt keinen zentralen Server, der auf legale oder illegale Weise kompromittiert werden könnte.
  • Verschlüsselt. Die gesamte Kommunikation ist durch TLS gesichert. Die verwendete Verschlüsselung beinhaltet ein perfect forward secrecy, um zu verhindern, dass ein Abhörender jemals Zugang zu privaten Daten erhält.
  • Authentifiziert. Jedes Gerät wird durch ein starkes kryptografisches Zertifikat identifiziert. Nur Geräte, die ausdrücklich zugelassen sind, können sich mit Ihren anderen Geräten verbinden.
  • Einfach. Syncthing funktioniert einfach, über LAN und über das Internet. Jeder Rechner wird durch eine ID identifiziert. Gebt eure ID an Freunde weiter, teilt einen Ordner und schaut zu: UPnP reicht aus, wenn ihr keine Portweiterleitung vornehmen wollt oder nicht wisst, wie.
  • Portabel. Konfiguriert und überwacht Syncthing über eine reaktionsschnelle und leistungsstarke Schnittstelle, die über den Browser zugänglich ist. Funktioniert unter Mac OS X, Windows, Linux, FreeBSD, Solaris, OpenBSD und vielen anderen. Führt es auf eurem Desktop-Computer aus und synchronisiert mit eurem Server für die Datensicherung.

Bedient wird Syncthing über eine Weboberfläche, die in einem beliebigen Browser wie Firefox oder Chrome über die Adresse localhost:8080 erreichbar ist. Hier lassen sich neue Ordner für die Synchronisation freigeben und verschiedene Einstellungen wie das Aktualisierungsintervall oder eine Dateiversionsverwaltung vornehmen.

Die Verbindung zweier Geräte erfolgt über den Austausch eines Schlüssels, nach dessen Eingabe sich beide Geräte automatisch finden.

Installation

An dieser Stelle verweise ich auf die Projektseite

Ein ebenfalls sehr einfaches Tutorial findet ihr hier.

Nach ca. 20 Minuten sollte ein funktionierendes System erstellt sein.

Der Hauptordner von Syncthing liegt ( unter Linux)unterhalb des Home-Ordners des Benutzers, also:

  • Config – /home/Benutzername/.config/syncthing/config.xml
  • SyncDir Homeordner – /home/Benutzername/syncthing/

Kleiner Tipp: Falls die Weboberfläche nach dem Aufruf nicht erscheint muss in

/home/Benutzername/.config/syncthing/config.xml  die Listenadresse von 127.0.0.1:8384 auf 0.0.0.0:8384 geändert werden

Quelle: https://syncthing.net/

Tags

Sync, Sync-Client, Tool

Jo
Geschrieben von Jo am 11. Oktober 2022 um 14:40

Bei Syncthing fehlt mir, oder ich hab's nur noch ned rausgefunden, dass mehrere User / Konten ein eigenes sync-Profil anlegen können, d.h. syncthing läuft als Daemon, User A synchronisert mit Raspberry Pi und User B synchronisiert mit seinem V-Server, beide Syncs sollten natürlich unabhängig von einander sein und User A soll keinen Zugriff auf die Daten von User B haben.

Rolf
Geschrieben von Rolf am 27. Oktober 2022 um 18:21
Michel
Geschrieben von Michel am 11. Oktober 2022 um 17:40

Richtig gutes Tool. Über Jahre war das für mich die simpelste, günstige und ressourcensparende Lösung für einen "Cloud"-Speicher. Einfach Syncthing auf einem alten Android-Phone installieren, ans USB-Ladegerät hängen, Ordner teilen, fertig. Limitierung nur durch den Speicherplatz des Androiden.

Manchmal frage ich mich warum ich mir mittlerweile den Aufwand eines Homeservers mit Nextcloud eigentlich antue und nicht zurück gehe.

DxU
Geschrieben von DxU am 17. August 2023 um 00:41

tolles Tool, allerdings zieht es mir unter android mächtig Strom, egal wie ich es versuche einzustellen