Von der PinePhone Community zur Monokultur

Mi, 17. August 2022, Lioh Möller

Die Firma PINE64 startete mit ambitionierten Zielen in die Entwicklung eines Linux-basierten Mobiltelefons: dem PinePhone. Insbesondere zu Beginn wurde dabei vieles richtig gemacht. PinePhones wurden in unterschiedlichen Community-Editionen angeboten: UBPorts, postmarketOS, Mobian, Manjaro, und KDE Plasma Mobile. Dabei wurde die Geräterückseite mit dem jeweiligen Projektlogo bedruckt und 10 USD pro verkauftem Gerät, landeten direkt bei den Entwicklern.

Mittlerweile stehen rund 25 verschiedene Distributionen für das Gerät zur Verfügung. Viele davon haben sich aktiv an der Verbesserung der Hardwareunterstützung beteiligt, so beispielsweise Ubuntu Touch oder Mobian, dessen Entwickler den Telefonie-Stack mit dem eg25-manager Projekt vorangetrieben haben.

Dennoch hat sich PINE64 dazu entschlossen, für die offizielle Version des PinePhones mit Manjaro Linux nur noch eine Distribution auszuliefern. Diese Wahl ist auch unter Anbetracht der Tatsache, dass Manjaro sich nahezu nicht an der Entwicklung beteiligt, sondern ausschliesslich die Paketierung im Rahmen der eigenen Distribution übernimmt, schwer nachzuvollziehen. In der Vergangenheit kam es ausserdem immer wieder dazu, dass Manjaro nicht freigegebene Versionen von Softwarekomponenten ausgeliefert hat, was zu einem erhöhtem Supportaufwand bei den Entwicklern geführt hat und letztendlich in der Veröffentlichung des 'Do not ship work in progress' Statements gipfelte.

Zwar sind auf dem PinePhone weiterhin mit einfachen Mitteln über eine SD-Karte alternative Distributionen nutzbar, die beschriebenen Entwicklungen haben allerdings dazu geführt, dass der bekannte postmarketOS Entwickler Martijn Braam sich aus allen Aktivitäten rund um PINE64 zurückgezogen hat.

Quelle: https://blog.brixit.nl/why-i-left-pine64/

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Manjaro, PinePhone, PinePhone-Community, PINE64, Monokultur