Wie über FOSS berichtet wird

  Götz   Lesezeit: 4 Minuten  🗪 27 Kommentare Auf Mastodon ansehen

Medienkritik zur Beirichtererstattung von Umstellung auf FOSS Software, am Beispiel von Standard.at und profil.at. Der Fall der Beschrieben wird ist die scheiternde Umstellung auf FOSS im österreichischen Justizwesen.

wie über foss berichtet wird

Als Mensch ohne IT Kenntnis hat man von FOSS praktisch keine Ahnung. Programme, wie Browser oder Kommunikationsapplikationen („Messanger-Dienste“) sind „kostenlos“. Der Unterschied zwischen einem Chrome und Firefox Browser aus freiheitlicher Sicht ist unbekannt. Ebenso unbekannt ist die Relevanz von Standards und Pfadabhängigkeiten durch proprietäre Software.

Durch das mangelnde Verständnis hat FOSS einen recht schlechten Ruf in der durch große Medien transportierten Öffentlichkeit. Insbesondere durch öffentliche Strukturen, die auf FOSS umstellen, mit Konzepten aus der proprietären Welt. Das Beispiel heute: Die Umstellung der österreichischen Justiz auf FOSS.

In der Regel geht das in drei Akten voran:

  1. Es werden Programme aus dem Microsoft Ökosystem durch FOSS-Alternativen ausgetauscht.

  2. Arbeitsprozesse brechen, da kein neues Ökosystem aufgebaut wird.

  3. Personal beschwert sich über neue Software, da diese nicht funktioniert.

Bei der Berichterstattung geht es dann genauso weiter; Journalisten beziehen sich hauptsächlich auf den Aspekt der fehlenden Anschaffungskosten für FOSS und neuerdings: Souveränität.

Bei Letzterem geht es um die Sorge, dass durch die Entscheidungen der amerikanischen Regierung ganze staatliche Strukturen lahmgelegt werden könnten. Durch die Wahl des jetzigen Präsidenten wird die Loyalität der Hersteller deutlich.

Aktuell diskutiert ist die geplante Umstellung des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) auf das openDesk Ökosystem (Sorge vor US-Sanktionen: Internationaler Strafgerichtshof kickt Microsoft aus seiner Verwaltung). Die vom Zentrum für Digitale Souveränität entwickelte freie Software-Suite ist ein äquivalent zu der Microsoft Office Welt. Ob und wie der Prozess ablaufen wird, wird die Zeit zeigen. Es hängt maßgeblich von der Kompetenz der Verantwortlichen ab, dies als Beispiel für weitere öffentliche Strukturen zu nehmen, ist verfrüht. Sollte der IStGH scheitern, wird dieser genüsslich öffentlich zerlegt und damit wieder als Beleg für das Versagen des Staates & der unzureichenden Tauglichkeit von FOSS herangezogen.

Wir sehen das aktuell bei der österreichischen Umstellung der Infrastruktur der Justiz, um Kosten zu verringern und Souveränität zu steigern. Die Primärquelle dazu ist der von der österreichischen Justiz herausgegebene Zustandsbericht für Januar 2025. Leider ist dieser zu oberflächlich, um die Probleme abzusehen, welche die großen Zeitungen Standard.at und profil.at berichten.

Bei den folgenden beiden Zeitungen handelt es sich um Blätter mit Reputation. Der Fall ist exemplarisch und so überzeichnet, dass er sich perfekt zur Beschreibung der problematischen Arbeit der Medienlandschaft eignet.

Kurz zusammengefasst:

  1. Die österreichische Justiz hat ihr Dokumentenverwaltungssystem rund um das Microsoft-Ökosystem aufgebaut.

  2. In der aktuellen Reform bauen sie die Infrastruktur nach und nach um, bei einer Behörde, die chronisch unterbesetzt und überarbeitet ist.

  3. Der Umbau ist der dritte innerhalb weniger Jahre.

  4. Die Umstellung erzeugt massive Verzögerungen und Mehraufwand im Betrieb, der durch das bestehende Personal mitgestemmt werden muss.

  5. Auf Antrag und mit Begründung kann man sich der Umstellung entziehen (Doppelstrukturen).

Die Autorinnen beider Artikel sind fachfremd und äußern sich nie bis selten zu dieser Art von Themen. Der Artikel des Standards wird dem Bereich Wirtschaft zugeordnet, während der Artikel der Profil aus der Morgenpost stammt, die die Themen des Tages rezipiert.

Der Artikel des Standards berichtet über Probleme der Umstellung, die maßgeblich auf schlechte Planung und fehlendes Verständnis der Arbeitsprozesse der Richter zurückzuführen sind. Kommuniziert hat die Autorin mit Personal der Justiz und deren Sprechern. Es wird viel über die täglichen Probleme der Umstellung berichtet. Die noch folgenden Probleme des Aufbaus von Doppelstrukturen durch den geplanten Betrieb bestimmter Abteilungen mit MS-Software werden überhaupt nicht beleuchtet. Ebenso, dass der Informationsaustausch scheinbar weiterhin auf proprietären Datenformaten basiert und das Konzept zum informationellen Austausch nicht einmal beschrieben wird, zeigt die fehlende Kompetenz der Autorin.

Während die Autorin des „Standards“ neutral zu dem Thema berichtet, ist der Beitrag der Zeitschrift „Profil“ höchstens als Trollpost anzuerkennen. LibreOffice wird als „Gratissoftware“,  „Mickey‑Mouse‑Office-Version“ bezeichnet und der Office Suite von Microsoft als „Premiumpaket“, „Moderne Software“ entgegengestellt. Das LibreOffice Probleme hat, das proprietäre Format zu öffnen und korrekt darzustellen, wird der Software angelastet und nicht als fehlerhafte Datenhaltung beschrieben. Der Aspekt der Souveränität fällt komplett unter den Tisch.

Die geneigte Leserin könnte nun meinen, der Artikel des "Standards" sei hochwertiger als der der "Profil", doch möchte ich eins deutlich machen:

Beide Autorinnen haben durch die Beleuchtung der Themen, die Fokussierung auf den monetären Aspekt und das Darstellen der dysfunktionalen Arbeit mit FOSS durch fehlerhafte Umstellung die alte Leier der qualitativ minderwertigen "Gratissoftware" gespielt.

Als Leser spüre ich nur den Klumpen Frust in meinem Bauch über den unfähigen Staat, als Redakteur für GNU/Linux.ch die Fremdscham, dass das die professionellen Kolleginnen sind. Es zeigt: Wenn schon keine Expertise bei den Großen, dann doch zumindest bei uns.

Hauptbild: https://pixabay.com/illustrations/man-office-worker-desk-cartoon-9481358/

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FOSS, Staat, Medienbildung

Mani
Geschrieben von Mani am 21. November 2025 um 10:01

Kann diesem Artikel nur beipflichten, eine Frage hätte ich aber noch: Hast du versucht dich mit den beiden Autoren in Verbindung zu setzen? Also hast du ihnen zumindest einen Link zu diesem Artikel zukommen lassen? Wenn man will dass sich etwas ändert müssen die Betroffennen das natürlich auch erfahren.

Danke für den Artikel und liebe Grüße

Götz
Geschrieben von Götz am 21. November 2025 um 13:08

Nein habe ich nicht. Ich mache kein kostenloses Lektorat für gewinnorientierte Unternehmungen.

Mani
Geschrieben von Mani am 21. November 2025 um 15:29

Sorry, aber wenn ich mich für diese Frage schon anschnauzen lassen muss werde ich mich in Zukunft hüten unter deine Artikel zu kommentieren, schönes Wochenende

Peter
Geschrieben von Peter am 23. November 2025 um 09:29

Fände es aber gut, wenn du das tun könntest. Wennniemals jemand widerspricht, wird sich auch niemals etwas ändern. Aber natürlich ist das deine Entscheidung. Danke ohnehin für den Artikel, österreichische Medien habe ich aus der Schweiz sonst nicht im Blick.

chris
Geschrieben von chris am 21. November 2025 um 10:09

"als Redakteur für GNU/Linux.ch die Fremdscham, dass das die professionellen Kolleginnen sind."

der profil Artikel ist sogar von der Herausgeberin des Magazins

> Anna Thalhammer > anna_thalhammer > > ist seit März 2023 Chefredakteurin des profil und seit 2025 auch Herausgeberin des Magazins. Davor war sie Chefreporterin bei der Tageszeitung „Die Presse“.

https://www.profil.at/morgenpost/wie-der-staat-mit-gratissoftware-das-budgetloch-stopfen-will/403100547

Manfred
Geschrieben von Manfred am 21. November 2025 um 11:54

Es gibt aber auch positive Berichte: https://www.derstandard.at/story/3000000288311/microsoft-wird-ausgemustert-bundesheer-wechselt-zu-libreoffice

Ich würde mir hier eine bessere Recherche erwarten.

Eventuell ist es für FOSS förderlicher, wenn man über positiv abgeschlossene Projekte berichtet.

Dies würde zeigen, dass FOSS mitunter auch eine Alternative sein kann und in Zukunft mehr bringen.

Götz
Geschrieben von Götz am 21. November 2025 um 13:09

Öffentlich ist auch nur was öffentlich überprüfbar ist. Dazu zähle ich das Militär nicht.

Manfred
Geschrieben von Manfred am 21. November 2025 um 13:21

Seit September 2025 ist in Österreich das Informationsfreiheitdgesetz gültig: https://www.bundeskanzleramt.gv.at/themen/informationsfreiheitsgesetz.html

Es steht somit jedem frei solche Informationen bei den öffentlichen Stellen und Ministerien (dazu zählt auch das Militär) anzufragen und ist damit öffentlich verfügbar. Viele Informationen müssen auch proaktiv veröffentlicht werden.

Götz
Geschrieben von Götz am 21. November 2025 um 15:25

Oha, schön ein richtiger Schritt in die Richtung! Danke, dass wusste ich nicht.

Dann komme ich auf die ursprüngliche Aussage zurück: Wenn FOSS Projekte scheitern, dann wird die Ursachenforschung an FOSS und nicht an der Planung und Umsetzung vorangetrieben.

Ich berichte hier nicht über FOSS, sondern wie über FOSS berichtet wird. Warum es FOSS schaden sollte, aufzuzeigen wie öffentlich darüber berichtet wird erschließt sich mir nicht.

Manfred
Geschrieben von Manfred am 21. November 2025 um 20:57

In deinem Artikel hebst du leider nur negative Artikel erwähnt. Wenn man sich selber nicht mit dem Thema beschäftigt, glaubt man, dass in den Medien nur negativ über FOSS berichtet wird.

Es gibt auch Projekte, die erfolgreich abgeschlossen wurden und wo auch positiv darüber berichtet wurde.

Gerade solche Projekte und Artikel hätten in deinem Artikel als positives Beispiel erwähnt werden können. Dadurch lernt der Leser, wie FOSS in einem Projekt erfolgreich umgesetzt werden kann/muss und hat dann auch ein besseres Verständnis dafür.

Man kann dann auch bei den gescheiterten Projekten besser erkennen was falsch gelaufen ist und wie diese Fehler verhindert werden könnten.

Du hast schon recht, dass bei FOSS meist damit argumentiert wird, dass dadurch Lizenzkosten gespart werden können und das viele Projekte zu schnell umgesetzt werden.

Bei der Libreoffice Umstellung beim Österreichischen Bundesheer gingen mehrere Jahre der Projektplanung voraus. Danach wurde mehrere Jahre ein Test- und Paralellbetrieb mit MS Office gemacht und die Verwaltung wurde langsam auf LibreOffice umgestellt. So konnten sich die Mitarbeiter daran gewöhnen ohne sofort auf gewohnte Arbeitsprozesse komplett verzichten zu müssen. Darüberhinaus wurden auch Funktionen, die sich die Mitarbeiter gewünscht hatten, in LibreOffice implementiert und der Community zurückgegeben, damit auch andere Benutzer davon profitieren.

Es war aber schon sehr früh absehbar, dass für das Bundesheer eine Umstellung notwendig werden wird, weil Microsoft die Cloud basierten Varianten favorisiert und es irgendwann keine reinen Offline-Versionen mehr geben wird. Das ist aber notwendig, damit ihn Krisensituationen ein autarker Betrieb möglich bleibt.

Hier merkt man relativ schnell, dass die Umstellung nicht aus wirtschaftlicher oder politischer Motivation erfolgt ist, sondern weil man gemerkt hat, dass ein normaler Betrieb gefährdet oder irgendwann nicht mehr möglich sein wird.

Mittlerweile ist glaube ich bereits die Situation eingetreten, wo man kein aktuelles MS Office für einen vollständig offlinefähigen Betrieb bekommt.

Ein großer Vorteil war halt, dass diese Entscheidung nicht politisch motiviert war, sondern einen fachlichen und sachlichen Hintergrund hatte, und dass entsprechend Budget und sogar Mehrkosten eingeplant wurden und eben nicht um zu sparen.

MonteDrago
Geschrieben von MonteDrago am 21. November 2025 um 10:20

Du hast natürlich recht Götz,

In der allgemeinen sogenannt Qualitätspresse wird die Berichterstattung nicht nur zum Thema IT immer schlechte. Da werden Redakteure ohne wirklich Fachkenntnisse mit der Vorgabe "Schreib mal einen Artikel der möglich viel Aufruhr / Klicks erzeugt", häufig irgendwelche unterbezahlten Jungredakteure, die sich noch "hochdienen" müssen, und daher alles machen.

Das ist nicht nur beim Standarts sondern auch bei Zeitungen wie z.b. der FAZ zu beobachten.

Dazu kommt dann noch, das es offensichtlich nicht mehr einen Lektoren gibt der das prüft. Wenn ich sehe das selbst mir als Legastheniker immer mehr Rechtschreibfehler oder fehlerhafte Formulierungen auffallen.🙄

Der Qualitätsjournalismus geht halt mit den klassischen Zeitungen immer mehr vor die Hunde.

Das liegt IMO daran das sie durch das Internet die Deutungshoheit verloren haben, und die Leute deswegen immer weniger bereit sind dafür zu Zahlen.

Aber anstatt jetzt mit der bessern unvoreingenommenen kompetenten Berichterstattung zu überzeugen, versucht man sich dem anzupassen, was einem gerade das Wasser abgräbt.

Aber das will man ja nicht einsehen, und halt sich immer noch für unverzichtbar, damit man weiter machen kann wie bisher.🤦‍♂️

Das wird dazu führen das es weiter bergab geht mit den "Qualitäts" Journalismus, ist eigentlich traurig.

Thomas
Geschrieben von Thomas am 21. November 2025 um 10:22

Dieser Artikel strotzt nur so vor grammatischen, orthographischen und semantischen Fehlern. Dass in ihm die Arbeit anderer Journalistinnen / Autorinnen kritisiert wird ist vor diesem Hintergrund der reinste Hohn. Wer mit Steinen wirft sollte sicher sein, dass er nicht selber zum Ziel werden kann. Extrem schwach.

Götz
Geschrieben von Götz am 21. November 2025 um 13:13

Super, dass du das kannst. Dann wirst du sicher meine Texte in Zukunft gegenlesen? Ich hab nämlich keinen Lektor und mein Rechtschreibprogramm zeigt leider auch nicht alle Fehler an.

Tim
Geschrieben von Tim am 21. November 2025 um 14:24

Sorry, Götz, aber auch ich muss der Kritik von Thomas zustimmen. Weniger in Grammatik, Semantik oder Orthografie (wir sind hier ja keine Rechtschreib-Polizei) sondern eher in der Art und Weise, wie dein Artikel geschrieben ist.

Losgelöst von der Thematik, bei der ich dir im Grundsatz zustimme, habe ich den Artikel als "auf Krawall gebürstet" bzw. als "Frustablasser" empfunden. Beim Lesen fand ich keine Struktur, es wurde von einem Thema zum Anderen gesprungen. Gedanken oder Zusammenhänge habe ich nicht so wirklich gefunden. Ich hätte es gut gefunden, wenn man sich vielleicht auf weniger konzentriert hätte. Deinen Klumpen Frust in Ehren, aber in einer solchen Situation sollte man m.E. nicht schreiben, wenn man seriös etwas vermitteln möchte.

Auch ich finde die Berichterstattung vieler Medien auch sehr optimierungswürdig, dennoch halte ich es falsch, die Schreibenden hier so anzugehen. Wir leben jeweils in einer Blase, die nicht alle so überblicken können (das betrifft nicht nur das Thema FOSS), da verstehen nicht immer alle alles korrekt oder können es richtig wiedergeben.

So wie du bemängelst, dass die schreibende Zunft hier Fehler macht, so kann ein FOSS-Einsteiger bei diesem "emotionalen" Artikel eher abgeschreckt werden. Beizutragen, dass FOSS im positiven Licht dargestellt wird, wird nicht mit Anklagen erreicht sondern mit sachlicher Aufklärung.

Wie bereits geschrieben, in der Sache gebe ich dir recht, die Presse ist nicht wirklich auf der "freien" Seite. Aber ein "Miteinander" zu finden, sollte vor Beschimpfung gehen.

Götz
Geschrieben von Götz am 21. November 2025 um 15:41

Nur im letzten Absatz habe ich mein Gefühl zum Ausdruck gebracht. Weder verspürte ich "Frust" noch war ich auf "Krawall gebürstet". Ich schreibe scharf und vermeide glattgebügelte Plattitüden, da ich diese verharmlosende Sprache als doppelzüngig empfinde.

Wer sich als Journalist zu einem Thema äußert sollte doch zumindest in der Lage sein Probleme korrekt zuzuordnen und zu benennen und nicht einfach die klassischen Talking-Points wiederzukäuen.

Es geht hier nicht um "Seiten", sondern um die Darstellung der Realität.

Ich mache es deutlich: Es geht nicht um FOSS, sondern wie die Presse darüber berichtet. Exemplarisch dargestellt an diesen Artikeln. Mir ist nicht klar, wie sich ein Einsteiger von diesem Artikel abgeschreckt fühlen kann.

Bitte, mache es mir deutlich: Wo beschimpfe ich jemanden in den Artikeln? Wie soll ich auf der dargestellten professionellen Grundlage zusammenarbeiten?

Liegeradler
Geschrieben von Liegeradler am 21. November 2025 um 14:59

Wenn man ein Akronym wie FOSS benutzt, sollte man es beim ersten Einsatz auch erklären. Ich musste erstmal nachschlagen, dass es "Free and Open-Source Software" bedeutet.

Du verwendest öfters Komposita - also zusammengesetzte Worte -, aber leider ohne Bindestrich.

  • Chrome und Firefox Browser wäre korrekt Chrome- und Firefox-Browser
Klaus
Geschrieben von Klaus am 21. November 2025 um 10:25

Danke dass du das Thema FOSS in den nicht IT- Medien ansprichst. FOSS Umstellung auf einem persönliche Rechner ist ein Selbstläufer, wenn der Anwender bereit ist, sich bei der Bedienung umzustellen. In Organisationen und bei größeren Projekten liegt die eigentliche Problematik woanders, worauf du auch deutlich hingewiesen hast. Da hängt eben alles an einer durchdachten Planung ab. Das herauszustellen und dort die Verantwortlichkeit zu legen, ist der Fehler vieler Medien.

Manfred
Geschrieben von Manfred am 21. November 2025 um 11:14

Es gibt aber auch positive Berichte: https://www.derstandard.at/story/3000000288311/microsoft-wird-ausgemustert-bundesheer-wechselt-zu-libreoffice

Das BMLV (Verteidigungsministerium in Österreich) hat vor mehreren Jahren damit begonnen auf LibreOffice zu wechseln um von Microsoft unabhängiger zu werden. Mittlerweile wurde MS Office vollständig und erfolgreich durch LibreOffice ersetzt.

Dabei ging es nicht um Kostenersparnis, weil das BMLV sehr viel Geld investierte um Anpassungen und neue Funktionen implementieren zu lassen, die auch wieder der Community zur Verfügung gestellt wurden.

Ein Wechsel auf Alternativen braucht Zeit, muss gut geplant werden und man darf nicht erwarten, dass die User die Umstellung innerhalb weniger Tage akzeptieren. In solchen Fällen ist mitunter ein paralellbetrieb empfehlenswert, der aber mit zusätzlich Aufwand und Kosten verbunden ist.

MonteDrago
Geschrieben von MonteDrago am 21. November 2025 um 11:37

Ja, natürlich gibt es auch genügend Beispiele wo das klappt. Nur tauchen die halt sehr selten in allgemeinen Zeitungen wie dem Standart auf. Und warum, weil sie halt kein Clickbait erzeugen, und die meisten Leser halt mit dem Begriff FOSS nichts anfangen können.

Und da beißt sich die Schlange in den eigen Schwanz. 🙄 Wenn in den allgemeinen Medien nicht über FOSS berichtet wird, können die "normalen" Leser auch nichts über FOSS lernen. Und damit interessiert sie FOSS auch nicht. 🙄

Götz
Geschrieben von Götz am 21. November 2025 um 13:15

Also ich kenne kein einziges erfolgreiches Beispiel. Zumal man erstmal "erfolgreich" definieren müsste.

MonteDrago
Geschrieben von MonteDrago am 21. November 2025 um 14:11

Echt jetzt, dann hast du dich aber schlecht auf deinen Artikel vorbereitet. Aber hier mal ein paar Beispiele: Und hier schon etwas älteres aus Spanien: Und dann darf man natürlich Schleswig-Holstein nicht vergessen, auch wenn die noch nicht ganz fertig sind!

Es gibt also durchaus schon einige positive Beispiele!. Aber wie du halt auch an den Links siehst nicht wirklich in den allgemeinen Medien. 🙄

Götz
Geschrieben von Götz am 21. November 2025 um 15:51

Ich möchte keine Leuchtturmprojekte sehen, die zeigen wie es in:

  • EINER Verwaltung funktioniert
  • EINE Schule richtig macht
  • EINE Lokalregierung durchführt

Zu viele dieser Projekte haben funktioniert und wurden wieder abgeräumt. So kommen wir nicht weiter, wir haben als Gemeinschaft nichts davon. Klar "sehen" wir, dass das klappt aber das wussten wir schon zuvor. Außer in der Fachpresse gibt es dann keine Kritik, Fehler der Verantwortlichen werden der Software angelastet.

Tim
Geschrieben von Tim am 23. November 2025 um 10:31

Gibt es einen Grund, warum Beiträge hier nicht weiter freigegeben werden?

Da zu andereren,neueren Artikeln Kommentare veröffentlicht werden, eine weitere Frage: wer gibt die Kommetare frei? Der Verfasser des jeweiligen Artikels oder gibt es wechselnde Personen der Redaktion?

Frage, weil mein (kritischer) Beitrag nicht hier erscheint und ich allgemein den Eindruck habe, die Kommentare hier zum Thema endeten relativ abrupt. Gibt es technische Probleme und es wäre besser, auf Mastodon zu kommentieren?

Lucas P
Geschrieben von Lucas P am 23. November 2025 um 18:01

Hallo Tim,

das freigeben der Kommentare erfolgt aus der Redaktion. Da viele hier in ihrer Freizeit schreiben, kann das ganze manchmal etwas dauern, gerade am Wochenende wo viele die Zeit mit ihrer Familie oder Freunden verbringen. Abgelehnt werden Kommentare nur, wenn diese gegen das Regelwerk auf gnulinux.ch sprechen, aber nicht wenn diese kritisch dem Artikel gegenüber sind.

Ich hoffe das beantwortet deine Frage. https://gnulinux.ch/mitmachen-bei-gnu-linux-ch

André
Geschrieben von André am 23. November 2025 um 15:32

Rede! Amen! Alles zu 100%

Nicht zum hinzufügen!

thomy46
Geschrieben von thomy46 am 23. November 2025 um 16:21

ich habe der Gemeinde und der IT AG vom Kanton geschrieben , aber keine Antwort erhalten. Wenn die IT Spezialisten bei MS für Lizenzen und Abos " Rückvergütungen " erhalten, ist es doch logisch dass sie sich bei FOSS "Free and Open-Source Software" keine Mühe geben.

Robert Retro
Geschrieben von Robert Retro am 23. November 2025 um 22:55

Hallo, da schreibt mir jemand aus der Seele. Bin leider selbst freier Schreiberling in AT und kann nur bestätigen, dass es um fundierte Berichterstattung zu IT-Themen sehr schlecht bestellt ist. Dazu kommt, insbesondere bei den genannten Publikationen, eine gewisse Hörigkeit gegenüber politischen Kräften (Stichwort Förderungen) sowie potenziellen Werbekunden. Davon bin ich immer wieder selbst betroffen, habe aber mittlerweile die Hoffnung aufgegeben, dass sich daran was ändert. Ich könnte übrigens noch viel üblere Fälle nennen, bei Interesse gerne via PGP. Robert Retro