Wissen verwalten mit Logseq

  Ralf Hersel   Lesezeit: 3 Minuten  🗪 4 Kommentare

Der Outliner verwendet lokale Markdown-Dateien, um Wissen zu organisieren.

wissen verwalten mit logseq

Kennt ihr Obsidian? Obsidian ist eine Wissensdatenbank, die auf einem lokalen Ordner mit Markdown-Dateien arbeitet. Leider läuft dieses Werkzeug unter einer proprietären Lizenz. Zum Glück gibt es jetzt eine sehr ähnliche Anwendung namens Logseq, die dieselben Anforderungen wie Obsidian abdeckt, jedoch AGPL 3.0 lizenziert ist.

Logseq ist eine Plattform für Wissensmanagement und Zusammenarbeit. Der Schwerpunkt liegt auf Datenschutz, Langlebigkeit und Benutzerkontrolle. Alle Daten sind reine Textdateien; unterstützt werden derzeit sowohl Markdown als auch der Emacs-Org-Modus (weitere sind geplant). Das Werkzeug kann zum Schreiben, Organisieren und Teilen von Notizen verwendet werden. Auch zum Führen einer Aufgabenliste oder eines Journals eignet sich Logseq.

[[Ideen]] und [[Gedanken]] schreibt man als Text in doppelten eckigen Klammern, wodurch ein neuer Knoten in Logseq angelegt wird. Daneben gibt es viele weitere Befehle, um z.B. Textblöcke zu referenzieren oder Zeichnungen einzufügen. Aufgaben und Projekte werden mit Workflow-Befehlen wie JETZT/später/erledigt, A/B/C-Prioritäten und wiederholten Terminen/Fristen unterstützt. Darüber hinaus verfügt Logseq über ein Abfragesystem, mit dem man Einträge wiederfindet und einen eigenen Workflow erstellen kann. Mithilfe des 'Graph Views' wird grafische Netzwerkkarte angezeigt, in welcher man die Verknüpfungen zwischen den einzelnen Notiz-Knoten erkennt.

Die Funktionsübersicht zeigt die weiteren Fähigkeiten:

  • Markdown-Editor
  • Org-Mode Dateiunterstützung
  • Rückverlinkung
  • Seiten- und Blockreferenzen
  • Seite und Block einbetten, um Zitate/Referenzen hinzuzufügen
  • Unterstützung für das Hinzufügen von Aufgaben und To-Do-Listen
  • Möglichkeit zum Hinzufügen von Aufgaben nach Priorität oder in der Reihenfolge A, B, C..
  • Veröffentlichen von Seiten und Zugriff über localhost oder GitHub-Seiten
  • Unterstützung für fortgeschrittene Befehle
  • Möglichkeit, eine Vorlage aus bestehenden Ressourcen zu erstellen, um sie wiederzuverwenden
  • Seiten-Alias
  • PDF-Hervorhebungen
  • Netzwerkkarten (Graph View)
  • Excalidraw-Einbindung
  • Zotero-Integration
  • Benutzerdefinierte Themen (custom.css)
  • Möglichkeit, Logseq selbst zu hosten
  • Plattformübergreifende Unterstützung

Das Werkzeug kann als Webservice oder Desktop-Anwendung betrieben werden. Auf der Github-Seite des Projekts findet man Anleitungen für die Installation und weiterführende Links zu Beispielen, Videos und der umfangreichen Dokumentation, die in Logseq selbst geschrieben wurde. Die Anwendung gibt es als AppImage oder Flatpak.

Quelle: https://logseq.com/

Tags

Logseq, Obsidian, Werkzeug, Aufgaben, Unterstützung, Anwendung, Workflow, Notiz

nix
Geschrieben von nix am 2. Februar 2022 um 11:44

Na prima da steht "Privacy-First" in gefühlt jedem 2. Satz der Begrüssung, ein Blick in die Einstellungen und was sehe ich da? Telemetrie und Nutzungsdaten werden ungefragt und by Default ins Netz auf 3rd Party Server geschickt... merke: Auch die richtige Lizenz macht aus Müll nichts Gutes... und ich war noch gar nicht beim Thema "Electron"..

jan
Geschrieben von jan am 2. Februar 2022 um 18:24

kann man das mit zim zusammen verwenden? oder als ersatz gedacht

sebastian
Geschrieben von sebastian am 10. März 2022 um 14:56

Ich hab mir das grade mal angesehen und ca. 40 Minuten Videos auf Youtube geschaut, was das Tool alles kann.

Auf der einen Seite juckt es mich in den Fingern das für meine Thesis zu nutzen, Aber andererseits:

  • Electron (kotz... 150 MB...)

  • Die Android App lädt auf meinen lineageOS S9 leider gar nicht :|

  • Irgendwo steht was von "kann mit git(hub?) syncen", aber wie das wirklich geht hab ich noch nicht rausgefundne.

Ich nutze CodiMD (/Hedgedoc) wirklich oft und das was mir bei Codi fehlt, schein Logseq zu haben. Aber es hlift mir nix wenn ich das nur lokal habe und dann den Graph noch irgenwdie syncen muss - und zwar auf Systeme wo ich nix hinsyncen kann.

Daher ist mir was Browserbasiertes (selbst gehostetes) dann doch irgendwie lieber.

Es scheint ja eine docker version zu geben mit der man das auf einem Server betreiben kann... aber das regelt dann leider noch nicht den Teil der zentralen Datenspeicherung weg...

Werde wohl bei Nextcloud+QOwnNotes+NC-notes(Android, siehe Fdroid) und dann für längere Sachen bei CodiMD bleiben.

Das ist auch alles andere als ein optimaler Workflow, aber Logseq hat dann doch 5 millionen Features, aber das wichtige hat es für mich leider nicht :(

Oktopus
Geschrieben von Oktopus am 29. Juli 2023 um 16:41

Ich benutze Logseq jetzt seit fast 4 Monaten täglich im beruflichen Alltag und es macht Spaß damit zu arbeiten und sein Wissen zu dokumentieren. Logseq lässt einem sehr vielen Freiheiten und ich bin immer noch am Kennenlernen aller Möglichkeiten. Das gute ist, dass alle Daten in einem Arbeitsordner als Markdown-Dateien lesbar abgelegt sind. Damit ist es auch möglich, das Profil über Systemgrenzen zu synchronisieren, z. B. über Synchthing oder eine (private) Cloud-Lösung. Wie im Artikel bereits erwähnt, bietet die offizielle Seite bereits einen großen Fundus an Anwendungsbeispielen und Tutorials.

Trotz der Electron-Basis kann ich nur ermutigen der Programm mal eine Chance zu geben, weil es sehr innovativ ist bzw. neue Wege beschreitet in der Art und Weise, wie Wissen/Informationen dokumentiert und verknüpft werden.