Dies ist ein Test von einer Distribution. Teilweise spiegelt der Artikel die subjektiven Eindrücke des Autors wider.
Was ist eigentlich Zorin OS?
Zorin ist ein auf Ubuntu basierendes Betriebssystem. Die Version 18 basiert auf Ubuntu 24.04 LTS, Zorin OS fügt noch Paketquellen hinzu.
Es gibt eine Core-, Pro- und Education-Variante. Sie unterscheiden sich durch die installierten Apps, Designs, Desktop-Layouts und den Support. Die Pro-Variante hat mehr Designs zur Verfügung, bietet einen Installationssupport an und liefert mehr »creative Apps« mit. Die Education-Variante hat Apps für Schüler und zur Verwaltung von Geräten installiert.
Hier geht es um die Core-Variante.
Installation und erster Eindruck
Die Installation ging schnell, nur ca. 15 Minuten. Der erste Eindruck war gut, aber obwohl Deutsch als Sprache im Installer ausgewählt wurde, musste die Sprache manuell in den Einstellungen installiert und eingestellt werden.
Die Einführungs-App ist schön gestaltet und zeigt das OS gut. Das Design ist sehr modern und startet schnell, manche Icons sehen teilweise veraltet aus im Vergleich zu den neuen Icons. Positiv ist mir aufgefallen, dass GTK 3/2-Apps sowie GTK 4-Apps mit Libadwaita einheitlich aussehen.
Nach der Installation (Dateimanager und Zorin Appearance geöffnet)
Anwendungen & Paketmanagement
Als Standard-Browser kommt Brave anstatt Firefox.
Wenn man Firefox (die Version aus den ZorinOS-Paketquellen) in GNOME Software installiert und danach startet, öffnet sich ein Dialog, der die Mozilla-Quellen hinzufügt.
Dialog zum Hinzufügen der Mozilla-Quellen
Anwendungen lassen sich in GNOME Software installieren. Interessant ist die Möglichkeit, Snaps, Programme aus den installierten Quellen (Zorin-Paketquellen, Ubuntu-Paketquellen, etc.) und Flatpak von Flathub zu installieren. Dadurch findet man das gewünschte Programm sehr wahrscheinlich.
Der Rest ist Ubuntu-/Debian-typisch, also APT im Terminal.
Einstellungen – Mehr als bei GNOME?
Die Einstellungen sind ähnlich wie bei GNOME, aber natürlich viel weniger minimalistisch und es lässt sich viel mehr anpassen. In den GNOME Einstellungen öffnet sich häufig auch ein Dialog von Zorin der mehr Einstellungen zulässt.
Das Programm zum Anpassen des Designs, Zorin Appearance, hat viele Einstellungsmöglichkeiten und macht GNOME Tweaks teilweise unnötig. Man kann dort das Theme wechseln, das Desktop-Layout ändern und vieles mehr am Design verändern.
GNOME Tweaks ist natürlich installiert, GNOME Extensions findet man auch, ich habe es nur im Terminal gefunden, wahrscheinlich möchte Zorin nicht, dass man einfach Zorin-Erweiterungen ausschaltet. Mit GNOME Extensions (wenn auch im Terminal) kann man Zorin-Plugins genau anpassen.
Sonst sind die Einstellungen ähnlich wie bei GNOME, aber natürlich viel weniger minimalistisch und es lässt sich viel mehr anpassen.
Was ist neu?
- Das Design wurde aktualisiert und die Leiste schwebt jetzt.
Die schwebende Leiste (auch bei geöffneten Fenstern)
- Web-Apps integrieren sich besser und beinhalten Microsoft Office, Adobe etc. Natürlich nur im Browser.
- OneDrive-Integration in den Dateimanager.
- Beim Installieren von Windows-Apps, zeigt Zorin jetzt ein Fenster an, das erst einmal eine Alternative vorschlägt.
- Neue Themefarben: Braun und Gelb. Diese Farben gelten für GTK (2, 3, 4) und libadwaita.
- Die Änderungen in Pro und Education kann man hier lesen: Zorin OS 18 Has Arrived
- Bildschirmleiste für das Tiling, sie erinnert stark an Windows 11. Man kann sie aktivieren, indem man mit einem Fenster an den oberen Bildschirmrand stößt.
Bildschirmleiste für das Tiling (Bild von digital-cleaning.de)
Wie gut ist es für Umsteiger und ist es besser als Mint?
Wie gut ist es für Umsteiger?
Für Umsteiger ist es gut geeignet, das Design ist moderner als bei Mint, welches eher an Windows 7 erinnert. Die Installation sollte weitgehend gleich sein, so setzten beide Betriebssysteme auf Ubiquity als Installer und Ubuntu als Basis (natürlich nicht LMDE).
Die Möglichkeit, Windows-Apps zu installieren und auch von Office, Adobe, etc. gleich eine Webversion zu haben, erleichtert Umsteigern sicherlich so einiges, genauso wie die OneDrive-Integration hilft, Daten auf das neue OS zu kopieren.
Ist es besser als Mint?
Kurzfassung: Jein
Langfassung:
Das moderne Design ist sehr ansprechend, verwirrend könnte für Umsteiger sein, dass die Super-Taste nicht das Menü in der Ecke, sondern das Vollbildmenü öffnet.
An sich vergleichen wir hier auch keine Betriebssysteme, sondern Desktopoberflächen. Deshalb ist es so schwer, ein Fazit zu ziehen. Technisch gesehen sind beide gleich »gut«, es kommt nur darauf an, welches Design man bevorzugt.
Persönliches Fazit
Für Umsteiger ist es sicherlich geeignet, für Power-User ist es wahrscheinlich einfacher, ein Standard-GNOME zu verwenden, als sich Zorin anzupassen. So geht es auch mir, ich habe lieber Arch, denn ich möchte immer die neuesten Pakete, das ist bei Zorin natürlich anders. GNOME habe ich mir detailliert an meine Wünsche angepasst, deshalb ist Zorin nichts für mich.
Quellen:
Eigene Tests
https://digital-cleaning.de/index.php/zorin-18-das-out-of-the-box-linux-fuer-windows-anwender/
https://blog.zorin.com/2025/10/14/zorin-os-18-has-arrived/
Bild-Quellen:
Zorin OS Presse Kit »Zorin OS Logotype Dark« https://zorin.com/press/
Eigene Screenshots
https://digital-cleaning.de/index.php/zorin-18-das-out-of-the-box-linux-fuer-windows-anwender/
Allerding ist Zorin Linux duch die Snap Paketierung extrem langsam und für ältere Rechner unbrauchbar. Hier hat Linux Mint klar einen Vorteil.
Abseits des Desktops: Wie ist die Wartbarkeit (Updatebarkeit) im Vergleich zu Mint? Kommen die meisten Pakete aus den Ubuntu-Repositories oder werden sie parallel verwaltet? Lassen sich deb-Fremdpakete installieren? Welche Software (Browser, Medienplayer, Office, Bildbearbeitung) wird vorausgewählt installiert? Ist die Pro-Version sinnvoll bzw. bietet einen echten Mehrwert?