Zorin OS ist eine auf Ubuntu basierende Linux-Distribution, die speziell für Linux-Neulinge entwickelt wurde. Es hat eine Windows-ähnliche grafische Benutzeroberfläche und viele Programme, die denen von Windows ähneln. Zorin OS wird auch mit einer Anwendung geliefert, mit der viele Windows-Programme ausgeführt werden können. Das ultimative Ziel der Distribution ist es, eine Linux-Alternative zu Windows zu bieten und Windows-Benutzern alle Funktionen von Linux ohne Komplikationen zugänglich zu machen.
Jetzt ist die Beta-Version der Distribution herausgekommen und lädt zum Ausprobieren und Testen ein. Bisher war Zorin für ein grossartiges Erscheinungsbild und als Distribution für Einsteiger und Umsteigerinnen bekannt. Die Tatsache, dass Zorin auf Ubuntu basiert und damit auf Debian basiert, lässt mich den Kopf schütteln. Ich finde, dass eine Distro entweder eigenständig sein sollte (Debian, Arch, Fedora, OpenSUSE, usw.), oder maximal auf einer Basis-Distribution aufbauen sollte. Ansonsten werden die Abhängigkeiten zu gross, und das Potenzial, zu Upstream beitragen zu können, zu klein. Insbesondere die Distributionen, die von Ubuntu abhängen, gehen ein besonderes Risiko ein, weil sie sich auf Community-fremde Eigenwege einlassen (Snap). Fragt mal Clement Lefebvre von Linux Mint.
Genug geunkt - ich komme zur Sache und habe die Zorin-Beta für euch ausprobiert:
Die Installation verläuft problemlos und entspricht weitestgehend der einer Ubuntu-Installation. Zorin baut auf Ubuntu 22.04 LTS, verwendet jedoch mit GNOME 43 eine neuere Version der Desktop-Umgebung. Es kommt der 6.2er Kernel zum Einsatz. Im Gegensatz zu Ubuntu verwendet Zorin Flatpak anstatt Snap-Pakete.
Die Distribution ist bekannt für ihr klares und eigenständiges Theming, welches es in hell und dunkel gibt. Über das Werkzeug Zorin Appearance kann ausserdem die Desktop-Anordnung, Akzentfarbe und zwei neue Effekte eingestellt werden. Es gibt einen Desktop-Würfel und einen 'Spatial Workspace Switcher'; diese Effekte erinnern an Compiz aus längst vergangenen Zeiten. In beiden Fällen handelt es sich um angepasste GNOME-Shell-Extensions. Die Effekte sind standardmässig nicht aktiviert.
Das Zorin-Menü (ein angepasstes Arc-Menü) wurde mit einer universellen Suchfunktion überarbeitet, mit der man an noch mehr Stellen nach Dingen suchen kann. Mit der neuen Kategorie "Alle Apps" werden alle installierten Anwendungen in einer alphabetisch sortierten Liste angezeigt. Zudem bietet das Menü direkten Zugriff auf die Software-Verwaltung, die GNOME-Einstellungen und die Zorin Appearance.
Zorin bringt folgende Standard-Anwendungen mit:
- Mozilla Firefox 120 (Flatpak)
- LibreOffice 7.6
- Evolution 3.44
- Rhythmbox 3.4.4
- GNOME Calendar 41
- GNOME Weather 41
- Gedit 41
Die finale Version von Zorin OS 17 soll in den nächsten Wochen erscheinen.
Fazit
Was mir an Zorin OS 17 gefällt, ist das schöne Theming. Bis auf den Einsatz von ein paar angepassten GNOME-Shell-Extensions bietet die Distribution wenig eigenständige Lösungen. Ausser dem modifizierten Arc-Menü und Zorin Appearance, handelt es sich um den Standard-GNOME-Desktop mit den Ubuntu-Änderungen, wie z. B. den Accent Colors, die der originale GNOME-Desktop bislang nicht kann. Zorin OS füllt die Lücke für alle, die eine Linux-Mint-artige Distribution wünschen, jedoch mit dem GNOME-Desktop (den es bei Linux Mint nicht gibt) und Flatpaks statt Snaps. Somit empfiehlt sich Zorin für Einsteiger:innen mit einem Anspruch an Stabilität und Ästhetik.
Quelle: https://blog.zorin.com/2023/12/04/a-sneak-peek-at-zorin-os-17/
"mit einer Anwendung geliefert, mit der viele Windows-Programme ausgeführt werden können".
Wie heißt diese Anwendung? Ist es wine oder eine eigene Anwendung von Zorin OS?
Im Menü von Zorin heisst das "Windows-Programme nutzen", oder so ähnlich. Wenn man das ausführt, wird Wine und PlayOnLinux (oder so ähnlich) installiert. Ich habe die Distro bereits wieder gelöscht, weshalb ich nicht nachsehen kann.
Zorin OS habe ich einmal ausprobiert. Ja, optisch ist es recht schön gemacht, aber Zorin OS selbst hat nichts, was mich jetzt "umhauen" würde. Debian bietet da wesentlich mehr.