Wie immer handelt es sich bei dieser schönen Rubrik um einen Meinungsbeitrag. Den Text mit einem leicht gereizten Unterton zu lesen, kann das Erlebnis verbessern. Aus- und Abschweifungen sollten in Kauf genommen werden.
Eigentlich, ja, eigentlich bin ich ein digitaler Zen-Mönch. Es gibt nicht viel, das meinen Puls in die Höhe schnellen lässt – außer Sätze wie "Ich habe dir das geairdroppt" oder die Zeit, als meine Tochter in der vierten Klasse war und unbedingt ein iPhone haben wollte.
Nun, ich bin auch ein passionierter Troubleshooter. Probleme sind Herausforderungen und kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Wenn mich etwas interessiert, investiere ich Zeit darin.
So las ich vor Kurzem in meinem Stammforum eine Hilfsanfrage einer Linux-Einsteigerin, die wissen wollte, wie man ein bestimmtes Windows-Programm unter Linux zum Laufen bringt – und überhaupt herunterlädt.
So etwas macht mich immer neugierig, und egal, was dabei herauskommt, am Ende steht für mich immer ein Erfahrungswert. Das Programm ließ sich letztendlich nicht zufriedenstellend mit Wine darstellen, aber der Weg bis zur Installation hat mich doch die Stirn runzeln lassen.
Download-Button?
Ganz unabhängig davon, um welches Tool es sich hier gehandelt hat, ergab sich zunächst ein ganz anderes Problem:
"Da war kein Download-Button."
Und das ist so ein Punkt, an dem mein Puls nicht stark, aber für mich spürbar nach oben geht.
Errungenschaften?
Wir haben es uns im Grunde schon ziemlich gemütlich gemacht. Wir wischen auf Bildschirmen hin und her und genießen sämtliche Annehmlichkeiten, die man so haben kann - die Gesamtsituation in Deutschland mal ausgeklammert -.
Dazu gehört aber auch, dass unser Browser der Wahl Daten preisgibt, die auf den ersten Blick gar nicht so dramatisch erscheinen.
Unser digitaler Konsum ist auf dem "Lower-Level" so fein abgestimmt, dass wir erst merken, welche Zahnräder da ineinandergreifen, wenn wir von der Norm abweichen.
Was ist denn jetzt mit dem Download-Button?
Nun, der ist nicht da. So einfach ist das! Nein, eigentlich ist es viel komplizierter, denn der Button ist nur deshalb nirgends zu finden, weil man Linux nutzt.
Dieses Phänomen ist mir schon ein paar Mal untergekommen. Zuletzt, als ich aus einer Laune heraus Office365 mithilfe von CrossOver installieren wollte (was übrigens funktioniert). Da gab es auch keinen Download-Button. Warum auch? *Hust*
Unser Browser sendet eine Signatur an die Website, die Informationen enthält, um den Content anzupassen. Gerüchteweise habe ich auch schon gehört, dass Video-Streaming-Plattformen für Linux nur SD/HD bereitstellen, weil es hier einfacher sei, das Material abzugreifen. So soll verhindert werden, dass zumindest Videos mit exzellenter Bildqualität im Internet landen.
Ob das wirklich der Wahrheit entspricht, könnt ihr ja mal in den Kommentaren kundtun.
Bequemlichkeit
Wie schon gesagt, wenn man nicht aus der Reihe tanzt, fällt so etwas gar nicht auf. Windows-Nutzer haben mit dieser aggressiven Vorgehensweise kein Problem. Im Gegenteil, eigentlich ist es ja eine super Sache, anstatt sich durch Download-Bereiche zu kämpfen, direkt die Setup.exe serviert zu bekommen.
Gelegentlich muss ich aber auch schmunzeln, wenn ich auf Raspberry Pi OS unterwegs bin und mir eine Seite dann sagt, ich würde Android nutzen, und mir eine APK anbietet. Dann fangen die Gedankenspiele an, was die da auf der anderen Seite des Ärmelkanals eigentlich zusammengeschraubt haben.
Muss das so?
Wie immer im Leben gilt die alte Weisheit: "Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg."
Natürlich gibt es Browser-Erweiterungen, die der Webseite vorgaukeln, dass ich auf einem iOS-Gerät mit Mozilla unterwegs bin, statt auf einem Ubuntu-System mit dem Brave-Browser. Allein die Tatsache, dass es solche Tools gibt, ist schon ein bisschen absurd.
Nun ist das Web und alles, was im Backend abläuft, zugegebenermaßen nicht meine Königsdisziplin. Wenn mir jemand fundiert vermitteln würde, dass es unbedingt und zwingend notwendig ist, dass eine Website wissen muss, welches Betriebssystem, welchen Kernel und welchen Browser ich nutze, würde ich das mit einem "Okay, dann ist das halt so" abnicken. Dass die Website prüft, ob mein Browser aktuell genug ist, um gewisse Technologien zu nutzen, ist für mich auch noch in Ordnung.
Wenn mir allerdings das falsche Paketformat angeboten wird, ist das eine Sache. Gleich ganze Funktionen zu streichen, ist eine ganz andere.
Egal, aus welchem Grund man sich gerade auf einer Website befindet, es sollte doch zumindest möglich sein, sie vollumfänglich zu nutzen.
Quellen
Hm. Ja. Thema ist bekannt. Wäre halt schön, wenn die Websites entsprechend als Reserve noch eine Liste "Alle Systeme/Downloads" vorhalten würden. Aber bestimmt hat sich jemand was dabei gedacht, dass sie es nicht tun.
Die Reise um einen Windows Rechner wieder ans fliegen zu bekommen ging schon seltsame Wege. Mein Arbeitsrechner ist nun mal ein Linux. Und ja ich möchte ein Windows Programm als Download haben. Und ja ich möchte mit einem nicht Microsoft Browser in die Welten von Microsoft eintauchen weil ich auf Lösungssuche bin. Und ja mir ist bewußt dass das Programm nicht für mein System geeignet ist, ich will es doch nur downloaden. Ja so was soll es geben. Das ein Download Button fehlt ist mir bisher nicht untergekommen. Ich brauchte bisher immer neu einige Mausklicks mehr. Dafür hat man mir ein PDF untergejubelt was sich unter Linux nicht öffnen läßt. Laut der Fehlermeldung soll ich mir ein geeignetes Programm für Linux downloaden. Der Link hierzu brachte mich zu einem WIndows und Mac Programm, Dann war Schluß Aber immerhin lief der Windows Rechner zu dem Zeitpunkt wieder. Mit Foxit ging es dann,
Hi,
hab damals schon um die 2000'nd rum mitbekommen wie aussortiert wurde und hab das auf meiner blackysgate.de als hinweis auch eingebaut, einmal mit Firefox und einmal mit dem IE mit starrem Fenster und Adressleiste..
es wurde immer mehr mit eingebaut, deshalb hab ich mein Win7 in Virtualbox auch noch am start, auch weil ich da dann in WinNT Virtualbox auch installieren kann, wobei es denn so wie ich weis, für WinNT kein Libvirt/virt-manager gibt.. um mal von rein Inetrnet browsing weg zu kommen.. und die möglichkeit zu haben mit verschiedenenen Systeme in einem Host System unterwegs zu sein.. und genau aus diesem grund "Enteuscht" es mich auch nich, daß Webseiten automatismen inne haben die dann jede OS und Webbrowser extra behandeln.. und... wie bei Dir, eben nichmal WinNT downloads in Linux verfügung zu stellen oder Wenn Du den Falschen Browser benutzt, oder gar die die falsche Sprache.. Genau das ist es j auch, warum denn auch bei Mozilla die Telemetriedaten zu verfügung gestellt werden, als Beispiel .. Ein Browser sollte neutral bleiben und solche Informationen nicht zu Verfügung stellen sondern rein die PHP und HTML Grundsätze erfüllen und alles was mit Persöhlichen information zu tun hat... nicht unterstützen, auser login oder ähnliches wo man grundsätzlich braucht. Aber keine OS und anderen Informationen.
Aber das wird denn ein Wunschtraum bleiben .. also.. eine VM aufziehen und mit bestimmtem OS benutzen mit FF (FreiFu..k) und von da dann auf das Samba auf dem Server (der mit RP5 rennen kann) mit nfs copieren und dann mit dem Betriebsystem seiner wahl zum schluss abgreifen.. und gut iss...und übrigens.. ich hab mir früher auch schon gedacht "leckt mich doch" wo ich öfters sowas vor die nase bekahm..
viele Grüße
Blacky
Die Download-Seite von z.B. Zoom ist genauso kaputt: Download der Windoof-Software unter Linux? Nicht vorgesehen... (Und unter Linux will man das evtl. eh nicht haben.)
Mir heute so ähnlich mit einem doku.epub passiert, weil ich grundsätzlich mit deaktiviertem Javascript surfe, da wird der Link schön angezeigt aber runtergeladen wird erst ab dem Moment in dem man im anderen Fenster Javascript aktiviert. Der Browser merkt sich also das click-event kann es aber erst zustellen sobald JS aktiviert wird. Gäbe es keine Optimierungen für Suchmaschinen würden mehr als die Hälfte aller Websites mich mit, "This site is best viewed with javascript activated.", begrüssen. (Sicherheit ist deutlich besser und auf alter Hardware, z.B. iPad der ersten Retina-Generation um ein vielfaches schneller und man lädt nur den Inhalt und nicht die ganze Javascriptdekoration.)
Die sind heutzutage doch, leider, in der Lage JS auszuführen – daher können sich ja so viele Seiten erlauben, JS vorauszusetzen.
Office 365 (insbesondere Outlook) funktioniert unter Crossover? Seit wann? Das wäre mal eine gute Neuheit.
Volle Zustimmung. Da wird an so vielen Stellen manipuliert das man es gar nicht glaubt. Sei es wegen des Betriebssystems, der Sprache, der Hardware als auch der Lokation. Der Und wenn es ginge, würde da noch weitaus mehr abgefragt und verwertet. Stell Dir mal vor was wäre wenn das Geschlecht oder die politischen Präferenzen übermittelt würden. Richtig übel wird das aber in Verbindung von Werbenetzwerkenund Big Data, sprich wenn komplexe Profile von Benutzern erstellt und auch immer mehr verwertet werden.