Einfache Bildbearbeitungsprogramme gibt es wie Sand am Meer. Da liefert jede GNU/Linux-Distribution etwas Passendes mit. Die Grafik-Seite im Wiki von Ubuntuusers.de bietet eine Übersicht und eine reichhaltige Auswahl. Doch wenn es um die einfache Bearbeitung von Videos geht, gibt es nicht so viele Möglichkeiten. Selbstverständlich gibt es sehr gute Videobearbeitungs-Software; doch diese sind eher im semiprofessionellen Bereich angesiedelt. Wenn es fix gehen soll, könnt ihr euch einmal die Anwendung Footage von Khaleel Al-Adhami anschauen, den wir schon von Anwendungen wie Impression, Converter und Upscaler kennen.
Der Begriff 'Footage' hat nichts mit Füssen zu tun, sondern bedeutet 'Filmmaterial'. Und die gleichnamige Anwendung bietet rudimentäre Funktionen, um solches Filmmaterial zu bearbeiten. Im Titelbild seht ihr einen Play-Button und eine Zeitleiste, mit der Anfang und Ende eines Films beschnitten werden können. Spielt man den Film ab, so läuft eine Zeitline über den Balken. Durch einen Klick in die Zeitleiste springt die Wiedergabe an diese Stelle. Zieht man an den Drei-Punkte-Reglern, kann der Anfang oder das Ende begrenzt werden. Das führte bei meinem Test zum Absturz des Programms.
Unter der Zeitleiste sind fünf Schaltflächen angeordnet: Rechts/Links-Rotation, vertikaler/horizontaler-Flip und Ein/Ausschalten des Audio-Kanals. Darunter kann die Grösse des Videos in Prozent oder Pixel geändert werden, wobei die Synchronisation der Ratio über den Link-Button beeinflusst wird. Ausserdem lässt sich die Bildwiederholrate einstellen. Bevor man das veränderte Video mit Save Video abspeichert, kann man das Format wählen. Es gibt WEBM, MP4, MKV und GIF zur Auswahl, wobei WEBM als Standardeinstellung empfohlen wird. In meinem Test habe ich das Video stark beschnitten, die Framerate auf 10 reduziert und GIF als Format gewählt.
Dann läuft der Rendering-Prozess ab, nach dessen Abschluss man das angepasste Video gleich anschauen kann.
Fazit
Footage bietet einfache und häufig benötigte Funktionen für die Videobearbeitung. Bei meinem weiteren Versuchen gab es fast immer Abstürze beim Beschneiden von Film-Anfang und -Ende. Dieses Feature benötigt noch etwas Liebe. Ansonsten kann ich die Flatpak-Anwendung empfehlen.
https://media.ccc.de/v/jh23ffm-83-alpacasino
https://flathub.org/apps/io.gitlab.adhami3310.Footage
https://gitlab.com/adhami3310/Footage/
Wer nur Schneiden (Stellen raus- oder Anfang/Ende beschneiden) oder Videos zusammenführen möchte, dem kann ich Losslesscut empfehlen. Das hat den Vorteil, dass das Video nicht neu gerendert werden muss, was gerade bei größeren Videodateien Zeit, Rechenleistung und Speicherplatz spart.