Arch-Linux und darauf basierende Distributionen erfreuen sich, nicht nur bei Profis, sondern auch bei fortgeschrittenen GNU/Linux-Anwender:innen, einer grossen Beliebtheit. Das mag am Rolling-Release-Modell liegen, aber auch daran, dass die ehemals schwierige Installation der Vergangenheit angehört. Schaut man bei Distrowatch nach, finden sich 25 Distributionen, die auf Arch aufsetzen. Zu den prominentesten gehören Manjaro und EndeavourOS, die aktuell die Plätze 3 und 5 des Rankings bei Distrowatch belegen. (Hinweis: diese Liste ist eine selbsterfüllende Prophezeiung). Diese beiden machen es den Benutzern besonders einfach bei der Installation. Nach der Cassini-Serie von EndeavourOS hätte eigentlich die Galileo-Version erscheinen sollen. Doch diese verspätet sich.
Das letzte Update der Distribution ist Cassini Nova R3, das im September veröffentlicht wurde. Einen positiven Kurztest von Cassini könnt ihr hier lesen. Unglücklicherweise änderte das Erscheinen von Linux-Kernel 6.5 die Pläne der Entwickler, bevor die endgültige Version von EndeavourOS Galileo fertig war. Es stellte sich heraus, dass diese Kernel-Version einen Fehler aufweist, der manchmal Probleme verursacht, wenn sie auf bestimmter Hardware oder Virtualisierungssoftware eingesetzt wird.
Daher verzögert sich die Veröffentlichung von Galileo, bis das Problem Upstream behoben ist. Das kleine Team von EndeavourOS kann diese Aufgabe nicht selbst bewältigen. Man hätte stattdessen den Linux-Kernel 6.1 LTS verwenden können, wäre jedoch das Risiko eingegangen, dass Teile moderner Hardware davon nicht unterstützt werden.
Eine der grössten Änderungen, die mit der Galileo-Serie Einzug erhalten, ist der Austausch der Standard-Desktopumgebung von Xfce zu KDE Plasma. Als Begründung für diesen Wechsel schreibt das Team:
Von Anfang an haben wir unsere ISOs mit einer leicht angepassten Xfce-Live-Umgebung und einer Offline-Installationsoption ausgeliefert. Jetzt, nach mehr als vier Jahren, wird es für uns immer schwieriger, die angepasste Xfce-Live-Umgebung mit den Fortschritten des Calamares-Installers in Einklang zu bringen. Aus diesem Grund verabschieden wir uns von Xfce und wechseln ab Galileo zu Plasma. KDE Plasma bietet eine nativere Entwicklungserfahrung für das Team und ist daher einfacher zu pflegen.
Als weitere Desktop-Umgebungen kann während der Installation zwischen Budgie, Cinnamon, GNOME, i3, LXDE, LXQt, MATE und Xfce ausgewählt werden. Ausserdem wird Galileo die erste Version ohne die Optionen Sway, Qtile, Openbox und bspwm im Installationsprogramm sein. Natürlich ist es immer noch möglich, sie auf einem bereits laufenden System zu installieren.
Sobald Galileo erschienen ist, werden wir euch informieren und das neue Release ausprobieren.
Quelle: https://endeavouros.com/news/our-galileo-release-is-delayed-but-here-are-the-main-changes-you-can-expect/