FileBrowser [1] ist als Anwendung etwa auf dem Heimserver seit Jahren beliebt: Auf einfache Weise lassen sich im Netzwerk Dateien verwalten und Freigeben, Familien-Accounts einrichten usw. Mit "FileBrowser Quantum" [2] ist nun ein Fork erschienen, der einiges besser machen möchte. Zwar noch im Beta-Stadium, aber schon jetzt macht der Filemanager einen guten Eindruck.
Die Basics
Verzeichnisse, Dokumente, Medien-Dateien usw. im Netzwerk lassen sich wie gewohnt anzeigen oder via Drag-and-drop befüllen. Die Verwaltung erfolgt über eine "einschwebende" Sidebar (1), es gibt einen Hell- und Dunkelmodus (2) und vier Anzeigevarianten (3).
Markierungen, Auswahl von Dateien, ein Popup-Menü für Verschiebe-Kopier-Vorgänge (2) zusammen mit einer Breadcrumb-Navigation für den aktuellen Pfad (1) - das ist soweit vertraut, läuft aber sehr smooth und macht einen ausgesprochen flotten Eindruck in den Abläufen.
Besonderheiten
Auffällig und nützlich sind die Popup-Previews, die nicht nur eine Vorschau auf Bilder, sondern auch auf Videos zeigen. Videos lassen sich auch direkt in FileBrowser Quantum abspielen.
Eigentlich soll das auch für Office-Dokumente funktionieren, hat aber in meinem Test noch nicht geklappt. Aber wie gesagt: Noch sind wir in der Betaphase.
Besondere Aufmerksamkeit wurde der Index-Optimierung geschenkt. Die Suche reagiert bei den ersten Buchstaben, Ergebnisse erscheinen ausgesprochen schnell. Dazu kommen eine Reihe von Filtermöglichkeiten nach Datumsangaben, Dateigröße oder Medientyp:
In den Settings lassen sich eine Reihe von Punkten individuell regeln. So kann die Voranzeige deaktiviert, die Sprache umgestellt oder das Farbschema gewechselt werden. Jeder Mit-Benutzer kann hier seine eigenen Einstellungen vornehmen.
Für einen raschen Test lässt sich FileBrowser Quantum mit einer Zeile installieren (Pfade anpassen):
docker run -it -v /path/to/folder:/srv -v $(pwd)/config.yaml:/home/filebrowser/config.yaml -p 80:80 gtstef/filebrowser
Für einen umfangreicheren Einsatz greift am besser zu docker-compose. YAML-Beispiele stehen in einem kleinen Wiki zur Verfügung [3].
Fazit: Die Beta von FileBrowser Quantum macht einen wirklich guten Eindruck. Gefühlt läuft sie sogar noch etwas geschmeidiger als die Ursprungsversion - aber das ist ein sehr subjektiver Eindruck. Wer ohnehin schon FileBrowser einsetzt, der sollte zum Vergleich einmal Quantum installieren. Vielleicht ist für Entwickler auch der Bereich "API Keys" von Interesse.
[2] https://github.com/gtsteffaniak/filebrowser
[3] https://github.com/gtsteffaniak/filebrowser/wiki/Configuration
Zum Original FileBrowser gibt es auch ein Video bei GnuLinux:
Wieder nur per Docker... sehr schade. Damit disqualifiziert sich so viele mittlerweile.
Und bevor ein Aufschrei kommt, nein ich lehne Docker nicht ab. Im Gegenteil, ich bin ein Fan der allgemeinen Technologie von Containern.
Nur sind die Layer-Performance-Probleme damit echt heavy.
Bsp.: Proxmox -> LXC -> Docker!?
Sorry, aber eine Technologie innerhalb einer anderen ist einfach overhead as fuck. Ganz zu schweigen von den Kommunikationsebenen und Problemen damit.
Ich wäre immer für die Möglichkeit einer manuellen Installation um sich "sein eigenes Docker" zu machen innerhalb im LXC.
Technisch kann ich die Nachteile von Docker & Co. nicht beurteilen, da ich nicht aus der IT-Ecke komme. Aber als simpler Anwender muss ich sagen, dass erst Docker bzw. Docker-Compose mir die Arbeit im Homelab ermöglicht hat. Den Inhalt einer YAML-Datei kann ich inzwischen recht gut interpretieren, die Standard-Befehle sind mir geläufig. Ich schaue daher bei Installationen meist zuerst danach, ob es auch eine docker-compose-Variante gibt. Allerdings bewegt sich mein "Server-Betrieb" in einem bescheidenen Rahmen: Paperless-ngx, Readeck, FileBrowser usw., alles mit Maschinen wie Raspberry Pi oder Mini-PC. Kann gut sein, dass das bei größeren Projekten anders aussieht, aber für meinen "Familien-Bereich" fahre ich damit recht gut.
Den Quantum Fork schaue ich mir mal an. Hab den originalen in Openmediavault als Plugin installiert.
[...]Nur sind die Layer-Performance-Probleme damit echt heavy.
Bsp.: Proxmox -> LXC -> Docker!?[...]
Kann ich jetzt ganz und gar nicht zustimmen. Habe unter Proxmox einige LXC mit Docker laufen und das funktioniert ohne Probleme. Kannst du hier bitte konkrete Beispiele nennen?
Danke für den Artikel, aber warum sollte ich einen Filebrowser in einen docker Container gebrauchen, wenn man doch mit Explorer&Co sich im Netzwerk mit Dateien arbeiten kann?
Um mal zwei Gründe zu nennen:
Explorer und Co. im Netz ist klar. Der Filebrowser ist aber vermutlich als mini-Cloud gedacht, also von außerhalb des Netzwerks zu nutzen. Zum Dateien-Austausch oder so. Samba-Freigabe sollte man nicht ins Internet freigeben. Da ist Filebrowser schon sehr elegant, klein und handlich.
Docker is not required: https://github.com/gtsteffaniak/filebrowser/releases